[7] 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐭𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧 𝐱 𝐏𝐢𝐚𝐬𝐭𝐫𝐢

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Noch immer berauschte ihn das Gefühl des Adrenalins. Es war hoffnungslos gewesen, dennoch hatte er nicht aufgegeben und sich nicht unterkriegen lassen. Er hatte bis zum Ende weiter gekämpft, Runde für Runde das Beste aus sich herausgeholt und seinem Ziel nachgejagt - mit Erfolg. Völlig überwältigt und erschöpft kniete er neben seinem linken Hinterrad, versuchte zu realisieren was gerade geschehen ist. Die Kameras, welche sich um ihn herum sammelten und versuchten seine Emotionen einzufangen, nahm er kaum wahr, genauso wenig die Stimmen der Leute, die seinen Namen riefen. Aus der Ferne meinte er die Jubel seiner Fans zu hören, was nicht ganz abwegig gewesen wäre.

Betäubt von dem Erlebnis umarmte er die Mitarbeiter von Red Bull, Christian, seinen Vater und Checo. Was dieser heute für ihn getan hat, würde Max nicht so schnell vergessen. Er war sich sicher, dass er ohne Checo's Hilfe den Abstand nicht mehr kompromieren hätte können. Der Mexikaner hatte ebenso für Max' Titel gekämpft wie der Niederländer selber, auch wenn es für ihn selber Rückschläge bedeutete. Doch dies war Checo egal, er hatte trotzdem eine recht erfolgreiche Saison gefahren. Platz vier in der Rangliste war etwas, worauf er stolz sein konnte. Doch am bedeutendsten war für ihn eindeutig das Podium in seinem Heimatland, nie würde er dieses Ereignis vergessen.

Es schwirrten so viele Menschen um Max herum, so viele sprachen auf ihn ein - doch keiner dieser Menschen war der Mann, den er gerade mehr als alles andere sehen, ihn in seine Arme nehmen und küssen wollte. Er lächelte unter seinem Helm, als er sich an die Worte seines Freundes erinnerte, welche er ihm vor dem alles entscheidenen Rennen übermittelt hatte. „Was immer da draußen passiert, Max - du weißt, dass du der Beste für mich und die gesamte niederländische Bevölkerung bist. So viele Leute da draußen fiebern für dich mit, für die Leute bist du ein Held. Du bist unglaublich und hast das jedem Kritiker da draußen bewiesen. Ich liebe dich und ich werde dich für immer lieben. In meinem Herzen bist du jetzt schon der Titelträger. Und du wirst für immer der Träger dieses Titels sein." Max liebte ihn so unglaublich sehr, kein Wort dieser Welt das Gefühl jemals hätte beschreiben können. Es gab so viele Sprachen, doch in keiner existierte ein passendes Wort.

Oscar holte das Beste aus ihm heraus, machte ihn zu einem besseren Menschen. Der Australier war sein sicherer Hafen geworden, in welchen er sich zu jeder Zeit fliehen könnte. Max wusste, dass Oscar ihn einfach nur in seinen Armen halten und darauf warten würde, das Max etwas sagt. Dieser Mann kannte ihn besser als jeder andere, besser als er sich selber kannte. Egal in welcher Situation sie sich gerade befanden - Oscar wusste sofort, was er tun sollte. Nie im Leben hätte Max damit gerechnet, dass er sich je so sehr in einen Menschen verlieben könnte. Bisher hatte er immer geglaubt, dass der Rennsport seine einzige Liebe war, doch Oscar hatte ihm das gesamte Gegenteil bewiesen. Es war beim besten Willen nicht einfach gewesen, aber Oscar hatte es geschafft ihn zu überzeugen. Im Nachhinein könnte er sich selbst dafür Ohrfeigen, dass er ihn so oft von sich gestoßen hatte. Doch Oscar hat es ihm nicht persönlich genommen und hat weiter dafür gekämpft, dass sie ihr Happy End bekommen würden.

Erschöpft und erleichtert hatte Max sich in die Umarmung von Lando geflüchtet, welcher ihm gerade den benötigten Halt gab. Sein Kindheitsfreund schaute ihn mit so viel Stolz in den Augen an, dass er sich fragte, womit er einen solch guten Kumpel verdient hatte. Glücklich schloss er auch Carlos und Daniel in seine Arme, welche sich ebenfalls für ihn freuten. Während er mit seinem Vater alleine saß, kam Anthony vorbei. Lewis' Vater gratulierte ihm zum Titel, wofür Max unglaublichen Respekt hegte. Nach der durchaus kontroversen Entscheidung der Fia durch Michael Masi hätte Anthony das Recht ihn zu hassen, immerhin hatte Max seinem Sohn den achten Titel in der letzten Runde entrissen, aber so war er nicht.

Stolz stemmte Max den goldenen Pokal in die Luft, während um seine Schultern die Flagge seines Heimatlandes hing. Das erste Mal in der langen Geschichte der Formel 1 hatte ein Niederländer den Titel geholt, was ihn so unglaublich stolz machte. Sein Name war nun auf ewig in den Geschichtsbüchern dieses Sports verewigt. Er sah die Tribünen voller Menschen in oranger Kleidung, welche euphorisch seinen Namen schrien. Er sah die Menschenmenge und war überwältigt, dass ihn so viele Leute unterstützten. In diesem Moment realisiert er, dass Oscar mit seiner Prognose recht behalten hatte.

𝑺𝒉𝒐𝒓𝒕 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒊𝒆𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt