45. oder von anzugtragenden Eisläufern und perfekten Geschenken

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Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun. - Johann Wolfgang von Goethe

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Tatsächlich wurde das ganze am Ende gar nicht so kompliziert, denn Liam rief Danielle an, um mit ihr ein Treffen am späten Nachmittag auszumachen, und währenddessen versteckte ich seine Haare unter einer blonden Perücke und malte etwas an seinen Augenbrauen und seinem Bart herum. Somit war er kaum mehr wiederzuerkennen. Bald war der letzte der One-Direction-Boys verkuppelt, vorausgesetzt, das zwischen Harry und mir würde noch klappen. Schliesslich könnte auch Harry jederzeit auf die Erkenntnis kommen, dass das ganze meine Schuld war.

C H L O É
Als es schliesslich soweit war, wollte Liam ernsthaft einen Anzug anziehen. Er meinte, damit würde sie ihn attraktiver finden. Tatsächlich fand auch ich Männer in Anzügen toll - Mamma Mia, wie würde Harry wohl in einem aussehen? - aber das war dann etwas zu übertrieben. Vor allem, da die beiden Eislaufen gehen würden. Ich überredete ihn also doch noch, eine normale Jeans und eine dicke Winterjacke anzuziehen, bevor er auch schon wegmusste, nicht damit Danielle noch dachte, dass er sie versetzte.
Auch ich machte mich auf den Weg in die Stadt, um mich auf das kommende Weihnachten vorzubereiten, und somit auch auf Louis' Geburtstag. Da ich mir sicher war, dass ich das mit Harry wieder hinbekommen würde, musste ich mich auch um ein Geschenk für ihn kümmern. Da hatte ich den Salat. Jetzt wusste ich, wieso es hiess 'glücklicher Single sein'. Okay, nein Spass, wer würde auch nicht mit Harry zusammen sein, wenn er könnte?
Ich traf mich mit Claire, da diese gerade Arbeitsende hatte, und sie mir helfen sollte, für alle etwas zu finden. Auch für sie, aber das wusste sie noch nicht. So sehr ich die Weihnachtszeit auch liebte, so sehr hasste ich es doch, für jeden das passende Geschenk zu finden, denn in diesem Fall, war ich tatsächlich eine Perfektionistin. Schon nach etwa einer Stunde hatte das auch Claire eingesehen und sie nörgelte: "Ach komm, als ob es etwas ausmacht, wenn du nicht genau diesen Film nimmst!" Ich lachte höhnisch auf und durchstöberte weiter die Regale: "Die Verkäuferin hat gesagt, er sollte hier irgendwo sein! Ich kann doch keinen x-beliebigen Film nehmen, der womöglich total Scheisse ist, wenn hier das perfekte Geschenk für Liam ist!" Zur Erklärung: das perfekte Geschenk war der Disneyfilm 'Das grosse Krabbeln', der einzige Film, der ihm in seiner Sammlung noch fehlte, denn dann war die ganze Disney-Reihe komplett. "Meinst du nicht, ihm ist es Geschenk genug, dass er Danielle zur Freundin hat?", murmelte Claire belustigt. Ich verdrehte die Augen: "Erstens, hat sie noch nicht einmal zugestimmt. Und zweitens, ist es nicht mein Verdienst. Das wäre höchstens ihr Geschenk an ihn!" "Lass uns gehen. Ich hab keine Lust mehr, und die schliessen hier sowieso bald." Dass sie das sagte, war kein Wunder, schliesslich hatte sie alle ihre Geschenke schon beisammen. Ich hatte noch gar keines, weswegen ich verlangte: "Erst wenn wir diesen gottverdammten Film gefunden haben! Hilf mir jetzt suchen, sonst finden wir den niemals!"
Die Verkäuferin war auch ganz verzweifelt, als sie den Laden eigentlich schon dichtmachen wollte, aber der Film einfach nicht zu finden war, obwohl in ihre, Computer stand, dass es ganz bestimmt noch mindestens einen geben müsste. Ich war nahe am ausrasten, als wir schier den ganzen Laden auf den Kopf gestellt hatten, und immer noch nichts gefunden hatten. Die Rettung war dann schliesslich Claire, die den Film hinter ein paar Büchern versteckt fand, dort, wo er eindeutig nicht hingehörte. Sobald wir bezahlt hatten, legte die Verkäuferin ihr Lächeln ab und scheuchte uns aus dem Laden, damit auch sie endlich Feierabend machen konnte. Vielleicht hätte ich einfach in den Shop gegenüber gehen sollen, wo ich ihn womöglich schneller gefunden hätte. Aber das Leben findet ja bekanntlich nicht im Konjunktiv statt.
Claire ging alsbald nach Hause, damit sie sich für ein Date fertig machen kann - die Frau, mit der auch ihr Bruder einst zusammen war. Ihr Blick schweifte, als wir uns verabschiedeten, auf etwas hinter mich, aber als ich mich umdrehte, stand dort nur ein gelbes Taxi. Eine Erklärung gab sie nicht ab, anscheinend hatte sie nur wen bekanntes gesehen. Ich stieg in den nächsten Bus und fuhr zum Strand, wo ich mich zuvor schon ein paar Mal mit meiner Schwester getroffen hatte. Auch heute tauchte sie einige Minuten, nachdem ich ziellos im Meer umhergeschwommen war, auf und wir umarmten uns, bevor sie vorschlug: "Wie wäre es, ich zeige dir heute Merion?" Ich stimmte zu, und sie Schwamm sogleich in die Richtung vom offenen Meer, und weg von der Küste. Erst in diesem Moment fiel mir ein, dass ich vielleicht besser Zuhause geblieben wäre, schliesslich würde Harry bald ankommen, und er hatte mir noch gesagt, dass ich zuhause bleiben sollte. Doch jetzt wollte ich nicht mehr umkehren, sondern die Heimat von Dodo kennenlernen.
Der Eingang der Stadt war unscheinbar, besass aber doch eine ganz besondere Atmosphäre. Ein grosser Steinbogen, der mich etwas an den Triumphbogen in Paris erinnerte, war in den Fels eingelassen, der plötzlich mitten im Meer vor uns auftauchte. Dodo schwamm zielstrebig hindurch und ich folgte ihr. Zuerst war es sehr dunkel - kein Wunder, wir waren ja auch in einer Höhle mitten im Meer - aber überraschenderweise würde es bald darauf hell. Ich sah, dass nicht die ganze Grotte unter Wasser war, und von oben schien das meiste Licht zu kommen, obwohl es kein Sonnenlicht zu sein schien. Hier unten leuchtete der Stein von sich aus, und tauchte den Raum in grünliches und bläuliches Licht. Die Höhle war riesig, wahrscheinlich etwa so gross wie London, wenn nicht noch grösser, und ich sah eine Menge kleinerer Gebäude, sowie Höhlen, die in die Mauern der Höhle eingelassen waren. Dodo erklärte mir, dass dies die Behausungen der Meeresbewohner waren, und im Zentrum dieser Unterwasserwelt der Palast war. Tatsächlich stand nur ein Teil der Grotte unter Wasser - ein Grossteil war über der Wasseroberfläche, und auch dort gab es noch Höhlen und Wege.
Das ganze war mehr als magisch, und wenn ich keine Menschen in London gehabt hätte, die ich liebte, wäre ich am liebsten für immer hier geblieben. So wünschte ich mir aber nach nicht allzu langer Zeit, wieder zurückzukönnen, da ich Harry Wiedersehen wollte. Die Beziehung konnte einfach noch nicht beendet sein. Dodo schien zu wissen, dass ich mit meinen Gedanken woanders war, und meinte: "Ich zeige dir den Palast wann anders, okay?" Als ob sie wissen würde, was ich dachte, fügte sie hinzu: "Das wird schon noch." Ich nickte und meinte, als ich mich umsah: "Du musst mich nicht zurückbegleiten, ich denke dass ich alleine zurückfinde." Dodo stimmte zu: "Okay. Richte Harry einen Gruss von mir aus, und wenn ihr nicht wieder zusammen kommt, trete ich euch beiden heftig in den Hintern, sobald ich mich das nächste Mal verwandle."
Als ich am Strand ankam, stand der Mond schon hoch am Himmel. Dass die Zeit so schnell vergangen war, hatte ich gar nicht bemerkt, da die Lichter in der Höhle immer gleich leuchteten. Ich huschte zu dem Strauch, in dem meine Kleider versteckt waren, und zog sie mir schnell über. Das Wetter war nicht gerade angenehme, es war ja schliesslich schon Winter, doch als Meerjungfrau bemerkte man sowas nicht. Erst wenn ich wieder aus dem Wasser raus war, fühlte ich den unangenehmen kalten Wind. Meine nassen Haare Band ich in einem unordentlichen Knoten zusammen und rannte dann zur nächsten Bushaltestelle, um so schnell wie möglich zurück nach Hause zu kommen. Ob Harry wohl schon da war?
Die Busfahrt zog sich wie ein ein Kaugummi in die Länge, als wäre das Schicksal gegen die Beziehung zwischen Harry und mir. Ein paar kleine Mädchen zeigten kichernd auf mich, kamen aber zum Glück nicht zu mir, um Fotos zu machen oder so. Dafür hatte ich im Moment auch wirklich keinen Nerv. Ich wusste ja schon, dass das Meer ein Stück von London weg war, aber noch nie kam mir der Weg so lang vor, wie in diesem Moment. Als ich schliesslich endlich Ausstieg, musste ich noch ein paar Hunde Meter laufen, bis ich schliesslich unsere Einfahrt hochlief und die Bodyguards mich ungehindert passieren liessen. "Hey dich hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen, Chloé! Wie geht's dir?", fragte mich ein Mädchen, das ich auf den ersten Blick nicht erkannte. Als Luke jedoch einen Arm um sie legte, wusste ich wieder, wer sie war. Seine, Freundin, Aimée. Ich lächelte ihr leicht zu: "Ganz gut, und dir? Ist Harry schon da?" Sie nickte lachend: "Ja klar, er ist oben und wartet nur auf dich! Das war mal eine Enttäuschung, als er hier ankam und du nicht hier warst. Er dachte schon, dass du das absichtlich gemacht hättest!" Ich beachtete ihre Worte nicht weiter, sondern stürmte di Treppen hoch in sein Zimmer. Er lag mit geschlossenen Augen auf seinem Bett und hatte den Arm erschöpft über sein Gesicht gelegt. Leise schloss ich die Türe hinter mir und setzte mich dann mitten auf seine Brust, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten. Es funktionierte nur nicht so.

⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)Место, где живут истории. Откройте их для себя