Pause

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"Ihr habt gekämpft," sagte die hohe, kalte Stimme.
Scharf sog ich die Luft ein und sah mich sicherheitshalber um.
Viele Schüler blickten erschöpft auf, in der Hoffnung die Herkunft der Stimme ausfindig zu machen.
Es war als stünde er neben mir, als würde er mir im Nacken kleben.
"heldenhaft gekämpft. Lord Voldemort weiß Tapferkeit zu schätzen.
Doch ihr habt schwere Verluste erlitten.
Wenn ihr mir weiterhin Widerstand leistet, werdet ihr alle sterben, einer nach dem anderen.
Ich will nicht, dass dies geschieht.
Jeder Tropfen magisches Blut, der vergossen wird, ist ein Verlust und eine Verschwendung.
Lord Voldemort ist gnädig. Ich befehle meinen Streitkräften, sich sofort zurückzuziehen.
Ihr habt eine Stunde. Schafft eure Toten mit Würde fort.
Versorgt eure Verletzten.

Harry Potter, ich spreche nun direkt zu dir.
Du hast deine Freunde für dich sterben lassen, anstatt mir selbst entgegen zu treten.
Ich werde eine Stunde lang im Verbotenen Wald warten.
Wenn du nach Ablauf dieser Stunde nicht zu mir gekommen bist, dich nicht ergeben hast, dann beginnt die Schlacht von neuem.
Diesmal werde ich selbst in den Kampf ziehen, Harry Potter, und ich werde dich finden, und ich werde jeden Einzelnen, ob Mann, Frau oder Kind, bestrafen, der versucht hat, dich vor mir zu verstecken.
Eine Stunde."

Es lief mir kalt den Rücken hinunter und ich schüttelte mich einmal.
Außer ein paar Kratztern und einer weiteren Wunde an meinem Arm, war mir nichts bedeutendes passiert.
Auf dem Weg zur großen Halle sammelte ich ein junges Mädchen auf, welche sich offensichtlich das Bein gebrochen hatte.
Ich stützte sie.
"Wie heißt du?" fragte ich um sie von ihrem Schmerz abzulenken.
Die Tränen rannen über ihr verdrecktes Gesicht.
"Clara." schluchzte sie.
"Clara, Madam Pomfrey wird dein Bein im nu wieder heilen. Alles wird gut."
Ich lächelte sie aufmunternd an.
Je mehr wir uns der Halle näherten, desto nervöser wurde ich.
Ich wollte nicht sehen, wen wir alles verloren hatten.
Ich schloss einmal meine Augen und atmete das Kribbeln aus meinem Bauch.
"Meine Freundin." flüsterte das Mädchen an meinem Arm erschöpft.
"Was ist mit ihr?" fragte ich vorsichtig.
"Sie - sie ist -" Clara schluchzte.
Ich blieb stehen und nahm sie in den Arm.
Ich strich ihr über den Kopf und legte mein Kinn auf ihren Scheitel.
Sie begann haltlos zu weinen.
"Shhh." flüsterte ich.
Das Mädchen klammerte sich an mich und ließ mich nicht mehr los.
"Shhh." versuchte ich es erneut.
"Sie ist nicht um sonst gestorben. Sie ist eine Heldin."
Clara nickte leicht und ich setzte langsam unseren Weg fort.

Wir gelangten zur Mamortreppe.
Das Geländer lag in Trümmern. Einige Stufen waren nicht mehr vollständig, einzelne Steine versperrten den Weg.

Langsam hiefte ich das schluchzen Mädchen hoch. Vorbei an weiteren leblosen Körpern.
Das Kribbeln in meinem Magen verstärkte sich, als wir die Halle fast erreicht hatten.

Stufe für Stufe näherten wir uns der schmerzenden Wahrheit.
Ich dachte ununterbrochen an Fred.
Ihm war sicher nichts passiert. Er hatte es versprochen.

Meine Hand begann unkontrolliert zu zittern.
"Es sind alles Helden." sagte Clara und wir tauschten für einen Moment die Rollen der Aufmunterer.

Vor der Tür blieben wir stehen. Ich sah sie an und wir beide lächelten tapfer.

Jeder von uns streckte einen Arm und wir stießen sie auf.

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt