Drachenblut Kapitel 46

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Drachenblut


Kapitel 46



Zwei Tage vor Ragdolfs Angriff flogen die Drachenstaffeln los, die Bodentruppen waren schon vor einer Woche aufgebrochen. Sie brauchten länger als die Drachen und waren schon vor Ort, allerdings in Deckung, so das sie sich nicht verrieten. Die Drachenstaffeln würden in der Nacht ankommen und sich Deckung suchen, etwas weiter weg...sie waren viel schneller als die Truppen am Boden. Bartlet führte die erste Welle an, er saß auf Zorin und drehte sich um.

Dreihundert Drachen mit ihren Drachenreiter waren hinter ihm, alle in militärischem Formationflug, dahinter die zweite Welle, genauso stark...geführt von einem sehr erfahrenen Drachenkrieger, der auch im Kommandostab saß. Sie flogen ziemlich tief über das Land, würden erst später in großer Höhe fliegen.

Mindestens zwölf Dörfer waren dort in Gefahr, die alle große Weizenfelder anbauten, Ragdolf würde sie alle verbrennen und die Dörfer zerstören, die Bauern und ihre Familien abschlachten. Sie würden mit allen Mitteln das verhindern. Er sagte zu Zorin

„Okay...alle in der Luft...mögen die Götter mit uns sein."

„Ja...da wir für eine gerechte Sache kämpfen...hoffe ich das auch. Wir werden gleich den Stützpunkt überfliegen...Arthur wird dort sein."

Bartlet nickte nachdenklich

„Ja...und ich hoffe, das er nie das erleben muss. Der Gedanke, das ich ihn verliere..."

„Dann werde ich auf dich achten und dich beschützen, mein Freund."

„Zorin...achte lieber auf dich selbst."

Doch Bartlet wusste, das sie auf sich gegenseitig achteten und sich beschützten. Sie waren erfahren im Kampf mit Norddrachen und anderem.

Auf dem Weg in den Norden mussten sie den Stützpunkt von den jungen Soldaten und Drachen überfliegen, dort wo sein Sohn stationiert war. Es war ein gewaltiges Rauschen in der Luft und der Himmel war dunkel von Drachen aller Arten, als sie näher kamen. Es sah gewaltig aus und beeindruckend, denn im Formationflug tanzte keiner aus der Reihe, sie flogen wie eine Einheit. Alle, die hier in den Kampf flogen, waren kampferprobt aus den Trollkriegen. Arthur stand auf der Wiese mit all den anderen und starrte nach oben. Als die erste Welle angeflogen kam, erkannte er Zorin und seinen Vater sofort, sie flogen an der Spitze und führten an.

Arthur hob die Hand zum Gruß und Zorin schwankte etwas, ein Zeichen, das er ihn gesehen hatte. Alle hoben nun die Hand zum militärischen Gruß, gestreckter Arm mit der Handfläche nach oben und Arthur sah sich erstaunt um, sie hoben die Hand zum Gruß ihrer Streitkräfte und bezeugten ihren Respekt. Bartlet hob die Hand und schaute seinen Sohn an, als sie Arthur überflogen, er nickte ihm zu, was man in der Höhe sehen konnte. Die Luft war erfüllt vom Rauschen der Schwingen...es war ein atemberaubender Anblick. Er drehte sich auf Zorin um und schaute Arthur immer noch an, als er ihn passiert hatte und Arthur schluckte...sein Vater flog in den Kampf und er wusste nicht, ob er ihn wiedersah. Doch dann drehte sich Bartlet um und sah wieder nach vorne...er liebte seinen Sohn und hoffte, das er das nicht erleben musste, das er nie einen Krieg miterlebte. Aber sehr viel Hoffnung hatte er nicht.

Keno stand an seiner Tür und sah, wie seine jungen Drachen und Soldaten den Kriegern ihren Respekt und Dank zollten und ein Gefühl von Stolz überkam ihn. So jung sie auch alle waren, zeigten sie Respekt vor den Drachen und Krieger, die über sie hinwegflogen auf dem Weg in den Kampf...er konnte nicht stolzer auf sie sein. Sie waren die Zukunft der Krieger...wenn es noch eine gab. Er sah der ersten Welle nach und wünschte ihnen alles Gute.

„Ich wünschte...ich könnte dabei sein", sagte Floyd neben Arthur leise.

„Wünsch dir so etwas nicht, denn es könnte wahr werden", antwortete Arthur, ohne den Blick vom Himmel zu nehmen.

„Wieso?"

„Wenn sie das mit dem Zauberer nicht in den Griff bekommen, werden wir schneller in der Luft sein, als du sehen kannst. Im Moment wollen sie die jungen Soldaten und Drachen nicht einsetzen, aber das kann sich schnell ändern", sagte Arthur, immer noch der ersten Welle nachschauend.

Arthur und die anderen sahen ihnen nach, als die zweite Welle über sie hinwegflog. So schön und atemberaubend das Ganze auch aussah, niemand sprach auf der Wiese, alle hielten still die Hand zum Gruß hoch und mit den besten Wünschen, denn sie wussten, das sie in den Krieg zogen und das viele nicht mehr nach Hause kamen. Sie kämpften für ihre Heimat, für die Bewohner und für die Freiheit aller.

Arthur fuhr sich fröstelnd über die Arme, obwohl es nicht kalt war, hatte er eine Gänsehaut. Das war ein großer Einsatz und nur ein Teil der Verteidigungskräfte, andere waren schon vor Ort.

„Komm bitte wieder heim...Vater", flüsterte er vor sich hin. Bartlet war ein sehr guter und erfahrener Kämpfer, so wie Zorin, aber beide nicht unsterblich und...

Arthur wollte nicht über das und nachdenken. Das alles hatten sie Merlin zu verdanken, denn diese Felder und die Bauern zu verlieren, wäre ein herber Rückschlag gewesen. Merlin...ja, dachte Arthur.
Er wurde bald verrückt mit der Ungewissheit, nicht zu wissen wo er war und ob es ihm gut ging...er wurde verrückt, weil er sich so nach ihm sehnte und fast wahnsinnig, wenn es Nacht wurde und er wusste, das Mandolyn jetzt mit ihm im Bett lag und ihn liebte.

Er schlenderte langsam zu seiner Unterkunft, die Drachenstaffeln waren weg, als Zara rief

„Arthur?"

Er blieb stehen und drehte sich um

„Was?"

Sie kam näher, Will hinter ihr. Sie beide waren sehr glücklich und füreinander gemacht und sie liebten sich. Verrückt, dachte Arthur...sie kannten sich ein Leben lang und erst als sie längst erwachsen waren und einige Affären hinter sich hatten, fanden sie die große Liebe zueinander.

„Wie geht es dir? Hast du etwas von Merlin gehört?"

„Scheiße und nein", antwortete er frustriert und schlecht gelaunt.

Er machte sich Sorgen um seinen Vater und um Merlin. Dazu kam, das er genau wusste, wie Merlin zu seinen Informationen kam, indem er mit dem verfluchten Mistkerl schlief. Arthur hasste ihn für das, was er ihm anttat. Mandolyn vergriff sich an seinem Gefährten, den Mann und Drachen, den er mehr liebte als sein eigenes Leben. Und er hatte Angst...Angst, Merlin an ihn zu verlieren.

Will grinste

„Tolle Antwort." Zara schubste ihn

„Ich möchte dich mal sehen, wenn ich mit dem Feind rum machen würde und schon zwei Wochen spurlos verschwunden wäre."

Sie wussten von Arthur, das Merlin mit Mandolyn schlief und ihm die große Liebe vorspielte, um an Informationen zu kommen. Sie würden beide das für sich behalten, aber Zara fand das nicht so gut, vor allem, wenn sie sah, wie Arthur litt. Sie hatte ein zu weiches Herz. Will dagegen bewunderte seinen besten Freund für das, was er tat und das er viel erlebte. Die jungen Drachen dachten nicht daran, in welcher Gefahr Merlin ständig war und das er etwas tat, was gegen seine Überzeugung war...nämlich mit einem anderen Mann schlafen, während er einen Gefährten hatte.
Aber Will, Floyd und die anderen sahen nur die Abenteuer, die er erlebte und sie doch hier nur herum saßen.

„Ich würde denjenigen umlegen", war Wills einfache Antwort.

„Das werde ich auch tun...ich werde den Scheißkerl umlegen", knirschte Arthur so voller Zorn und die Eifersucht wütete in seinem Körper.

Und ja...seit er Mandolyn gesehen und festgestellt hatte, das er jede Sünde wert war...war alles noch schlimmer. Brian hatte ihn gewarnt, nicht hinzugehen und nun wusste er warum. Jede Nacht sah er diese Bilder vor sich und stöhnte in seinem Bett, das seine Mitbewohner schon meinten, er sollte sich mit seiner Masturbation etwas zurückhalten. Dabei hatte er den letzten Sex mit Merlin bei Brian gehabt und er hatte keine Lust, sich selbst zu befriedigen...er wollte Merlin und das mit so einer Macht, das es jeden Tag schlimmer wurde.

„Arthur...wenn es dir etwas hilft, dann denk an die Flugstaffeln eben, die Schlimmes verhindern werden, dank meines Bruders. Ich weiß, es ist nicht leicht für dich."

„Nicht leicht für mich? Merlin fickt mit dem Kerl herum und das bestimmt fast jede Nacht. Du hast keine Ahnung, was ich durchmache...niemand hat das", schrie er wieder mittels mangelnder Kontrolle.

Er musste sich immer wieder sagen, das sie beide dafür waren, das Merlin das tat und sie wussten, wie es enden würde. Aber er war ein lebendes Wesen und nicht aus Stein. Seine Emotionen wollten heraus...wollten über seinen Verstand siegen, noch hatte er sie unter Kontrolle, aber im Moment nicht, wie es schien. Zara sah ihn erschreckt an und er nickte und stemmte die Hände in die Hüften, sah zu Boden. Arthur nahm Luft und sah sie wieder an

„Tut mir leid, Zara...ich wollte dich nicht anschreien. Es ist nur so, das...das..."

„Nicht schlimm, ich verstehe dich ja, auch wenn du meinst, ich tue es nicht."

Er nickte wieder

„Es ist nur so...ich bin im Moment keine gute Gesellschaft. Ich weiß, das Merlins Arbeit wichtig ist, aber...ich kann nicht aus meiner Haut heraus...tut mir leid."

Zara nahm ihn in ihre Arme und drückte ihn, küsste ihn auf die Wange

„Mein Bruder liebt dich...vergiss das nie. Und deine Arbeit ist auch wichtig, Arthur. Du musst das alles erdulden, still und ruhig, ich bin mir sicher, du hast den schlechteren Part und sei stolz auf dich. Denn bis auf ein paar kleine Ausraster schlägst du dich gut und Merlin bestimmt auch. Sei für ihn da, wenn er wiederkommt...er braucht dich dann mehr wie jemals zuvor...halte zu ihm."

Arthur nickte, das hatte auch Brian zu ihm gesagt, das Merlin ihn jetzt mehr brauchte als zuvor. Ihm Vorwürfe zu machen oder sich abzuwenden würde dem Drachen sehr schaden. Aber er würde ihn nie aufgeben...nur über seine Leiche...er liebte ihn abgöttisch und...Bartlet hatte recht, er war besessen von Merlin.

„Ja, ist schon gut...ich gehe am See spazieren, vielleicht komme ich etwas runter", meinte er und löste sich von dem Mädchen, nickte Will zu und ging weiter.

„Der ist ganz schön fertig", stellte Will fest, als er ihm nachsah „Nicht nur, das Merlin mit dem Kerl rum macht...er hat seit zwei Wochen kein Lebenszeichen von ihm bekommen. Niemand weiß, ob er lebt oder tot ist."

„Er lebt...denk nicht so negativ, Will."

„Und dann noch sein Vater...er führte die erste Welle an."

Sie nickte

„Ja, ich habe es gesehen und ich habe auch meinen Vater gesehen...er war in der zweiten Formation."

Will sah sie erstaunt an

„Wirklich?" Durch die vielen Drachen hatte er nicht darauf geachtet, obwohl ein schwarzer Feuerdrache auffiel. Sie seufzte

„Ich bete zu den Göttern, das er zurückkommt...und Bartlet auch, Arthur hat nur noch ihn. Dieser scheiß verdammte Zauberer...viele werden nicht zurückkommen."

„Jetzt denkst du negativ", meinte Will und fühlte sich auf einmal schlecht. Er war sich sicher, das sein Vater auch mit ihnen geflogen war, wenn er ihn auch nicht sah.

„Ja und ich hoffe, das Merlin bald kommt, bevor Arthur wirklich durchdreht und etwas tut, das gefährlich und dumm ist. Ich stelle mir das furchtbar vor, wenn du das machen würdest und ich zu Hause säße und das ertragen müsste."

Will zog sie in seine Arme und küsste sie

„Ich liebe dich", sagte er zärtlich zu ihr und sie zog ihn wieder an sich, bis eine Stimme im Vorbeigehen sagte

„Habt ihr es nicht bis zum See geschafft? Wenn ihr hier auf dem Platz eine Nummer abzieht...acht Wochen Kantinendienst."

Sie ließen sich los und sahen Keno an, der kopfschüttelnd weiterging. Er war sehr ernst, so kannten sie ihn gar nicht. Er mochte seinen Posten hier, deshalb hatte er den Platz im Kommandostab abgelehnt, aber es war nicht einfach, die Triebe der jungen Drachen und Drachenreiter unter Kontrolle zu halten. Er wollte gar nicht wissen, was nachts so am See abging.

Dazu kam, das auch er die Drachen gesehen und einige erkannt hatte, darunter Bartlet, Kristan und auch Wills Vater, eigentlich so ziemlich alle Väter, deren Drachenkinder und Reiter hier stationiert waren. Er fühlte mit seinen jungen Soldaten, die zusehen mussten, wie ihre Väter in den Krieg zogen, ohne zu wissen, ob sie diese jemals wiedersahen.

„Apropo See...gehen wir heute Abend dort spazieren?", fragte Will. Zara grinste

„Soviel ich weiß, bleibt es nie beim Spazierengehen."

„Doch...ich bin im Moment nicht in der Stimmung...alles könnte sich verändern. Wenn wir verlieren, sind wir dem Zauberer ausgeliefert. Und um etwas abzuschalten...gehen wir spazieren. Arthurs Idee war ja nicht so schlecht."

Sie nickte ernst

„Du hast recht...alles könnte sich verändern und wird es. Krieg hinterlässt immer Spuren...Gefallene, die betrauert werden, verwüstetes Land. Ich möchte nicht daran denken", seufzte sie und ließ ihn los „Ich muss gehen...Übungsflug, wir sehen uns später."

Will nickte und ging in seine Unterkunft. Sie hatten Keno nicht beachtet haben, der unweit von ihnen stehen geblieben war und ihrer Unterhaltung zugehört hat. Er nickte nachdenklich, als er dem Braundrachen nachsah...sie waren für ihr junges Alter sehr weise, wussten was Krieg anrichten konnte, obwohl sie noch nie einen erlebt haben.

Er hoffte inständig, das es nicht dazu kam und wenn doch...würden sie endgültig erwachsen werden, denn Zara hatte recht.

Krieg hinterließ immer Spuren und keine guten.

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Merlin kam in die Höhle, Mandolyn war schon da und saß in der Sitzgruppe. Er schaute hoch und lächelte nicht, wie er es sonst immer tat, was Merlin angespannt werden ließ. Er setzte sich ihm gegenüber. Er musste jeden Augenblick damit rechnen, das er aufflog. Hier vielleicht weniger, weil sie total abgeschnitten von der Welt waren. Er fragte sich, wann er wieder zurück konnte. Er wollte zu Arthur, er sehnte sich nach ihm und er hatte schon wieder Angst. Was wäre, wenn Arthur es sich anders überlegt hat und ihn doch verließ?

Er wurde langsam verrückt, nicht nur wegen Mandolyn. Er mochte ihn wirklich, denn er war nicht so, wie er ihn am Anfang eingeschätzt hatte. Und er war zärtlich und lieb zu Merlin, nicht ein einziges böses Wort von ihm. Was ihm noch Sorgen machte...wie er es auffassen würde, wenn Merlin seine Tarnung auffliegen ließ. Er wollte ihn nicht verletzen, das hatte er nicht verdient, aber es würde wohl unvermeidlich sein. Er liebte ihn nicht...er wollte Arthur und nur Arthur. Er war sein ein und alles. Nun fragte er, weil Mandolyn keine Anstalten machte, etwas zu sagen

„Was ist denn los? Du bist so ernst?"

Mandolyn stand auf und ging zu dem kleinen Schrank, schenkte sich etwas zu trinken ein, er hielt fragend das Glas hoch, doch Merlin schüttelte den Kopf. Er wartete, bis der Saris sprach. Mandolyn nahm einen Schluck und drehte sich um, sah ihn an

„Wird dein König mich anhören?"

Merlin stand jetzt auch auf und kam auf ihn zu

„Ja, natürlich. Hast du darüber nachgedacht?"

„Ich habe mit meinen ersten Kommandeure darüber gesprochen und sie meinten, das es wirklich eine bessere Option wäre. Denn wenn wir verlieren...werden wir sterben, alle."

„Und wenn Ragdolf gewinnt?"

„Dann werden wir auch sterben, denn er duldet keine Verräter. Aber ich sterbe lieber im Kampf gegen den Zauberer als elendig zu verdursten."

„Und das heißt?"

„Wir brechen in drei Tagen auf und du wirst mir eine Audienz bei deinem König verschaffen. Wenn sein Angebot akzeptabel ist...werde ich euch beistehen...gegen Ragdolf."

Merlin lächelte und umarmte ihn stürmisch, küsste ihn zärtlich. Er hatte wirklich erreicht, das Mandolyn mit seinem König sprach. Wenn sie überein kamen, hatten sie eine reale Chance, den Zauberer zu vernichten. Mandolyn zog ihn näher und küsste ihn leidenschaftlich, flüsterte an seinem Ohr

„Wollen wir das im Bett besiegeln?"

„Ja...komm", sagte Merlin und zog ihn zum Bett.

Er würde den Verlauf des Krieges verändern. Arthur und er hatten ein großes Opfer gebracht...und es schien sich gelohnt zu haben. Und die Chancen standen verflucht gut, das der König einlenkte. Merlin kannte ihn nicht persöhnlich, aber er hatte schon oft gehört, das er weise regierte.

Er hoffte nur inständig, das es ihrer Liebe keinen dauerhaften Schaden zugefügt hatte...und er würde bald Arthur sehen. Er lächelte leicht, als er daran dachte, Arthur bald wieder in die Arme zu schließen. Je nachdem was die beiden beschlossen, musste er nicht länge bei Mandolyn bleiben, denn wenn er ein Verbündeter des Königs wurde...war er nicht mehr der Feind.

Später lag er neben Mandolyn und dachte an die Krieger, die morgen in den Kampf gegen Ragdolf zogen...und er betete für jeden Einzelnen.


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Bartlet ging am Abend durch die Reihen der Krieger, Zorin an seiner Seite. Sie nickten ihm zu, als er an den Drachen in menschlicher Form und den Kriegern vorbeiging. Alle sahen ihn fast ehrfurchtsvoll an, er war auch beeindruckend, wie er durch das Lager ging, sein langer schwarzer Umhang mit dem königlichen Siegel wehte hinter ihm. Er wusste, das alle ihm folgen würden...Bartlet war legendär. Er sah Zorin schweigend von der Seite an, der seinen Blick erwiderte und Arthur in ihm sah. Die gleichen intensiven blauen Augen und sein langes blondes Haar, das ihm bis an die Schulter ging und einen Ton dunkler war, als das von Arthur. Sie mussten nicht reden, denn sie hatten ihren Freund immer an ihrer Seite.

Die erste Nacht vor dem Angriff war die Schlimmste...wenn der Feind noch kein Gesicht hatte...wenn man nicht wusste, was oder wem man gegenüber stand. Sie lagerten vierzig Kilometer vor den Dörfer in den Bergen, nicht einzusehen vom Norden aus. Pferde schnaubten unruhig, so als fühlten sie, das sie morgen in die Schlacht ritten.

Er hatte sich mit den kommandierenden Anführer beraten und eine Strategie ausgearbeitet. Die zweite Welle von Drachenkrieger würde erst später in den Kampf kommen, wenn der Feind ein Gesicht hatte und damit nicht rechnete. Auch die Bodentruppen würden in zwei Wellen angreifen, im Morgengrauen würden sie losfliegen, die Bodentruppen etwas eher und würden sich in dem Wald verschanzen.

Er hatte Leute zu den Dörfern geschickt, die alle gewarnt hatten und ihnen geraten, sich zu verstecken, bis die Schlacht vorbei war. Die Leute der Dörfer hatten seinen Rat befolgt...die Straßen wirkten wie ausgestorben und niemand arbeitete auf den Feldern. Es war die Ruhe vor dem Sturm.

Bartlet schaute noch einmal über das Lager, dann betrat er sein Zelt, Zorin folgte ihm.

Die Nacht würde sehr schnell zu Ende sein und Krieg und Zerstörung hatten dann die Oberhand.


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Ragdolf übertat die Grenze, hinter sich seine Truppen...es waren vielleicht fünfhundert, denn er wusste, das die Bauern keine Kämpfer und leicht zu töten waren...die Kinder und Frauen sowieso. Vielleicht würde er ein oder zwei von den Frauen verschleppen...wenn sie hübsch waren, er liebte die Abwechslung. Oder auch ein paar attraktive junge Männer...er mochte zu variieren.

Er saß auf einem Rappen, der so dunkel war wie seine Magie, die unter seiner Haut knisterte. Er sah zum Himmel und grinste...vierzig Norddrachen flogen über ihm...sie würden heute ein Festmahl haben. Die Drachen würden die Bauern und Familien töten und fressen. Und die Felder würden brennen, er freute sich auf das Spektakel und bevor das Weichei von König wusste, was überhaupt passiert wäre...war er schon wieder im Norden.

Sein Verbündeter würde er erst später einfordern, denn er war sein Joker...niemand wusste von seinem Bündnis. Doch er dachte eigentlich nicht daran, Mandolyn Land zu geben, denn er mochte keinen Nebenbuhler neben seinem Thron. Nur er würde herrschen und Mandolyn würde sich nicht unterordnen...das hieß...er könnte wählen. Land und Unterwürfigkeit oder den Tod für seine Rasse.

Schon bald kamen die ersten Felder in Sicht, hochstehend und kurz vor der Ernte. Wieder grinste er böse...es war verflucht nochmal die richtige Zeit, sie würden dieses Jahr keine Ernte haben und nicht genug zu essen. Er hob die Hand und blieb stehen, murmelte etwas, was die Norddrachen veranlasste, zu kreisen. Merlin hatte recht, er befehligte sie mittels dunkler Magie. Er drehte sich um und zog das Schwert

„Keine Gefangenen!", schrie er zu seinen Männern, die laut riefen

„Keine Gefangenen!"

Nun ja, bis auf die Frauen und Männer, die er gedachte mitzunehmen, um sich an ihnen sexuell gütlich zu tun. Seine einstige Frau, die auch so böse war, hatte er getötet, sie nervte ihn und nun hatte er genügend Mädchen und Jungen, aber wie gesagt...ihm wurde schnell langweilig und er brauchte etwas Neues.

Dann brechten sie voran, um Tod und Verderben zu bringen, die Drachen flogen jetzt tiefer, bereit jeden zu erfassen, den ihnen über den Weg kam.

Mir Gebrüll griff er das erste Dorf an und würde sich systematisch durcharbeiten, bis niemand mehr lebte und die Felder in Flammen standen.

Doch plötzlich waren Drachen am Himmel und nicht wenige und berittene Truppen brachen aus dem Wald hervor. Ragdolf riss an der Zügel seines Pferdes, das den Kopf hochwarf.

„Was zum Teufel...wo kommen die denn her?", sagte er vollkommen überrascht. Einer seiner Führer neben ihm sagte

„Das ist die königliche Armee. Wahrscheinlich wussten sie, das wir kommen, Sir."

„Jemand hat den Mund nicht gehalten...Verrat, wenn ich den erwische."

„Es kann niemand von unseren Männern gewesen sein, bleibt nur Mandolyn."

Ragdolf schüttelte den Kopf

„Nein, er braucht mich, um sein Land zu bekommen. Er war es nicht, denn...warte mal..."

Er knirschte mit den Zähnen

„Das kann nur dieser Typ gewesen sein, den Mandolyn fickt. Er ist der Einzige, der zu keinem von uns gehört. Aber egal, den knöpfe ich mir vor", er drehte sich um und schrie

„Angriff...tötet alle!"

Und dann brach die Hölle aus.

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