🕸-Kapitel.3-🕸

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,,HILFE!" Erschrocken wichen wir vier auseinander, kurz bevor wir uns in die Haare bekommen hätten. Die drei Demon Slayer auf der einen Seite, ich auf der anderen. Erneut schallte ein unnatürlich gequältes ,,HILFE", etwas weiter hinten, aus dem Wald. Die tief hängenden Äste knirschten geheimnisvoll, und die Luft fühlte sich auf einmal seltsam kalt an. An meinen Füßen spürte ich etwas prickelndes, weshalb ich wie vom Blitz getroffen auf meine Beide starrte. Spinnen?! Panisch stampfte ich mit Kraft auf den Boden, so das die kleinen Biester ihren Halt verloren. Auch Tanjiro und seine zwei Freunde schienen die Mistfiecher bemerkt zu haben, und waren dabei die schwarzen Sechsfüßler irgendwie abzubekommen. Mein inneres ''Ich'' klatschte sich ganz allein nur vom zusehen gegen die Stirn. Waren die bescheuert, oder taten sie nur so? Mich nicht weiter um die drei jungen Männer kümmernd, sprang ich in die Luft, und biss mir mit meinen Fangzähnen in meine Pulsader. Wäre ich ein Mensch, wäre ich bei dieser Aktion beinahe sofort gestorben. Daher dass die drei Slayer abgelenkt waren, konnte ich die Zeit nutzen... Die warme, tief rote Flüssigkeit quoll aus meiner Bisswunde, und augenblicklich schwebte ich auch schon über dem Boden. 

(Demon-Bloodtechnik: Self Gravitation!)

Langsam flog ich weiter nach oben, mit dem Ziel durch die Baumkronen zu kommen. Von unten hallten verwirrte Schreie der drei Jungen, die mich jedoch nicht weiter interessierten. Wie ich Krabbelfiecher doch hasste. Von wegen gut für die Umwelt. Einfach nur widerspenstig und ekelhaft! Mit ruhigem Blick musterte ich meine Umgebung. Denn Berg von unten gesehen zu haben war zwar schon ganz hilfreich, aber von einer Position aus, die sich zwanzig Meter über dem Boden befand, sah man einfach alles viel besser. Fasziniert folgte Ich ein paar der silbernen Fäden, die sich sogar über den Spitzen der Bäume entlang zogen. Ich blinzelte ein paar mal, bevor mir ein Licht aufging. Fäden? Spinnen? Nacht? Berg? Demon Slayer? Hilfeschreie? Fäden im Himmel? Wütend schlug ich mir gegen die Stirn. Ich hätte es mir früher denken können. Wäre ich doch nur mal etwas schneller gewesen, wenn es ums klar denken ging. Unsicher versuchte ich die vielen dünnen Bänder zu analysieren. Meine Augen weiteten sich. Ein Spinnennetz? Über dem kompletten Wald? Mit welcher Art Dämon hatten ich es hier bitte zu tuen...? Normale Dämonen waren gerade mal in der Lage in Häuser einzubrechen. Aber das? Das war über deren Niveau! Blitzschnell schwebte ich noch etwas höher, so das selbst meine Füße die Fäden nicht mehr berühren konnten. Flüchtig warf ich meinen Blick hinter mich, wo die rettenden Reisfelder zu sehen waren. Ich stoppte- Der klare Nachthimmel erstrahlte überall um mich herum, als ich meinen Kopf wieder in Richtung Fäden drehte. Meine Hände zuckten leicht, und ein paar Tropfen meines Blutes fielen hinunter auf die silbernen Spuren der Spinnen. Mit gläsernen Pupillen starrte ich zu dem Kern, von dem die vielen Fäden ausgingen. Auf meinem Gesicht erschien ein Grinsen. Ich wäre nicht ich, würde ich jetzt einfach die Fliege machen. Das wusste ich, und das konnte ich auch nicht durchgehen lassen. Etwas verspannt rekelte ich mich in meiner schwebenden Position, und streckte meine Arme rechts und links von mir. Mit etwas nächtlichem Fahrtwind kam ich schneller voran als gedacht. Knapp einen Meter unter mir, ein ganzes Meer von silbrigen Spinnenfäden. Forsch suchte ich den Knoten, der mich ins Zentrum der klebrigen Angelegenheit brachte. Früher hatte ich einmal beobachtet, wie eine Spinne ihr Netzt gesponnen hatte. Die Kreuzspinne, dessen Spinnennetz es gewesen war, hatte genau in der Mitte ihres Zuhauses, ein triefendes Loch gelassen. Schlussfolgerung: Diese Spinne musste auch so ein Loch haben, durch dieses ich dann hinunter springen könnte, um sie mir mal anzugucken. Ihr Fadenwerk faszinierte mich tatsächlich sehr. So etwas hatte ich bisher noch nie gesehen. Nach weiteren Minuten, die ich in der Luft verbracht hatte, bemerkte ich das die Fäden immer dicker wurden. Meine Augen schnellten hinter meinem Ziel hinterher. Ein großer Platz, beinahe eine Lichtung, lag mitten im Wald vor mir. Mit glitzernden Irisen, und aufmerksamen Bewegungen näherte ich mich dem ungeschütztem Platz. Überraschenderweise war dieser ziemlich leer. Im Inneren hätte ich mit einem riesigen Wollknäuel gerechnet. Stattdessen stand dort einfach nur ein spitzer Sein, der direkt von dem nächtlichen Mondlicht angestrahlt wurde, und eine Dämonin, die viele Spinnenfäden in den Händen hielt. Sie grinste über das ganze Gesicht, was mich etwas schockierte. Entweder war sie von ihrer mörderischen Aufgabe besessen, oder sie stand massiv unter Stress. Still ließ ich mich auf einer der Baumkronen nieder, wodurch die Spitze leicht umknickte, und der lange Baumkronen Ast einen riesigen Schatten auf die von Gras bewachsene Lichtung warf. Erschrocken konnte man ein ängstliches Kreischen vernehmen, als sich die Augen der Dämonin, und meine begegneten. Ihre Augen waren glasig, jedoch nicht leer, und gefühlslos. Abwartend hielt ich unseren Augenkontakt aufrecht, und setzte mich in einem Art Schneidersitz. ,,Hmm- Du bist also der komische Dämon, der diese ganzen Krabbelfiecher steuert?", fragte ich sie, und deutete dabei auf die vielen kleinen Spinnen, die selbst hier noch auf jedem Zentimeter umherkriechten. Die Dämonin vor mir ließ fassungslos ihre silbrigen Fäden nach unten sinken, und öffnete leicht ihren Mund, als wolle sie etwas sagen. Allerdings blieb sie stumm. Um ihre Mundwinkel waren rote Kreise, und ihre Augen hatte die Farbe von einem klaren Himmel. Was ihre Haare anging, die waren schneeweiß. Eigentlich sah sie ganz hübsch aus. ,,W-Wer...", murmelte die kleinere Dämonin wimerlich, und beobachtete mich aus zuckenden Pupillen. Ihre Gestallt zitterte. Man konnte spüren, dass sie Angst vor mir hatte. Meine Wangen plusterten sich gespielt beleidigt auf, als ich von meinem Platz auf der Baumkrone sprang, und vor der unbekannten Dämonin auf dem Boden landete. Trotz meiner eigentlich sehr freundlichen Ankunft, schien sie mich nicht sonderlich zu mögen. Wundern tat mich dies jedoch kaum. Mich mochte ja so, oder so niemand... Gleich nachdem ich gelandet war, fingen mich auch schon ein paar der Fäden ein, und versuchten mich festzuhalten. Meine schlitzartigen Pupillen verengten sich, als ich immer mehr eingewickelt wurde. Schnell wie ich war, ließ ich meine Fingernägel wachsen, und riss mich damit aus den Fängen der Dämonin. Genervt warf ich ihr einen warnenden Blick zu, dass sie dieses Verfahren lieber nicht nochmal auf mich anwandte. Leise fauchte ich, und kreiste ein paar Mal mit meiner linken Schulter. Ich hatte keine große Lust diesen Dämon zu töten. Anders herum schien diese Dämonin auch keine große Lust zu haben, mich am leben zu lassen. Nachdenklich leckte ich mir kurz über die weißen Fangzähne, die ich bis heute nicht ausstehen konnte. Ein Blick auf meine Zähne, oder Augen, und ich war entlarvt, so wie nun auch. Die weißhaarige Dämonin starrte mich verwundert an. ,,D-Du... Du bist ein Dämon...? Aber-" Ihr wispern wurde harsch von mir unterbrochen, als ich mich stur auf sie zubewegte, und meinen Weg zu ihr auf den Stein machte. Fast blitzartig wollte sie von ihrem Platz aufspringen, wurde jedoch sofort von mir wieder zurück gezehrt. ,,Halb-Dämon. H-A-L-B. Und du bist?", fragte ich sie neugierig, mit dem winzigstem Hoffnungsschimmer, sie würde jetzt nicht wie jeder anderer ihrer Rasse irgendetwas beleidigendes sagen. Überraschenderweise schwieg sie sogar eine ganze Weile lang, bevor sie antwortete. ,,Ich... Habe keinen Namen." Verwirrt symbolisierte ich ihr, dass das keinen Sinn machte. Jeder hatte einen Namen. Selbst die kleinsten Baby's. Als sie weiterhin schwieg, wurde ich langsam ungeduldig. ,,Nun gut. Da du ''keinen'' Namen besitzt, muss ich dir eben einen geben. Wie gefällt dir Minaru?"


☼I.Need.You☼ ''Rengoku FF''Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt