Kapitel 31

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Der erste Brief von Sirius war am härtesten zu verkraften.

Lass mich nur sagen, dass Tränenspuren auf dem Pergament waren, als ich fertig gelesen hatte, wie glücklich er gerade war.

Während ich mich sehr für ihn freute, dass er so eine tolle Zeit hatte (er verdiente es!), so konnte ich nicht anders, als mich jedes Mal selbst zu bemitleiden, wenn Marlene im Brief erwähnt wurde.

Vier Mal auf einer kleinen Rolle Pergament.

Antworten war noch härter, weil ich versuchen musste, gut gelaunt zu klingen und meine Tränen nicht die Tinte verlaufen zu lassen.

Da mein Tag damit schon im Eimer war, entschied ich, dass es nicht schlimmer werden könnte, also erledigte ich auch meine Arithmantik und Astronomie Hausaufgaben.

Doch ich muss sagen, dass ich ohne Sirius' Hilfe wirklich Probleme mit Arithmantik hatte.

Die nächsten Briefe, die ankamen, taten genauso weh, aber Naja, man könnte sagen, dass ich mich daran gewöhnte.

Eines morgens wurde ich von Francisca geweckt, die an meiner Tür klopfte.

Ich hoffte, dass meine Augen nach dem peinlichen Weinen von gestern Abend nicht allzu geschwollen waren. "Hmm?"

Meine Schwester schloss die Tür hinter sich und lief langsam auf mich zu. "Ich muss heute Nachmittag arbeiten, aber ich dachte mir, dass wir davor in die Winkelgasse gehen könnten. Was hältst du davon?"

Ich nahm mir eine Sekunde, um darüber nachzudenken. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort Menschen, die ich kannte, schon so früh in den Ferien treffen würde? Nicht hoch, oder? Also könnte ich es riskieren.

"Okay", lächelte ich sie an. Wie seit neustem immer erreichte es nicht ganz meine Augen.

Franciscas Lächeln jedoch war herzlich. "Super! Wir sehen uns dann in einer halben Stunde unten, okay?"

Ich nickte und kroch langsam aus meinem Bett, nachdem Francisca mein Zimmer verlassen hatte. Mein Blick fiel auf den Stapel von Büchern, die ich in den vergangenen paar Wochen gelesen hatte. Das war definitiv etwas, was ich kaufen musste, sonst würde ich mich in diesen Sommerferien zu Tode langweilen und weinen.

Also seufzte ich und fing an, mich vorzubereiten, bevor ich dann Seite-an-Seite mit Francisca disapparierte. Ich hatte mir nicht einmal die Mühe gemacht, einen Bissen zu essen.
Frühstück war sowieso schon die Mahlzeit am Tag, die ich am wenigsten mochte, aber ich hatte zur Zeit grundsätzlich Schwierigkeiten damit, Essen herunterzuschlucken. Ich hatte keinen Appetit und große Schwierigkeiten damit, Essen an dem großen und immer anwesenden Kloß in meinem Hals vorbei zu kriegen.

Was aber noch funktionierte, war Eiscreme. "Geht auf mich", sagte Francisca und wir stellten uns an, um Eis zum Mitnehmen zu bestellen.

"Was willst du heute so alles kaufen?", erkundigte Francisca sich, um etwas Zeit totzuschlagen. "Brauchst du neue Quidditch Sachen?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Eigentlich brauche ich nur ein bisschen mehr Bücher."

"Aah, verstehe", Francisca grinste. "Du hast in den letzten Wochen ganz schön viel gelesen."

Ich wollte das Thema nicht vertiefen, also zuckte ich nur mit den Schultern.

Gerade nachdem wir beide unser Eis bekommen hatten und die Gasse weiter entlang liefen, rief eine bekannte Stimme meinen Namen und ich fuhr herum.

"Freya, oi!"

Kacke. Wenn Peter Pettigrew hier war, waren die anderen Rumtreiber höchstwahrscheinlich bei ihm. Oh nein.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt