Taken | Bravertz FF

Teil 21

Kai Pov.

»Wollen wir nicht vielleicht doch zusammen Essen gehen?«, fragt Sophia und ich seufze genervt.

»Mir geht es wirklich nicht gut, Soph.«

»Ach komm schon, bitte.«  Und zum ersten Mal habe ich wirklich die Nase voll von ihr.  Warum will sie nicht verstehen, dass ich keine Lust habe unseren Jahrestag nachzuholen, den sie vergessen hat?

»Ich werde die nächsten Tage zu Mason gehen«, eröffne ich ihr meinen eben getroffenen Beschluss und sie sieht mich entgeistert an.

»Wieso das denn?«, fragt sie und läuft mir nach, als ich ins Schlafzimmer gehe, meinen Reisekoffer zwischen den Umzugskartons hervorkrame und anfange wahllos zu packen.

»Ich brauche einfach mal wieder Zeit alleine mit einem meiner besten Freunde.«

»Ach, aber für mich hast du keine Zeit oder was?«, zickt sie und ich drehe mich zu ihr um.

»Wenn ich Mason meine, dann meine ich nicht dich. Das hast du wirklich gut erkannt.«

»Du kannst doch nicht einfach so ohne Vorwarnung wegfahren!«, regt sie sich auf und gestikuliert wild mit den Händen.

»Und du kannst es aber, oder was? Du darfst mir Paula wegfahren und mir erlaubst du es nicht einmal zu Mason zu gehen? Siehst du die Logik? Ich nämlich nicht.«

                                                        ....

Als ich eine dreiviertel Stunde später an Mason's Wohnungstür klingle, frage ich mich, ob ich ihn nicht vielleicht hätte vorwarnen sollen.  Doch als er mir öffnet und mich sogleich umarmt und hereinbittet, ohne als allererstes zu fragen, was ich denn bitte mit einem Koffer vor seiner Tür mache, verwerfe ich den Gedanken wieder.

»Wie lange wirst du mein Mitbewohner sein?«, fragt er schließlich und nimmt mir den Koffer ab.

»Weiß nicht so genau. Ich hoffe ich bringe nicht irgendwelche Pläne von dir durcheinander.«

»Nein, du kommst sogar sehr gelegen.«

»So? Wieso das denn?«, frage ich neugierig und folge ihm in die Küche, nachdem er meinen Koffer im Schlafzimmer verstaut hat.

»Erzähle ich dir später, lass uns erstmal was essen. Ich habe gerade Lasagne gemacht. Ist genug für uns beide da.«  Erfreut setze ich mich schon einmal an den Tisch, während Mason das Abendessen anrichtet. Wie zu erwarten schmeckt das Essen fabelhaft. Mason ist einfach ein grandioser Koch.

»Also, warum komme ich so passend?«  Mason wird rot und kaut länger als nötig auf seinem Bissen herum, bevor er zögernd zu einer Antwort ansetzt.

»Also ich wollte was ausprobieren. Es... hört sich vielleicht ein bisschen seltsam an, aber ich weiß auch nicht, ich...« Mason lächelt verlegen und ich sehe ihn mit verwirrt gerunzelter Stirn an.

»Ich uhm... bin mir nicht sicher, ob ich auf... Frauen stehe«, murmelt er schließlich und sieht hinunter auf seinen Teller.  Einen Moment herrscht Totenstille am Tisch.

»Willst du jetzt, dass ich mit dir schlafe oder was?«, frage ich total verunsichert.

»Himmel, nein!«, ruft Mason und hebt ruckartig den Kopf.

»Ich dachte nur, du könntest... mit mir einen Schwulenporno ansehen?«  Die Frage hängt schwer zwischen uns in der Luft und er wartet mit rotem Kopf auf meine Reaktion.

»Äh... ja, wenn es dir vielleicht hilft, wieso nicht«, sage ich und lächle zögerlich.

»Wirklich? Danke! Oh Gott, ich dachte schon du lachst mich gleich aus.« Die Erleichterung ist ihm anzusehen und ich kichere leise.

»Wieso sollte ich?«  »Naja, weil diese Frage schon ein wenig schräg war.« Wir sehen uns einen Moment an, bevor sich jeder wieder seinem Teller zuwendet.

»Und dir macht es nichts? Also, dass ich vielleicht bi oder schwul bin?«, fragt Mason leise und ich schüttle den Kopf.

»Ich habe absolut nichts gegen gleichgeschlechtliche Liebe. Es ist doch völlig egal, ob jetzt zwei Männer, zwei Frauen oder Mann und Frau zusammen sind. Mach dir keine Sorgen.«  Zufrieden mit der Antwort nickt Mason und lächelt vor sich hin.

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Was würdet ihr sagen, wenn euch euer/e beste/r Freund/in fragen würde, ob ihr mit ihm/ihr einen Porno schauen würdet? > - <