78.

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Taehyung

Laut keuchend schrecke ich auf. Meine Lungen füllen sich mit Sauerstoff, es fühlt sich aber komisch an. Das Licht ist grell, viel zu hell für meine Augen, wo bin ich gerade?

Ich lasse meinen Blick durch das Zimmer gleiten, bleibe an Jimin hängen. Wie er auf dem großen Sessel sitzt, die Beine an seinen Körper gezogen. Er schaut mich gar nicht an, blickt ins Leere.

„Du hast mich zum Vampiren gemacht?", hauche ich unglaubwürdig und betrachte meine helle Haut an meinen Armen. „Es tut mir leid." Jimins Stimme ist gebrochen, leise, verheult. Seine Augen sind ganz rot, wie lange war ich tot? „Wann hast du bitte mir dein Blut gegeben? Ich hatte es doch abgelehnt? Es war danach doch zu spät..."
Der Kuss. Ich hab mich wohl selbst gebissen, ich habe es nicht gemerkt, dass es geblutet hat. Es tut mir leid Taehyung, ich wollte dir das nicht antun!" Ich seufze laut, als Jimin schluchzend seinen Kopf auf seine Knie fallen lässt. Er weint so unheimlich laut, es tut schon in den Ohren weh, aber auch mein Herz tut mir unfassbar weh.

Reflexartig fasse ich mir an mein Herz. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sich Jimin gefühlt hat, als er plötzlich mein Herz in der Hand hielt, als ich gestorben bin. Als er wirklich dachte, dass ich tot wäre, weil keiner von uns bemerkt hat, dass er mir trotzdem sein Blut gegeben hat- unbewusst wohlgemerkt.

Ich seufze erneut, atme tief durch, bis mein Körper plötzlich ganz kribbelig wird. Ein so unfassbar süßer und köstlicher Geruch steigt mir in die Nase, mein Kehle fühlt sich plötzlich ganz trocken an. Ist das Jimin, der so gut riecht?

Ich packe ihn an den Händen und ziehe ihn zu mir, sodass er komplett auf meinem Körper sitzt, beziehungsweise liegt. Er schaut mich mit großen, verweinten Augen an, schnieft und schluchzt immer noch so unfassbar schmerzhaft, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Ich lasse meinen Kopf in seine Halsbeuge verschwinden, es ist wirklich Jimin, der so süß riecht. So süß und köstlich, dass ich gar nicht anders kann, als ihn grob festzuhalten, damit er sich nicht bewegt und ich meine Zähne entspannt in seinen Hals vergraben kann. Jimin wimmert und keucht immer wieder, bei jedem Schluck, den ich von ihm nehme. Es schmeckt so gut, es stellt mich unfassbar zufrieden, ich kann gar nicht mehr aufhören, an ihm zu saugen.

„T-Tae... hör auf... bitte." Ich ignoriere ihn, kann und will nicht aufhören, es schmeckt einfach so gut. „D-Du saugst mich... leer." Seine Stimme ist nichts weiter als ein Wimmern, sein Winden ist ebenfalls abgeebbt. Sein unfassbar warmer Körper wird plötzlich ganz kalt, weshalb ich mich dann doch laut keuchend von ihm löse und ihn anschaue. In seine halb offenen Augen, die mich bittend und flehend anschauen, einzelne Tränen laufen über seine Wange.

Erst jetzt wird mir bewusst, was ich überhaupt gerade getan habe, dass ich Jimin fast umgebracht habe, nur weil ich mich nicht kontrollieren konnte. Das ich ihm weh getan habe, ich hasse es.

„Shit, dass... Das tut mir leid Jimin. Ich... ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Shit, Baby, es tut mir so unheimlich leid." Gott, ich bin gerade so verzweifelt, was soll ich tun? Ich, ein Vampir?

Ich und Vampir?

„Als erstes... entspann dich. Das du so gierig bist gerade, ist normal. Das wird schon. Als zweites, tut es mir leid, dass ich dich letztendlich doch zum Vampiren gemacht habe. Ich wollte dich wirklich nicht dazu machen, hätte dich wirklich sterben lassen. Aber als mir Seokjin plötzlich sagte, dass da Blut an deinen Lippen ist und auch an meinen, wurde mir klar, was ich getan habe. Und ich fühle mich deswegen verdammt schuldig." Ich nicke einfach nur, erst jetzt fällt mir auf, dass wir immer noch bei Jin sind. Er treibt sich bestimmt auch irgendwo herum, ich höre immer wieder Schritte.

Blood Bag || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️ Donde viven las historias. Descúbrelo ahora