Kapitel 7

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Ende Januar war windig und kalt, also hatte ich kein Problem damit, fast die ganze Woche in der Bibliothek zu verbringen.

Zwischen Vertrauensschüler-Treffen, Patrouillen (bei denen ich tatsächlich regelmäßig Partner wechseln musste, uäh), Quidditch Training und Unterricht verbrachte ich praktisch all meine Zeit in der Bibliothek, in dem Versuch, so viel Informationen wie möglich zum Homunculus Zauber zu finden.
Tatsächlich lernte ich hierfür mehr als jemals zuvor für irgendeine Arbeit. Vermutlich, weil ich viel mehr Gründe hatte, zu lernen:

1: Der Zauberspruch war wirklich echt interessant.

2: Ich wollte die Rumtreiber nicht enttäuschen.

3: Ich wollte nicht versagen und mich blamieren  (ziemlich ähnlich mit Grund 2, aber ertragt es einfach).

4: Ich war ein stolzes Mädchen. Ich identifizierte mich sozusagen mit meinen Noten- obwohl ich wusste, dass ich das nicht tun sollte -weil sie mir Beweise dafür waren, dass es Dinge gab, in denen ich gut war. All diese guten Noten würden nichts bedeuten, wenn ich scheiterte. Ich würde mich selbst sehr enttäuschen, wenn ich das nicht schaffen sollte.

Um das zusammenzufassen; ich wollte wirklich, wirklich, wirklich, dass der Zauber ein Erfolg wird. Meine ehrgeizige Seite zeigte sich.

Also las ich ein Buch nach dem anderen, übte Zauberstab-Bewegungen, informierte mich über den geistigen Zustand, den ich haben musste, während ich den Zauber ausführte, und übte die richtige Betonung für den Zauberspruch.

Als der Tag des Treffens eintrat, wusste ich nicht, ob ich bereit war, aber wenigstens war ich vorbereitet.

Ich kam ein bisschen zu früh, diesmal, um mich mental auf den großen Moment vorzubereiten.
Remus' Beispiel folgend, drückte ich meine Schulter gegen die Wand und trat zurück. Die improvisierte Tür erschien und ich trat ein.
Ohne Zeit zu vergeuden eilte ich zu dem Tisch und den Stühlen, nur um im Schneidersitz vor ihnen und auf dem Boden Platz zu nehmen.

Ich atmete aus und schloss meine Augen. Ich musste zuerst meinen Geist von allen Emotionen und Gedanken befreien. Dann würde ich mit Schritt Zwei weitermachen können, aber das würde erst dann wirklich Sinn machen, wenn die Rumtreiber auch hier waren.
Meine Atmung wurde regelmäßiger und ich entspannte mich.

Ein Knacken veranlasste mich dazu, meine Augen zu öffnen, und ich sah, wie die Rumtreiber hereinkamen.

"Gut, du bist schon hier", bemerkte Sirius. Er sah nicht einmal überrascht von der Tatsache aus, dass ich auf dem Boden saß, und aussah, als würde ich meditieren.
Tatsächlich sah keiner von ihnen überrascht aus. Sie setzten sich auch im Schneidersitz vor mich auf den Boden, sodass wir einen Kreis formten.

Remus zog die bereits aktivierte Karte hervor und legte sie in unsere Mitte, genau vor mich.
"Ich nehme mal an, dass du dich schon konzentrierst, also werden wir nicht sprechen. Wir werden einfach warten, und du kannst dir Zeit lassen und dein Ding machen."

Ich nickte leicht, weil ich mich nicht zu stark ablenken wollte.

Dann schloss ich wieder meine Augen und kehrte zurück in den emtionslosen Zustand, in dem ich vorher war. Jetzt zu Phase Zwei. Ich versuchte, das Leben innerhalb von Hogwarts zu fühlen. Dort waren so viele Schüler und Geister, die das Schloss durchschritten, und alle von ihnen waren ein Teil des Schlosses.
Ich rief mir die Präsenz der Rumtreiber neben mir ins Bewusstsein, dann wurde ich mir selbst bewusst, dann die Lehrer, Schüler und Geister, die alle in genau diesem Moment herumliefen.
Meine Augen öffnend, hob ich meinen Zauberstab. "Homunculus."

Nichts geschah. Meine Schultern sackten vor Enttäuschung herab. Es hatte nicht funktioniert. Ich war gescheitert.

"Es tut mir wirklich Leid -", begann ich, aber Sirius unterbrach mich, indem er seine Hand auf meine Schulter legte.
"Mach dir keinen Stress. Viele Zauber brauchen mehr als nur einen Versuch, um erfolgreich ausgeführt zu werden. Versuch es einfach nochmal, und lass dir Zeit. Kein Stress."

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt