Der grausame Prinz

4

Schnell eilte ich ins Schloss und fragte jeden der Bediensteten, die mir entgegenkamen, ob sie Seraphin gesehen hatten.
Keiner konnte mir sagen wo er stecke.
Mittlerweile hatte ich das ganze Schloss durchquert, aber keine Spur von Seraphin.
Erschöpft und besorgt machte ich mich auf den Rückweg zum Zimmer.

Im Zimmer angekommen erblickte ich Loki, welcher auf der Couch saß und genüsslich den Muffin as.
,,Du hast dich selbst übertroffen Y/n. Das ist einer der Besten die du jemals gemacht hast."
Ich schaute ihn stumm an.
,,Wahrscheinlich ist er so gut, da er gar nicht für mich bestimmt war, sondern für deinen kleinen Freund."
Direkt horchte ich auf.
,,Wo ist er." fragte ich ruhig.
,,Der wertlose Diener?"
,,Er heißt Seraphin." zischte ich und ballte meine Hände zusammen.
,,Seraphin" sagte er betont langsam. ,,Ist da wo er hingehört."
Ich spürte die Wut in mir.
,,Und wo gehört er deiner Meinung nach hin?"
Er schaute mich an und lächelte amüsiert. ,,Er scheint dir wirklich wichtig zu sein Kleines."
Ich warf die Hände in die Luft.
,,Was soll das Loki."
Loki stand langsam auf.
,,Was soll was."
Ich lachte auf.
,,Das ganze. Seraphin ist ein guter Freund von mir, wieso darf ich ihn nicht sehen. Was ist dein verdammtes Problem."
Warf ich ihm entrüstet vor. Loki stand nun vor mir und Strich mit einer Hand über meine Wange.
,,Ich weiß Kleines, Ich weiß."
Blind vor Wut schlug ich seine Hand weg.
,,Wie !?ich weiß!? Hör auf irgendein wirres Zeug von dir zu geben!"
Ich atmete tief durch.
,,Sag mir wo Seraphin ist."
Loki musterte mich unbeeindruckt.
,,Im Kerker." antwortete er schließlich.
Ich schnappte nach Luft.
,,Ist das wirklich Nötig!? Ich meine er hat nichts Falsches getan, er ist einer der besten Angestellten, außerdem hat er ein gutes Herz."
Loki zuckte nur mit den Schultern, was mich rasend machte. Ich hasste es wenn er so ruhig blieb während in mir ein Sturm tobte.
,,Du bist derjenige der eingesperrt sein sollte."
zischte ich. Ich bereute direkt was ich gesagt hatte und schlug mir erschrocken die Hand vor den Mund. Ich wollte das nicht aussprechen, denn das fand Loki überhaupt nicht lustig.
,,Wie bitte!" kam es entrüstet von Loki.
Ich fing an zu zittern. Eine Gewohnheit die ich hasste.
Ehe ich es mich versah hatte Loki sich vor mir aufgebaut und schaute mit drohendem Blick auf mich herab.
,,Sag das nochmal." raunte er mit rauer Stimme.
Ich ließ die Hand sinken und schüttelte den Kopf.
,,Es tut mir leid ich wollte-"
,,Doch wolltest du." unterbrach er mich.
Fein. Er wollte meine Meinung, er würde sie bekommen.
,,Du hast recht." funkelte ich ihn an.
,,Ich wollte das sagen. Du bist derjenige der eingesperrt sein sollte, nicht Seraphin.
Denn im Gegensatz zu dir besitzt er ein Herz."
Meine Stimme wurde lauter.
,,Er ist für mich da, er sorgt sich um mich. Etwas was du lange nicht mehr tust. Alles was du tust ist mich weg stoßen, als wäre ich ein nichts.
Und ja Seraphin ist mir wichtig, weil er keine Bösen Absichten hat. Weil er nicht Böse ist Loki. Weil er nicht wie du ist."
Spuckte ich aus.
,,Du bist grausam Loki und mehr nicht."

Loki stand nur da und grinste Langsam.
Mit einem Stöhnen drehte ich mich um und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Es hatte keinen Sinn wütend zu sein, ich würde damit nicht weiter kommen, also atmete ich tief durch.
Loki welcher hinter mir stand räusperte sich.
Ich drehte mich abrupt um und schaute ihn erwartungsvoll an.
Doch es kam kein Wort. Es war alles sinnlos und ich wollte einfach nur weg, einfach Abstand zwischen uns bringen. Ich marschierte los und er hielt mich nicht auf.
Im Gehen sagte ich leise:,, Der Muffin war für dich."
Obwohl es fast nur ein Flüstern war, wusste ich er hatte es gehört.
Und da viel auch schon die Tür zu.
Ich lehnte mich ans Kühle Holz und atmete tief durch, während Tränen in mir aufkamen.
Ich verstand ihn nicht, ich wollte ihn verstehen, ich versuchte mein Bestes, aber ich konnte genau so gut mit einer Wand reden, denn es würde vom Informationsgehalt keinen Unterschied machen.
Ich stieß mich von der Tür ab und lief blind drauf los, doch schon nach den ersten Schritten merkte ich, dass ich in die Richtung des Kerkers ging.
Es war wahrscheinlich keine gute Idee genau jetzt dahin zu gehen, aber ich wollte Seraphin sehen, schauen ob es ihm gut ging, wissen was passiert war.