Kapitel 15

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Ich wurde später am Tag vom Krankenflügel entlassen, genau vorm Mittagessen.

Die Rumtreiber waren vor mir entlassen worden, nämlich direkt nachdem sie von Madame Pomfrey behandelt worden waren, weshalb ich nicht mehr Zeit mit ihnen verbracht hatte.

Sie trieben sich gerade entweder irgendwo im Schloss rum, oder holten ihren verlorenen Schlaf nach.

Es frustrierte mich ein wenig, dass sie Gryffindors waren und ich eine Ravenclaw, denn so konnte ich nie in unseren Gemeinschaftsräumen Zeit mit Sirius und Remus, oder gar James und Peter verbringen. Das machte es wesentlich umständlicher, sich mit ihnen zu treffen.

Beim Mittagessen erfuhr ich, dass meine Ravenclaw Freunde schon gestern ihre Hausaufgaben erledigt hatten, als ich verarztet wurde.

Also ließ mich das alleine mit drei Aufsätzen und einer Praxis-Aufgabe zurück.
Allerdings hatte Alleinsein den Vorteil, dass ich mir aussuchen konnte, wo ich sein wollte.
Da es ein schöner Frühlingstag war; sonnig aber nicht zu heiß, nahm ich meine Sachen nach draußen und setzte mich unter einen großen Baum, mit Blick auf den Schwarzen See, der in der Entfernung glitzerte.

Ich war wirklich kein großer Fan davon, jetzt Hausaufgaben zu machen, aber irgendwann musste ich das wohl tun, nicht wahr?
Also begann ich mit dem Zaubertränke-Aufsatz für Professor Slughorn.

Ich war schon ein ganzes Weilchen beschäftigt gewesen und hatte trotzdem nur zwei Aufsätze beendet (Ich hatte mich öfters dabei erwischt, wie ich einfach nur den See anstarrte, ups). Nur die Verwandlung Übung und ein Aufsatz für Astronomie waren übrig. Ich war gerade mit Letzterem beschäftigt, als sich jemand neben mich setzte.

Überrascht sah ich zu meiner Linken, wo Sirius es sich bequem machte.
"Du bist so ein Nerd."

Bei seinem Anblick spielten die Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt, so wie sie es immer taten. Ich war nun schon seit fast einem Monat in ihn verknallt, bemerkte ich. Das war länger, als ich gedacht hatte, dass es dauern würde, und das beunruhigte mich ein wenig. Wann würden diese Gefühle endlich verschwinden?

Aber dennoch war ich super glücklich, ihn neben mir sitzen zu sehen, auch wenn ich es cool spielen musste.

Ich hob eine Augenbraue. "Ich erfülle nur die Erwartungen, die man von Ravenclaws hat. Oder vielleicht auch nicht, schließlich hänge ich ja hinterher. Egal. Wie hast du mich gefunden?"

Sirius lächelte verschwörerisch und hob seine linke Hand, in der er ein leeres Stück Pergament hielt.

Ich fühlte mich eigenartig stolz dafür, dass ich wusste, was er meinte. "Aah, okay."
Und ich fühlte mich großartig zu wissen, dass Sirius tatsächlich nach mir gesucht hatte. Es waren die kleinsten Gesten, die mich wissen ließen, dass ich ihm nicht egal war, und diese Gesten bedeuteten mir mehr als alles andere.
Das warme Gefühl nahm zu.

Soviel dazu, dass meine Gefühle für Sirius verschwinden würden.

"Was machst du da?", fragte Sirius und rutschte näher zu mir.
Ich konnte mein Herz heftig klopfen spüren, und ich hatte Schwierigkeiten beim Atmen.
Er saß so nahe an mir, dass sich unsere Schultern gelegentlich berührten, und irgendwie war das zu viel für mein Gehirn. Dummes, nutzloses Ding!

Sirius sah zu dem leeren Pergament herunter, und zu der Sternentabelle direkt daneben. "Astronomie?"

Ich zwang mich dazu, mich zusammenzureißen und hörte auf, sein Seitenprofil anzustarren. Ich blinzelte. "Ääh, ja. Ich hab das Schlimmste bis zum Schluss aufgehoben."

Sirius' Kopf schnellte zu mir herum, und kein Wort der Welt könnte den schockierten und ungläubigen Gesichtsausdruck beschreiben, den er trug. "Das Schlimmste!?"

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt