[38] Stuck

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,,Oh Mist, die Flut!", sagt Pope. ,,Das sieht nicht gut aus", kommt es von John B. ,,Wie tief ist das?", fragt Kie. ,,Ich weiss nicht. Die Strasse ist weg." John B hält den Wagen an. Die Strasse, die wir vorhin noch überquert haben, ist nun komplett weg.

,,Die Flut war ein bisschen schneller, als ich dachte", stellt JJ fest. ,,John B, wie hoch sitzen die Zündkerzen?", fragt er. John B blickt unsicher nach vorne. ,,Hoch genug. Kein Problem", meint er. Ich schaue ihn skeptisch an. ,,Nein, wie hoch sind sie?", wiederholen JJ und Pope. ,,Oh, ähm..." John B lehnt sich aus dem offenen Fenster und sieht nach hinten. ,,Äh, etwas über dem Rücklicht." Er kommt wieder rein. Ich kratze mich an der Stirn.

,,Okay, das ist etwa... ein knapper Meter?", fragt Pope. ,,Etwa ein Meter, ja", sagt JJ. ,,Das Wasser kann niemals ein Meter tief sein", sagt Kie. John B zuckt mit den Schultern. ,,Was ist dann das Problem?" ,,Kein Problem. Nein, das wird gut", sagt JJ gelassen. ,,Das wird schon", meint Pope. Sarah und ich sehen uns besorgt an.

Na ja, wir haben es auf die Insel geschafft, also kommen wir auch wieder hier weg, richtig?

John B macht den Motor wieder an. ,,Meine Damen und Herren, bitte anschnallen und gut festhalten. Wir aktivieren jetzt den Düsenantrieb." ,,Ach du Scheisse", fluche ich leise und versuche mich irgendwo festzuhalten, während JJ das Kreuzzeichen macht. Dann zählt John B runter.

,,Drei, zwei, eins."

Er gibt Gas, aber wir bewegen uns nicht. ,,Okay", sagt JJ leicht beunruhigt. Dann rühren wir uns endlich vom Fleck. ,,Haltet euch fest!", ruft John B und fährt direkt auf das Wasser zu.

,,Schneller!", sagt Pope. Als das Wasser gegen die Scheiben spritzt, fluche ich erneut. ,,Das wird schon, das wird schon!", versucht uns JJ zu beruhigen. ,,Weiter!" John B hält nicht an.

Gerade, als wir denken, dass wir die andere Strassenseite sicher erreichen, rutschen wir zur Seite. Ich schütze meinen Kopf, damit ich ihn nicht stosse. Dann stehen wir still. ,,Scheisse."

,,Nein, nein, nein, nein, nein, nein", sagt John B und der Motor lässt nach. ,,Ich glaube, wir haben uns wohl ein wenig verkalkuliert", meint Pope. ,,Nur ein wenig", sage ich sarkastisch. John B fährt sich verzweifelt durch die Haare. ,,Wäre lieber ich gefahren", kommt es von JJ.

Wir steigen aus, sodass wir bis zu den Knien komplett nass sind. Pope und JJ versuchen den Van zu schieben, was aber offensichtlich nicht funktioniert. Wir stecken fest.

,,Okay", Pope lehnt sich gegen den Wagen, ,,wir können ja von hier aus laufen." ,,Und die Twinkie hier lassen? Wir haben noch Flut", sagt John B. ,,Was machen wir denn jetzt?", fragt Sarah. ,,Hier bleiben wir nicht", versichert JJ. Ich seufze.

,,Ich kann den Truck von meinem Dad holen", meint Kie dann. Ich schaue zu ihr. Sie schlägt das wohl ungern vor. ,,Kie, bist du sicher?", fragt Pope. ,,Schlimmer werden kann's nicht. Oder?", sagt sie schulterzuckend. Ich nicke leicht. ,,Okay, ich komme mit dir." Sie lächelt mich schwach, aber auch dankbar an.

,,Wir müssen sie irgendwie rausziehen", sagt JJ. ,,Da ist eine Winde im Schloss. Das sind knapp drei Kilometer." ,,Ja, gute Idee", kommt es von Sarah. ,,Okay, wenn ihr das macht, dann los, ja? Bei Höchststand steht die Twinkie unter Wasser", sagt John B. ,,Ja", sage ich und mache mich sofort auf den Weg.

,,JJ, kommst du?", fragt Kie, weswegen ich zurückblicke. JJ schaut zuerst mich an, dann Kie. ,,Die Winde ist im Surfschuppen. Ihr solltet sie direkt finden." Ich beisse mir auf die Zähne und wende meinen Blick von ihm ab. Natürlich will er nicht mitkommen. ,,JJ, komm schon", sagt Kie. ,,JJ, wir haben keine Zeit", erwähnt John B nochmal. Der Blondschopf fährt sich durch die Haare. ,,Ist ja gut, ich komme."

The Darkest Summer | OBX2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt