Chapter 16

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Pov T

Taddl saß auf seinem Bett. Er fühlte nichts.
Er fühlte sich leer.
Allein.
Einsam.

Warum musste er sich immer so sehr um alle kümmern? Am Ende ist er doch trotzdem allein, oder?
Warum musste er sich so fühlen?

Warum fühle ich so?

Lie war nett. Sie ließ ihn sich mal wieder so richtig gut fühlen, aber irgendetwas in ihm begann ihn gerade wieder zu schubsen. Runter in dieses tiefe Loch.

Er zündete sich einen J an und wollte gerade einfach nur an etwas anderes denken.
Er mag Lie. Sie war so anders und, irgendwie, ehrlich. Er wusste nicht genau warum er auf einmal so fühlte. Es war doch alles gut gewesen oder nicht?

Er und Lie hatten sich so gut verstanden, hatten jeden Tag gesprochen und er fühlte sich einfach wohl dabei.

Es fühlte sich richtig an.

Doch irgendwie war da etwas.

Es fühlte sich an wie eine Last auf seinen Schultern.

Warum sorge ich mich immer so um andere? Ist das gut? Ich will nicht mehr.

Die Last wurde immer schwerer. Er wollte sie einfach nur abschütteln doch sie hing wie festgebissen an ihm.

T war schon immer ein sehr mitfühlender Mensch gewesen. Er kümmert sich gern und viel um die Menschen die ihm wirklich am Herzen liegen.
Hört ihnen zu.

Warum muss ich denn so unglücklich sein? Ich habe doch das Privileg, das tun zu dürfen was ich liebe, Musik, Videos, Stream und kann davon leben. Aber warum muss ich mich denn so fühlen?

Er verlor sich selbst in seinem Kopf.

Er dachte nach.
Über alles.

Warum mache ich das? Wie mache ich das? Da draußen sind so viele Menschen die mich jeden Tag sehen, im Internet, im Stream, die mir schreiben wie sehr ich sie geprägt habe.
Aber was mache ich denn das diese ganzen Menschen so sehen?

Du kannst doch nicht beeinflussen wie andere dich wahrnehmen.

T's Inneres hatte Recht. Doch die Gedanken konnte er trotzdem nicht abstellen.

Bin ich noch okay?
Ich muss doch auch irgendwie allein klarkommen. Ich muss doch, auch allein, es irgendwie schaffen glücklich zu sein.

Er dachte viel über Lie nach und fragte sich, ob er einfach nur mal wieder jemanden gebraucht hatte, der ihm Bestätigung gibt. So wie es immer war, so traurig das klingen mag.

Aber trotzdem war es dieses Mal anders. Es fühlte sich anders an.

Er fühlte sich anders.

Und dennoch fiel er,
immer tiefer in diesen Abgrund.

Warum? Es ist doch alles gut. Ich lebe. Ich habe das Glück hier sein zu können, hier in dieser Wohnung. HIER.

T lag in seinem Bett und musste sich jetzt einfach ablenken. Er setzte sich an seinen Mac und hatte auf einmal ein paar Ideen für neue Songs. Er wagte sich daran, an einen seinen letzten Tj_babybrain Projekte weiterzuarbeiten. Er nahm alles, einfach alles was er gerade fühlte, zusammen und schrieb einen neuen Song. Er schrieb in ein kleines Notizbuch in welches er öfter mal ein paar Songskizzen aufschrieb.

Doch bei diesem einen sollte es nicht bleiben.

Er verlor sich komplett darin und vergaß nach und nach immer mehr die Zeit.

Du solltest nicht immer für alle anderen da sein, sei auch mal für dich SELBST da!
Meldete sich sein Inneres nach einer ganzen Weile.

Sollte ich das? Wahrscheinlich ja oder?

Ich will einfach nur mal endlich zufrieden sein, dankbar. Ich rede es mir immer ein, aber so richtig fühlen kann ich es nicht.

WARUM? Warum?

T begann an sich selbst zu zweifeln, über alles viel zu sehr nachzudenken und vergaß die Außenwelt um sich herum komplett. Er ging nicht mehr an sein Handy, hatte alle Vorhänge zu, er ging nicht mal mehr an die Tür.

Er versank.

In den Tiefen seines Bewusstseins.

Und fiel.


Fiel ins unendliche schwarz.

What am I looking for? (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt