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Mila P.o.V

Verwirrt starrte ich den Typ, der sich ebenfalls in meiner Zelle befand, an. "Ähm, ich wurde hier eingesperrt?", entgegnete er irritiert. "Aha.", sagte ich und fuhr mir mit einer Hand über mein Gesicht. "Und was machen wir jetzt?" "Ich denke uns bleibt keine andere Wahl als zu warten.", sagte der braunhaarige Typ und setzte sich auf den kalten Steinboden. "Worauf?" "Auf ein Wunder." "Geduld, war noch nie einer meiner Stärken.", stöhnte ich und ließ mich an der Wand gegenüber von ihm runterplumpsen. 

"Ich bin übrigens Kili. Zu euren Dienste.", unterbrach der Typ nach langem Schweigen endlich die Stille und schaute mich an. Verwirrt musterte ich ihn und entgegnete schließlich " Ich bin Mila." "Also Mila was macht so ein junges Mädchen wie du hier im Düsterwald. Alleine?", stellte er mir die Frage, die ich mir seit einiger Zeit selbst versuchte zu beantworten. "Ja, das ist eine gute Frage.", entgegnete ich niedergeschlagen und ließ mein Blick durch die Zelle schweifen. "Wie du merkst und siehst komm ich nicht von hier.", schlussfolgerte ich weiter und kam schließlich zu dem Entschluss, dass es Schicksal sein musste, das ich jetzt hier war und nicht in dem Bett von Jackson. 

Meine Gedanken schweifte immer wieder zu Jackson. Ich vermisste ihn Schrecklich. Er war derzeit der Sinn meines Lebens und gab mir das Gefühl für alle unerreichbar zu sein. Er gab mir die Portion Liebe, die ich in meinem Leben brauchte. Ich brauchte ihn. Hier bei mir. Er sollte mich in die Arme nehmen und mir sagen das alles gute werden wird. Doch er war nicht hier. Nur sein warmer und kuscheliger Pullover, der seinen Duft angenommen hatte.  

"Ich denke es ist Schicksal, das ich jetzt hier bin.", murmelte ich vor mich hin. Irritiert schaute Kili mich an und musterte meine Kleidung. "Jap. Ihr kommt definitiv nicht von hier.", entgegnete er. 

"Und wo sind deine Eltern?", fragte Kili weiter. "Keine Ahnung. Ich wurde adoptiert und lebe nun mit meiner Ziehfamilie in Detroit, Amerika." "Aha. Ok.", entgegnet er und schaute mich interessier an. "Und bei dir? Familie oder Geschwister?", fragte ich um etwas mehr über meinen Zellengenossen zu erfahren. "Unser Onkel ist mit uns auf reisen. Also mit mir und meinem Bruder Fili. Der sitzt ebenfalls in einer von diesen Zellen." "Wir stecken als ganz schön in der Scheiße.", lachte ich verzweifelt. "Ja, das könnt Ihr wohl laut sagen.", grinste er mich an.

"Du. Mittkommen.", wurde ich plötzlich von der Seite angefahren und zuckte heftig zusammen. "Nicht gleich so freundlich.", knurrte ich voller Sarkasmus und stand langsam auf. "Na wird's bald.", fuhr Legolas mich genervt an. "Ich kann auch noch langsamer machen.", entgegnete ich zuckersüß und wurde daraufhin grob am Arm gepackt. 

"Wo gehen wir hin?" " Zum Speisesaal." "Und was wollen wir im Speisesaal?", entgegnete ich genervt davon, ihm alles aus der Nase zuziehen. "Wir werden gemeinsam mit meinem Vater zum Abend essen." "Ich will aber nicht." "Das interessiert hier aber leide keinen.", grinste Legolas mich schadenfroh an und schob mich durch die Tür in den Speisesaal. 

"Oh, das ist mir jetzt vielleicht eine Ehre.", grinste ich den König ironisch an und ließ mich auf den freien Stuhl gegenüber von Legolas fallen. "Nenn mich doch bitte Thranduil.", erwiderte der König auf meine nette Begrüßung. "Klar doch. Was kann ich für Sie beide tun?", lächelte ich Thranduil übertrieben freundlich an. "Wo kommt Ihr her?" "Also ich komme wie bereits erwähnt aus Detroit, Amerika.", lächelte ich und nippte an meine Glas. "Wer sind Eure Eltern?", fragte Thranduil weiter und pikste ein Stück Salat mit seiner Gabel auf. "Also erstmal bin ich adoptiert. Meine Zieheltern heißen Kerry und William McAllen. Meine leiblichen Eltern kenne ich nicht oder ehr gesagt ich kann mich nicht an meine Eltern erinnern." "Wie alt seit Ihr Mila?", fragte Thranduil weiter und wirte sehr interessiert. "Ich bin 17 Jahre alt." "Wie ist Euer voller Name?", fragte Thranduil mich ernst und schaute mich durchdirnglich an. "Mila Talina McAllen.", entgegnete ich schlicht und stopfte ein Stück Tomate in mich hinein. Ich beobachtete genau die Reaktion von Thranduil und Legolas. Beide schaute sich erstaunt an und grinsten sich, meiner Meinung nach hinterhältlich, an. "Danke Mila, wir schätze Eure Aufmerksam und Anwesenheit sehr." "Merk ich und trotzdem fühle ich mich immer noch meiner Freiheit beraubt", lachte ich ironisch und lehnt mich in meinem Stuhl zurück. "Das tut mir leid.", erwiderte Thranduil und erhob sich von seinem Stuhl. "Ach wirklich. Ich bedauere, davon merke ich überhaupt nichts." "Tja, das ist ja Ihr Problem. Legolas würdest du bitte Mila wieder in ihre Zelle begleiten?" "Klar.", grinste Legolas und umrundetet den Tisch. "Sie sind ein richtiges Arschlosch, wissen Sie das eigentlich?", knurrte ich Thranduil wütend hinterher. "Nein, wusste ich noch gar nicht." "Das ist aber wirklich traurig. Da muss erst eine ehrliche Amerikanerin kommen, damit man die Wahrheit erfährt. Tut schon weh hä." "Legolas, bring sie weg.", fuhr Thranduil Legolas wütend an und verließ anschließend den Raum. 

Ich schaute zu Legolas der nur noch einige Schritte von mir entfernt stand. "Kein Schritt weiter." Er grinste nur. "Wenn du mir zu nahe kommst muss ich leider meine Karatekenntnisse anwenden. Glaub mir das willst du nicht wirklich.", grinste ich Ihn motiviert zur Flucht an und ging rückwärts langsam auf die Tür zu. Erst nach ein paar Sekunden schien er meinen Plan zu verstehen und zwar genau in dem Moment als ich ohne ihn durch die Tür schlüpfte. 

Meine langen blonden Haare wehten im Wind meiner Flucht und mein Körper wurde von Adrenalin nur so durchströmt. Ich rannte. Wohin war eine andere Frage, aber wichtig war die Präsenz einer gelungene Flucht. "Mila, bleib stehen.", hörte ich die Stimme von Legolas hinter mir rufen und versuchte den Gedanken, dass er mich einholen könnte, zu ignorieren. "Schnappt Sie.", vergab Lagolas im Laufen hinter mir Anweisungen an die anderen Wachen. Der Ansporn nicht geschnappt zu werden, wuchs mit jeder Laufsekunde. 

Ich wollte nach Hause. Ich wollte von Jackson in seine Arme gezogen werden und ich wollte das er mir sagt das ich alles schaffen kann. Er sollte mir sagen, dass alles gut ist. Die Gedanken daran, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde, versuchte ich schmerzhaft zu verdrängen. 

Nach einiger Zeit, die ich durch das Wirrwarr an Gängen gelaufen war, blieb ich stehen. Ich lauscht, konnte aber die Stimme von Legolas und den anderen Wachen nicht hören. 

Das Adrenalin wurde weiter durch meine Adern gepumpt und meine Atmung ging schnell und unregelmäßig. Leise, darauf bedacht kein Geräusch zu machen, schaute ich langsam um die nächste Steinmauerecke des Palastes und lief anschließend eine Treppe hinunter. 

Langsam öffnete ich die schwere Tür, hinter der sich ein reichlich Gefüllter Weinkeller befand. Ich schlich die kleine Treppe zur Mitte des Raumes hinunter und zuckte beim Schnarchen irgendeiner fremden Person heftig zusammen. Mit einem Blick zur Seite merkte ich, dass ich im Weinkeller nicht alleine war. Zwei Wachen lagen schnarchend auf zwei Stühlen und drei leere Weinflaschen auf dem Tisch daneben. Respekt, meine Freunde. 

Versteckt in einem der aufgestellten Fässer überlegte ich mir mein nächsten Schritte. 

-Überarbeitet-



Thorin's TochterWhere stories live. Discover now