Chapter 8.:

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Jimin POV.:

Ausgeruht und erholt wachte ich in Taehyungs Armen auf. Schon lange hatte ich nicht mehr so gut geschlafen, wie es heute der Fall gewesen war, weshalb ich unweigerlich in Euphorie schwang.

Ein angenehmer, fast schon süßlich wirkender Geruch lag im Raum, welcher sich mit Taes vermischte und dafür sorgte, dass sämtliche Glückshormone in meinem Körper ausgeschüttet wurden und mich beinah zu beflügeln schienen.

Ich kannte diesen Geruch, schon einmal lag er mir in der Nase und sorgte unweigerlich dafür, dass ich mich an den Nachmittag mit Jeongguk erinnern musste.

Doch spürte ich dieses Mal kein unangenehmes Gefühl in meiner Herz- und Lungengegend, welches mich beinah zu verschlucken drohte, sondern viel eher für ein starkes klopfen meines Herzens, zusammengesetzt mit einem warmen, fast schon heißem Gefühl in der Magengegend.

"Jimin..", konnte ich eine Stimme hören, die an meinen Hals gedrückt sprach.

Im ersten Moment wollte ich mich noch näher an den mir so vertraut vorkommenden Körper drücken, als es mir wie Schuppen vor die Augen viel: das hier war nicht Tae. Und es konnte auch keiner der anderen Member sein, da ich diese bereits im Schlaf hätte bemerken müssen, da dieser aufgrund des Verlustes unseres Mates bei sowohl Taehyung, als auch mir immens an Tiefe und Festigkeit verloren hatte.

"Jeongguk..", verließ es meine Lippen schneller, als ich meine Gedanken diesbezüglich hätte bearbeiten können.

Augenblicklich drehte ich mich um, was sich aufgrund unserer stark ineinander verschlungender Position als äußerst schwierig herausstellte, mir letztendlich jedoch trotz allem gelang.

Mein Verlangen war gerade nun einmal um einiges größer als sonst irgendwas.

"Du bist es wirklich. ", kam es hauchend von meinen Lippen, als ich schlussendlich meinen Blick auf sein fast schon friedlich aussehendes Gesicht richten konnte, welches trotz der Tatsache, dass es einen starken Ausdruck von Übermüdung aufwies, noch immer wunderschön und klar aussah.

Seine Lieder hatten sich sanft geschlossen, sein Mund stand ihm einen Spalt breit auf, gewährte mit einen Blick auf seine zarten Lippen, welche noch im selbe Moment meines Betrachtens von seiner Zunge mit Speichel benetzt wurden, was einen gerade unpassenden Effekt auf mich hatte.

Doch trotzdessen kam ich nicht umher zu denken, dass dieser Vorgang extrem heiß ausgesehen hatte und eine Lust auf mehr in mir entflammen ließ.

Die Lust, meine Lippen besitzergreifend auf die seinen zu drücken, ihn als mein Eigentum zu deklarieren und sowohl meinen Hyungs, als auch ARMY klarzumachen, dass diese wunderschöne Kreatur von nun an nur mir und Tae gehören würde, so besitzergreifend dies auch klingen mochte.

Doch genauso gut wusste ich auch, dass letzteres wohl niemals möglich wäre. Denn abgesehen davon, dass Homosexualität in Korea noch immer äußert ungewünscht war und gerade in älteren Menschen wohl nichts anderes als Ekel hervor rief, bräuchte ich auch eine Begründung, warum ausgerechnet Jeongguk der glückliche sein sollte.

Schon jetzt konnte ich mir die Überschriften sämtlicher Klatschmagazine bildlich vor Augen stellen;
Superidole Kim Taehyung und Park Jimin schwul?
Jeon Jeongguk; ein ganz normaler Junge oder doch nur ein Betrüger?
Bts Mitglieder und ihre verzehrte Welt; erlauben sie sich dieses Mal zu viel?

Und nicht nur da lag das Problem.
Wir waren zu dritt:
Taehyung, Jeongguk und ich.
Vermutlich würde man Jeongguk für eine Schlampe halten, welche unter uns Membern untereinander hin und her getauscht werden würde. Solch ein Gerücht würde wohl nicht nur ihn, sondern auch den Rest der Gruppe zerstören, da dadurch jeder einzelne angeklagt werden würde und Beschuldigungen aufkämen, welche nicht nur unbegründet, sondern auch verletztend wirken würden, da dies bezeugen würde, da man uns solch etwas zutrauen würde.

Doch ich war abgewischen, hatte wie von alleine meine linke Hand auf seine seidig wirkende, fast vollständig reine Wange gelegt, die sich selbst im Schlaf leicht rötlich verfärbte, weshalb ich mit kein kichern verkneifen konnte.

Lächelnd beobachtet ich ihn weiter, konnte erkennen, wie er sich näher gegen meine Hand drückte und süß zu schmatzen begann. Seine Zähne kamen zum Vorschein, was dafür sorgte, dass mir einen erneuten Laut entlockte, dieses Mal in Form eines unmännlich klingenden Quietschens.
Doch ich konnte nichts dafür: seine Zähne ließen ihn eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Hasen haben, was durch seine hin und wieder zuckende Nase noch einmal unterstrichen wurde.

"Jimin?", konnte ich auf einmal eine raue und verschlafen klingende Stimme hinter mir hören, ehe ich mich im nächsten Moment bereits an Taes Brust gedrückt wiederfand.

Sanft berührten seine Lippen meinen Nacken, wo er mir für kurze Zeit einen Kuss draufdrückte, ehe er sie weiter zu meinem Hals streichen ließ und stockte.

"Ist das...- ?,hauchte er fragend, wirkte fast schon überwältigt davon, was seine Augen zu erfassen schienen.

Doch ich konnte ihn verstehen; würde ich ihn nicht selbst berühren, seine feine Haut unter meinen Fingerspitzen fühlen, die niedlichen Geräusche vernehmen, welche er im Schlaf fabrizierte, ganz zu schweigen von seinem himmlischen Geruch~. Ich würde es für eine Einbildung halten. Eine Art psychische Störung, resultierend aus meinem bis dato ungrbändigtem Verlangen nach dem Jüngeren, welcher nun so friedlich und beinahe unbekümmert in meinen Armen schlief.

Bestätigend nickte ich leicht mit dem Kopf, bedacht keine allzu ruckartigen Bewegungen zu fabrizieren, welche ihn aufwecken könnten und somit die friedliche Stille durchbrechen würden.

Ganz vorsichtig schloss ich meine Arme um seinen Körper und drückte ihn vorsichtig zu mir, sodass er nun ganz und gar gegen mich gepresst auf unserem Bett lag.

Ich sah, wie Taehyungs Hand, welche bis eben noch auf meiner Hüfte gelegen hatte, nun langsam zu der des Schwarzhaarigen glitt und diese fast schon zaghaft umschloss, fast so, als habe er Angst, diese zu zerbrechen, sollte er auch nur ein bisschen zu fest zudrücken.

Doch ich konnte ihn verstehen; die sanften Gesichtszüge des Jungen, gepaart mit seiner ungewöhnlich hellen Haut, ließen ihn wie eins der unzähligen Gemälde wirken, von welchen man nicht einmal ein Foto machen durfte aus Angst, sie könnten Schaden nehmen.
Und so absolut unverständlich ich dies sonst auch fand; der Anblick des Jüngeren sorgte dafür, dass ich diese Regel das erste mal selbst so aufstellen könnte.

"Er ist so rein, so unschuldig... Fast schon Puppengleich..", sprach ich fasziniert zu Tae, welcher ebenfalls seine Augen nicht von dem Jungen nehmen konnte.

"Und trotzdessen wirkt er, als habe er schon so viel erlebt. Als habe man ihm tagtäglich immer mehr Lasten und Bürden aufgedrückt, unter welchen er mit der Zeit immer schlimmere Schäden davontragen müsse, ehe er schließlich unter ihnen einknicken würde...", entgegnete Tae und sprach damit das aus, was ich hatte verdrängen wollte.

Jeongguk war damals nicht aufgrund unserer Anwesenheit umgekippt. Klar, sie hatte definitiv Mitschuld, doch er war bereits zuvor instabil gewesen. Eine Instabilität, die aus vielen kleinen Löchern im Fundament resultierte und notdürftig von ihm alleine gestopft worden war. Eine notdürftige Lösung, welche ohne Frage folgenschwere Folgen haben könnte, sollten Tae und ich diese nicht finden und reparieren können.












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1120 Wörter
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Blue and GreyWhere stories live. Discover now