What hides behind the mask

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Kylo Ren x Armitage Hux
Star Wars
Genderfluid, trans

Wörter: 1273

Kylo saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und balancierte in der linken Hand einen kleinen Spiegel, einen Lippenstift und die Kappe ihres Eyeliners, während sie sich mit der rechten Hand konzentriert schminkte.

Hux wartete seit 30 Minuten genervt im Versammlungsraum auf Kylo. Warum konnte Kylo nicht ein einziges Mal pünktlich sein? Und wieso ließ es jeder durchgehen? Hux hatte hierfür weder die Zeit, noch die Nerven.

Kylo, mit seinem dummen Umhang und dem beschissenen Helm, unter den Hux nur alzugerne schauen würde, und der Stimme, die kein Recht hatte attraktiv zu klingen, während Kylo sich durch Meetings flirtete, kostete Hux viel Arbeitszeit. Er hatte Wichtigeres zu tun, als über Kylo nachzudenken und auf ihn zu warten. Zum Beispiel Papiere ausfüllen, um Dinge zu ersetzen, die Kylo zerschlagen hatte.

Wieso verfolgte Kylo Hux' Leben, egal worum es ging?

Genervt atmete Hux aus, stand auf und machte sich schließlich auf den Weg zu Kylos Schlafkammer. Normalerweise käme er nicht einfach so in Kylos verschlossenes Zimmer, aber da er die Zugangsdaten zu allen Räumen besaß hindert ihn die verschlossene Tür wenig. Er macht sich nicht einmal die Mühe anzuklopfen.

Aber villeicht hätte er anklopfen sollen, denn was er sah war nicht für seine Augen bestimmt gewesen, doch jetzt war es zu spät.

Kylo hätte ihn kommen spüren müssen und doch war sie so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie genau dies nicht getan hatte.

Erschrocken hatte sie ihre Sachen aufs Bett fallen lassen. Sie war sauer, auf sich und auf Hux, aber sie war zu überfordert mit der Situation, um den General anzuschreien. Sie saß einfach da und starrte ihn an. Und er starrte zurück.

Hux starrte Kylo nicht etwa an wegen dem Make-up oder der ordentlich geflochtenen Hochsteckfrisur, noch wegen dem schwarzen Kleid. Nein. Er starrte perplex das Gesicht seines Gegenübers an. Er hatte Kylo noch nie ohne Maske gesehen und aus irgendeinem Grund konnte er seinen Blick nicht losreißen. Er studierte die Konturen, die dunklen Augen, die tief roten Lippen.

Doch nach einem kurzen Moment fing Hux sich wieder. "Ich- erhm- Du bist zu spät." "Oh." Eine unangenehme Stille entstand und keiner der beiden war sich sicher, was sie sagen sollten. "Das Meeting- Ich habe es abgesagt." "Oh."

Hux hatte sich bereits zum Gehen gewendet und die Tür war bereits in Reichweite, als er abrupt stehen blieb. "Weiblich also?" Er versuchte es beiläufig rüber zu bringen, denn ihn ging es nichts an, womit Kylo die Zeit verbrachte und doch interessierte es ihn, aus persönlichen Gründen. Was absolut schwachsinnig war, denn sie waren keine Freunde, nicht mal Bekannte und doch wollte er es verstehen, wollte mehr wissen.

"Ja-? Also... Nicht immer- Manchmal?" "Genderfluid?" fragte Hux vorsichtig nach, er wollte Kylo nicht noch mehr verunsichern, wobei er sich über seine eigene plötzliche Führsorge gegenüber Kylos Gefühlen wunderte.

Unsicher verschränkte Kylo ihre Arme vor ihrer Brust. Es war zu spät es zu leugnen, aber das hieß nicht das es ihr nicht unangenehm war darüber zu sprechen. Warum interessierte sich Hux dafür? Sie hatten sich nie verstanden und Kylo hatte schreckliche Angst, dass Hux sich nur über sie lustig machen wollte, auch wenn sie versuchte sich das nicht anmerken zu lassen.

Doch Kylo war nicht gerade gut darin ihre Emotionen zurückzuhalten, also ließ sie sich einfach mit dem Gesicht in ihr Kissen fallen.

Einen Moment lang stand Hux unbeholfen im Raum. Normalerweise schrie er Kylo immer nur an, wenn diese zu emotional wurde, aber er war sich nicht sicher, ob das jetzt die beste Methode sei.

Zögernd setzte er sich neben Kylo an die Bettkante. Hux wollte gerade etwas sagen, als er eine wichtige Nachricht bezüglich imperialer Abkommen bekam. Eigenltich hatte er hierfür keine Zeit. Er musste Verträge unterzeichnen und der Ersten Ordnung dienen und doch saß er jetzt hier, in Kylos Bett.

Keiner der Beiden sagte etwas, aber das mussten sie auch nicht. Kylo war einfach froh, dass Hux geblieben war. Aus irgendeinem Grund beruhigte es sie, dass er hier, bei ihr, war, dass er sie nicht alleine ließ.

Während Hux eine Nachricht beantwortete und versuchte so gut es ging seine Arbeit in Kylos Zimmer zu verrichten, rückte Kylo näher an ihn heran und legte schließlich ihren Kopf auf seinem Oberschenkel ab. Hux stoppte einen Moment mit seiner Arbeit, sah zu ihr herab, vergrub seine Hand in ihrem Haar und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit.

Er wusste nicht wie lange sie so gesessen hatten oder wann Kylo eingeschlafen war, aber Hux merkte urplötzlich wie unglaublich müde er eigentlich war.

Vorsichtig hob er Kylo von seinem Schoß. Er wollte sie auf keinen Fall aufwecken. Er überlegte einen Moment Kylo einfach zu zudecken und dann in sein eigenes Zimmer schlafen zu gehen. Aber wie er so hier stand und auf sie herab sah... Irgendetwas hielt ihn hier. Er konnte sich einfach nicht losreißen.

Als Kylo am nächsten Morgen aufwachte, brauchte sie ein paar Sekunden, bis sie spürte, dass sie nicht alleine war. Ihr fiel ein, dass sie gestern mit Hux eingeschlafen sein musste. Aber sie hätte niemals gedacht, dass er bleiben würde.

Sie drehte sich vorsichtig in seine Richtung und sah zu ihm herauf. Hux saß in ihrem Bett, die Beine ausgestreckt, ein Buch über Imperialismus lesend. "Guten Morgen." grüßte Hux sie ohne die Augen von seinem Buch abzuwenden. "Morgen."

Kylo starrte Hux eine Weile einfach nur an, woran dieser sich nicht sonderlich zu stören schien. "Du hast das Frühstück verschlafen." erwähnte Hux während er einen Satz in seinem Buch mit einem sticky note markierte. "Aber ich wollte dich nicht wecken, also bin ich alleine gegangen." "Du bist zurückgekommen..."

Jetzt sah Hux sie zum ersten mal für heute an. "Ja... Ja, bin ich. Ich- Nun ich weiß nicht genau warum, aber ich dachte, es würde dir vielleicht helfen, wenn ich nicht einfach so verschwinde." Kylo wusste nicht, wie sie antworten sollte und so kuschelte sie sich einfach an ihn und legte ihren Arm um seine Taille. Er erwiderte die Geste, indem er ihr geistesabwesend durch die Haare fuhr.

"Musst du nicht arbeiten?" fragte Kylo plötzlich. "Ich hab frei." "Du hast nie frei." "Ich hab frei!" Eine kurze Stille fiel über die beiden. "Wirst du es Snoke sagen-?" "Was sagen?" Noch immer schenkte Hux das Meiste seiner Aufmerksamkeit dem Buch. "Was- ich bin."

Jetzt klappte Hux das Buch zu und legte es zur Seite. "Hör zu, ich werde dich bei niemanden outen. Egal ob Snoke oder sonst wer. Es ist nicht meine Verantwortung und nicht mein Recht das zu tun. Ich weiß wie es-" abrupt stoppte Hux und sah verlegen zu Boden.

Kylo richtete sich auf. "Was weißt du?" Einen Moment lang schwieg Hux, doch dann atmete er einmal laut aus und fing an zu reden. "Ich weiß, wie es ist sich einen gewisse Machtposition zu erarbeiten, wenn man nicht wie die anderen Generäle ist." "Was versuchst du mir zu sagen-?" "Gott, manchmal bist du echt schwer von Begriff, Kylo. Ich bin selbst trans, ich wurde nicht als der geboren, der ich heute bin und ich hab lange dafür gekämpft und hart gearbeitet, um an einer Position zu sein, wo ich mich bei niemanden outen muss und meine Autorität nicht mehr in Frage gestellt wird."

Kylo starrte ihn einfach nur an. "Oh." "Und deshalb werde ich dich bei niemanden outen. Du kannst es öffentlich zeigen oder du lässt es privat. Du kannst dich von mir aus bei der kompletten Ersten Ordnung outen oder ich bin die einzige Person, die es jemals erfahren wird. Mach es wie du willst und wenn du meine Hilfe brauchst-"

Kylo küsste Hux fest auf die Lippen. Zwischen mehreren küssen murmelte sie immer wieder ein "Danke", während Hux sie auf seinen Schoß zog.

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