epilog.

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Die Sommersonne strich durch das Gras der Ländereien und das Schloss von Hogwarts thronte in einem sanften Schleier, der bittersüßer als der Geschmack einer Heimkehr war.

Logans Finger umgriffen Freds und aus den Augenwinkeln erspähte sie sein Lächeln, während ihre Sohlen in der trockenen Erde versanken.

„Bist du nervös?", hatte er sie vor Stunden gefragt, das drückende Mittagslicht war wie ein stetiger Begleiter durch die Doppelfenster seiner Wohnung gefallen und hatten den Raum in ein gleißendes Weiß gehüllt. Eines, in dem seine Wangen golden tanzten.

„Nein", hatte Logan gesagt und an der Krawatte gezogen, die er sich bloß leger um die Schultern gelegt hatte. Sein Hemd war wieder hell und klar. Die Narbe an seiner Wange zerfloss in blasser Haut; kaum noch da.

Die Abschieds-Zeremonie, die Hogwarts in jeder ersten Juliwoche eines Jahres veranstaltete, schickte wiegende Ranken, festliche Hausbanner und mit Seide bestickte Stühle auf die Wiesen der Ländereien hinaus. Dort, wo die Türme des Quidditchfeldes den Horizont zierten und die Hallen des Schlosses in ihren Rücken lag.

Und vielleicht war es an diesem Nachmittag so, dass Maden Boltons Geheimnis zum ersten und letzten Mal in diesen Gängen wirklich fiel. Vielleicht hatte sie mit der Veröffentlichung dieses einen Zeitungsartikels und der doppelseitigen Reportage, die sie selber nie gelesen hatte, ein Stück Wirklichkeit zurückgewonnen.

Doch zum ebenso ersten Mal bemerkte Logan nicht, ob neugierige Blicke, flüsternde Stimmen und der Nachhall eines Namens, der bloß noch der einer Fremden war, sie begleiteten. Als sie dort in der Menge der Absolventen stand, sah sie bloß die in festliche Umhänge gekleideten Familien, die Töchter und Söhne mit gegeltem und wallendem Haar, bunte Farben und eine feierliche Rede, die nur jemand wie Albus Dumbledore mit solch einer Bedachtheit sprach.

Dabei bemerkte sie wie auch Fred die schwärzer gewordenen Fugen auf seinem Handrücken, als Dumbledore ihnen die feierlichste Zukunft wünschte - Das Licht der Hoffnung scheint für jeden, der es nicht nur hier, sondern überall auf der Welt, mit sich trägt.

Der Himmel über Hogwarts blieb hell, und zum ersten Mal seit einer langen Nacht ging die Sonne in Logans Leben auf.

„Und jetzt?", fragte Naome, eine ganze Weile, nachdem sich die trägen Schülergruppen aus den Sitzreihen verstreut hatten. „Was tust du jetzt?"

Sie war die erste gewesen, die Logan um den Hals gefallen war. Mit ihrem dunklen Haar, das ihr mittlerweile bis an die Schultern reichte und einem unverfänglichen Duft nach Minze, der an ihr klebte wie Parfum. Verdammt, Ainsley, bin ich froh, dass du lebst!

Vielleicht war der Tonfall in ihren Worten sarkastisch gewesen, dabei hatte Naome noch nie in ihrem Leben etwas ernster gemeint.

Jetzt wog sich die trunkene Oberfläche des schwarzen Sees im Wind. Logan blinzelte gegen die Sonne an.

„Nach Irland gehen." Sie meinte, was sie sagte. „Mein Zuhause sehen."

Annes dicke Locken glitten von ihren Fingern. „Schreibst du uns von dort?", fragte sie.

Logan lächelte. „So oft es geht."

In der Unentschlossenheit, die ihr Leben war, war der Abschied zwischen ihnen das Einzige, das entschieden blieb.

Naome hatte begonnen, sich auf ihren Füßen zu wiegen.

„Meine Eltern fahren nach Bulgarien." Sie sagte es nach einem Moment, in dem Logan dem Duft ferner Klippen hinterhergehangen war. Nun sah sie in Naomes ausdrucksloses Gesicht. Und in die Rauheit, die darin blieb. „Sie nehmen mich und Michael mit."

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt