Der perfekte Moment

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Tony öffnete die Augen und blinzelte einen Moment lang gegen die einfallende Morgensonne an. Automatisch tastete er neben sich und griff - wie so oft in letzter Zeit - ins Leere. Fast sechs Monate ware es nun her, seit er Mona mit ihrer eigenen Schwangerschaft überrascht hatte und fast genauso lange waren sie wieder hier zurück in ihrem Haus am See. Nicht nur ihre Eltern, Geschwister und fast das gesamte Team von Stark Industries waren von dieser Nachricht hin und weg - auch Pepper und Sam hatten ihnen Beiden kurz darauf einen Besuch abgestattet um diese Nachricht mit ihnen Beiden zu feiern.
Ein glückliches Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit und er streckte sich genüsslich, ehe er sich aus dem Bett erhob. Sein Blick fiel aus dem Fenster des Schlafzimmers auf den kleinen See, der im Morgenlicht einladend glitzerte und fast war er sich sicher, wo er Mona auch an diesem Morgen finden konnte. Die Schwangerschaft tat ihr gut, sie strahlte jeden Tag mehr und es schien tatsächlich so, als hätte sie endlich ihre innere Ruhe wiedergefunden. Doch auch er spürte diese Vorfreude und dieses Glück eines Neuanfanges und er konnte es kaum fassen, dass er in wenigen Monaten Vater werden würde. Nach all diesen Strapazen, nach all den Fehlern und Aufgaben hatte er nun endlich das gefunden, was er sein Leben lang gesucht hatte - eine Familie.
Tony schlüpfte in eine bequeme Sporthose, zog sich ein Shirt über, griff nach dem kleinen Gegenstand in seiner Schublade und tappte dann die Holztreppe nach unten in die Küche um sich den ersten Kaffee des Tages einzugießen. Sein Blick fiel durch die Verandatür nach draußen, wo er wie erwartet Mona's dunklen Haarschopf erkennen konnte.
Wie so oft in letzter Zeit war sie recht früh auf den Beinen und meist erwischte er sie dann Morgens auf der Veranda, wo sie mit hochgelegten Beinen auf den See blickte und gedankenverloren ihren immer größer werdenden Bauch streichelte. Dieses Bild - so schwor er sich - würde er niemals in seinem Leben vergessen, denn es drückte all das Glück aus, das er selbst empfand.
Schmunzelnd tappte er nach draußen, wo Mona ihn mit leuchtenden Augen anblickte. Eine Hand lag auf ihrem Bauch, die Andere umklammerte eine Tasse und ihr Haar war zu jenem Wulst hochgebunden, den er schon so oft an ihr gesehen hatte. Noch immer amüsierte und faszinierte ihn dieses Ding auf ihrem Kopf und als er neben ihr Platz nahm, erinnerte er sich an das erste Mal, dass er sie so gesehen hatte. Damals, als er betrunken vor ihrer Tür stand... Es schien fast ein halbes Leben vergangen zu sein seit diesem Augenblick.
"Hi Mommy" lächelte er und küsste sanft ihre Schläfe, während sie selbstverständlich ihren Kopf an seine Schulter sinken ließ. "Hi Daddy..." antwortete sie mit leiser Stimme und hob ihre Hand an, damit er die Seine darunter schieben konnte. Er spürte die Wölbung unter ihrem Shirt und erneut überkam ihn ein breites Lächeln. "Wie geht es Baby-Stark heute?" erkundigte er sich und nippte an seinem Kaffee. Mona hob den Kopf und blickte ihn von unten herauf an "Ich denke Baby-Stark geht es gut, zumindest ist es recht aktiv" lächelte sie und biss sich begeistert auf die Unterlippe, als direkt unter seiner Hand ein leichter Tritt zu spüren war.
"Siehst du, Baby-Stark sagt Hallo" grinste sie begeistert und auch seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Er hatte erst vor einigen Tagen den ersten Tritt seines Babys gespürt und noch immer haute ihn dieses Gefühl fast um. Überwältigt stellte er seine Tasse ab und beugte sich hinunter um mit Mona's Bauch zu sprechen.
"Hey Baby... ich hoffe du hältst dir schön brav die Ohren zu, wenn Mommy und Daddy sich schmutzige Dinge sagen. Vor Allem wenn du ein Mädchen wirst, denn dann darfst du erst mit Jungs ausgehen wenn du mindestens dreißig bist" plauderte er, woraufhin Mona amüsiert zu lachen begann.
"Wenn du ein Junge bist, sprechen wir erst über Verhütung und dann darfst du loslegen" grinste er und warf Mona einen schnellen Blick zu. "Findest du das denn fair?" gluckste sie und bemühte sich um einen tadelnden Gesichtsausdruck. "Jungs sind eben Jungs" rechtfertigte er sich und drückte der Wölbung einen sanften Kuss auf. "Wir machen das schon. Daddy erklärt Mommy nochmal die Welt" ulkte er weiter und setzte sich auf.
"Also... Ich bin mir nicht so sicher, ob unser Sohn sextechnisch in deine Fußstapfen treten sollte... ich meine, du warst schon sehr..." Mona hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. "Hey, vielleicht wird es ein Mädchen und dann hat sie nie Sex - ist doch nur fair" grinste er und zuckte mit den Schultern, woraufhin sie sprachlos den Mund öffnete und wieder schloss.
"Aber um dich milde zu stimmen, habe ich eine Überraschung..." er wackelte mit den Augenbrauen und bemerkte wieder jenes Glitzern in ihren Augen, das er so sehr liebte. "Eine Überraschung? Ist sie positiv?" Mona zog eine Grimasse und musterte ihn skeptisch. "Nun, das darfst du dann selbst entscheiden. Schließ die Augen..." entgegnete er und spürte wie ihn erneut jene Nervosität überkam, die ihn schon die letzten Male daran gehindert hatte sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Mona schloss folgsam die Augen und streichelte beruhigend ihren Bauch "Aber denk dran, ich darf mich nicht aufregen - also kein überraschendes Bad im See" erinnerte sie ihn an eine seiner anderen Überraschungen, als er sie spontan gepackt hatte und mit ihr vollbekleidet in das kühle Nass spaziert war.
Mit zitternden Händen kramte er in seiner Hosentasche nach dem kleinen goldenen Ring, mit dem kleinen weißen Stein - ein Erbstück seiner Mutter.
"Keine Angst, es wird wenn dann nur ein bisschen nass" zog er sie auf und blickte auf das zarte Schmuckstück in seiner Hand. Er hatte bereits einige Male vorgehabt sie zu fragen, doch stets hatten ihm seine Nervosität, ein Anruf oder die spontane Entführung davon abgehalten.
Für ihn gab es schon lange keinen Zweifel mehr, dass Mona Spencer nicht nur die Mutter seiner Kinder, sondern auch die Ehefrau an seiner Seite sein sollte und dies schien ihm spontan der richtige Moment zu sein.
"Uuund?" drängelte Mona mit geschlossenen Augen und wackelte mit den nackten Füßen, die noch immer auf dem kleinen Hocker ruhten der vor ihr stand.
Tony holte tief Luft und griff nach ihrer freien Hand, bevor er ihr mit feuchten Händen den Ring über den Finger striff und sie erwartungsvoll anblickte. "Okay...Augen auf" murmelte er und schluckte angestrengt, als Monas grüne Augen zuerst auf ihre Hand und dann in sein Gesicht starrten.
"Heirate mich Mona Spencer." murmelte er und erwiderte ernst ihren Blick. Ein Schimmer durchzog ihre Augen und er bemerkte wie ihre Mundwinkel zuckten - Himmel, warum wartete sie so lange mit der Antwort?
"Ich meine... wenn du noch Zeit brauchst und... naja ich..." er verzog den Mund und zuckte mit der Schulter "Ich bin dir total verfallen und...".
Ein strahlendes Lächeln tauchte auf Monas Gesicht auf "Ja... Wie könnte ich auch etwas Anderes sagen?" erneut fiel ihr Blick auf den Ring an ihrem Finger, ehe sie ihn anblickte.
Tony stieß erleichtert den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte und zog sie an sich, um seinen Mund auf den Ihren zu pressen. Während ihre Lippen miteinander verschmolzen, fragte er sich wieder einmal womit er all dies eigentlich verdient hatte.

Stressfull Mister StarkWhere stories live. Discover now