Die Schlacht von Hogwarts

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Fred, George und ich mussten uns trennen, um einen möglichst guten Schutz der Geheimgänge zu garantieren.

Wir standen vor der Halle. Ich musste meine Gruppe linksherum führen, George seine die Treppen hinauf und Fred rechtsherum.

"Du bist mein bester Freund." sagte ich zu George.
"Du stirbst nicht und kommst heile zu mir zurück. Verstanden?" sagte ich ernst.
Er nickte und nahm mich in den Arm, dann drehte ich mich zu Fred.

"Wenn es ein Mädchen wird, ist Grace mein Lieblingsname. Und bei einem Jungen Noah."
Er hielt mein Gesicht in den Händen und sah den Tränen nach, wie sie aus meinen Augen kullerten.
"Wir werden uns wiedersehen." flüsterte er und nahm mich in den Arm.
Langsam entfernte ich mich etwas von ihm und strich mir übers Gesicht.
"Versprich es mir." forderte ich.
Fred nickte. "Ich verspreche es."

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und zog gleichzeitig sein Kopf zu mir, um ihm einen letzten Kuss zu geben.
"Ich liebe dich." flüsterte Fred.
"Ich liebe dich." sagte ich leise, bevor ich mich abwand und meiner Gruppe den Weg wies.

Das Schloss erzitterte zum zweiten Mal.
Mein Arm zuckte bei der kleinsten Bewegung.
Wir allen waren in totaler Alarmbereitschaft.
Nach unserer Ankunft hatten wir den Tunnel mit ein paar Schutzzaubern verriegelt, die uns Zeit gaben in Position zu gehen, bis die Todesser dort hindurch brachen.
"Werden wir es schaffen?" fragte eine Hufflepuff Schülerin, vermutlich geradeso volljährig.
Ich sah zu ihr.
"Bestimmt." erwiderte ich.
"Hab Vertrauen."
Freds Worte huschten durch mich hindurch.
Für einen Moment dachte ich, er würde neben mir stehen.
Konzentriert schloss ich kurz die Augen und blickte dann auf die Uhr im Portrait gegenüber.

"Es wird gleich losgehen." warnte ich die anderen.
"In wenigen Sekunden ist es Mitternacht."
Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich mich dem Tunnel zuwand.

Die Turmuhr in der Nähe hatte nicht mal zueende geschlagen, als die Todesser den Gang stürmten.

Schreie und Rufe und der unverkennbare Lärm von Zweikämpfen erfüllten den Korridor.
Ich schickte einen Fluch nach dem anderen ab, aber mein Gegner war mir ebenbürtig.
Wir duellierten uns bis zu einer, sich drehenden Treppe.

"Spring nach hinten, junge Frau!" rief mir ein Portrait direkt neben mir zu, und ich tat wie es befahl.
Keinen Moment zu früh, denn die Treppe drehte sich.
Mitsamt dem Todesser.
Ein einfacher Schockzauber setzte ihn endgültig außer Gefecht.
"Vielen Dank!" rief ich bevor ich zurück in den Korridor stürzte.
Viele Todesser kämpften mit dem Rücken zu mir und ich nutzte die Chance, einen nach dem anderen einen gut platzierten Fluch in den Rücken zu feuern.
Die Schüler warfen mir dankbare Blicke zu und lenkten ihre Flüche auf weitere Kapuzenmänner.

Ich war einen Moment lang unaufmerksam, da traf mich ein Fluch mitten in dem Bauch, wie ein Faustschlag.
Ich krümmte mich und würgte etwas vor Schmerz, doch ich konnte dem folgenden Ko - Fluch ausweichen und meinerseits einen Zauber abfeuern.
Der Todesser ging zu Boden und bewegte sich keinen Zentimeter.

"Runter!" rief mir jemand zu, in dem ganzen Trubel hatte ich keine Chance zu erkennen wer es war, doch es rettete mir das Leben.
Ein Todesser steuerte auf mich zu und verwickelte mich erneut in einen heftigen Zweikampf.

Sein Blick glitt plötzlich hinter mich, was ihn verriet.
So schnell ich konnte sprang ich zur Seite und sah zu, wie ein grüner Lichtstrahl dicht neben mir vorbei zischte und meinen Gegner umbrachte.

Der Todesser hinter mir, war für einen Augenblick erstarrt, was ich nutzte um ihn zu entwaffnen und anschließend nutzlos zu Boden sinken zu lassen.

Ein Mädchen links von mir schrie, als ihr Gegner es schaffte, ihr den Zauberstab abzunehmen.
Sie versuchte den Flüchen auszuweichen, doch der Todesser lachte dreckig.
Ich feuerte einen Körperklammerfluch auf ihn und er kippte zu Boden.
Dem Mädchen warf ich den Zauberstab zu, den ich erkämpft hatte, denn ihrer ging bei meinem Fluch zu bruch.

"Danke!" brachte sie hervor, bevor sie anderen zu Hilfe eielte.

Der Austausch verschiedenster Flüche nahm nicht ab.
Immer wieder kämpfte ich gegen einen neuen Todesser.
Es schien als würden sie sich regelrecht vermehren.
Erneut stand ich einem Maskierten gegenüber.
"Stupor!" schrie ich, doch der Todesser blockt meinen Zauber ab und hielt mich mit seinem folgendem Angriff dauerhaft in Bewegung.
Ich feuerte weitere Flüche ab und sah zufrieden dabei zu, wie einer meiner Lichtstrahlen den Todesser am Bein erwischte, doch leider freute ich mich zu früh.
Er hob seinen Zauberstab und sein Fluch traf mich hart in die Schulter.
Mir einer enormen Kraft wurde ich nach hinten geschleudert und krachte mit meinem gesamten Körper gegen die kalte Steinwand.
Für einen Moment hing ich in der Luft und rutschte dann langsam auf den Boden. Doch ich ignorierte den stechenden Schmerz in meinem Rücken und nutze meine Konzentration um meinen Gegner entgültig zu Fall zu bringen.

Durch die kurze Pause schweiften meine Gedanken einen Moment zu Fred.
Ich hoffte er hatte weniger zu tun.

Das Schloss erzitterte zum dritten Mal an diesen Abend und plötzlich wurde direkt vor mir, eines der riesen Fenster zertrümmert.
Mein Kampf wurde auf der Stelle beendet, denn mein Gegner wurde von dem Stock, den die riesen Hand durchs Fenster hielt, aufgespiest.

Entgeistert blickte ich auf die Finger.
Voldemort hatte es geschafft die Riesen auf seine Seite zu bringen.
Nur, dass sie nicht uns töteten, sondern jeden der ihnen in den Weg kam.
Durch das Fenster konnte ich sehen, wie der Riese ausholte um das benachbarte Fenster zuzertrümmern.
So schnell ich konnte lief ich nach vorne und stieß einen Jungen in meinem Alter zu Boden.
Er stöhnte und wollte sich aufrappeln, doch ich drückte ihn nach unten.
Sein Gegner lachte dreckig und kam auf uns zu, bis er direkt über uns stand.

Angsterfüllt sah mir der Junge in die Augen.
"Vertrau mir." sagte ich schnell, bevor die Hand des Riesens das Fenster zertrümmerte und den zweiten Todesser aufspieste.

Der Junge zog seine Augenbrauen hoch.
"Danke!" brachte er zustande.
"Sei vorsichtig!" rief ich ihm noch hinterher, bevor er sich erneut ins Gemetzel stürzte.

Unser gesamter Korridor begann zu beben und einzelne Teile der Wände bröckelten in den Gang.
Gerade noch rechtzeitig rettete ich mich an die gegenüberliegende Wand, bevor ein riesiger Stein hinabstürzte.
Eine Menge Staub wurde aufgewirbelt, den ich nutzte um weitere Todesser unschädlich zu machen.

Im nächsten Moment stürzte die Decke ein. Es riss mich zu Boden und schützend legte ich einen Arm über den Kopf.
So fest ich konnte, umklammerte ich mit der anderen Hand das kleine Holstäbchen, was meine einzige Waffe in dieser Schlacht war.

Der Staub verflog etwas und die maskierten Kapuzenmänner wurden sichtbar.
Doch ich konnte nicht weg.
Mein Bein klemmte in den Trümmern, ebenso wie mein Arm.
Ich konnte sehen wie ein Todesser auf mich zu kam und schloss die Augen.
Wenn ich jetzt sterben sollte, wusste ich wenigstens das es nicht umsonst war.
Ich stellte mir vor, wie der Mann seinen Stab über mich erhob und dachte an Fred.
Er hatte es verdient die Person zu sein, an die ich vor meinem Tod dachte.
Eigentlich war ich immer davon ausgegangen, dass ich Angst vor dem Tod hatte, doch im Moment spürte ich nichts. Nur die Liebe die ich für meinen Freund verspürte.

Doch es passierte nichts.
Das Mädchen und der Junge, denen ich das Leben gerettet hatte, bekriegten den Todesser, der auf mich gestürzt war.
Ein kleiner Gryffindor half mir, mich aus den Trümmern zubefreien.

"Danke." sagte ich zu ihm und gab dem Todesser den ko-Schlag.

Der Junge nickte mir ernst zu und das Mädchen streichelte kurz meinen Arm, bevor wir alle erneut begannen zu kämpfen.

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt