It's over

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Hannibal Lecter x Will Graham
Hannibal
Gay, Trans ftm

Wörter: 964

Will stieg aus dem Auto und ging auf das Gebäude zu. Er wusste nicht, ob Hannibal überhaupt Zeit hatte. Am Nachmittag war sein Terminplan oft recht voll. Will hatte Hannibal heute noch nicht gesehen - er war früh mit seinen Hunden gegangen und als er nach Hause kam, musste Hannibal schon weg, wahrscheinlich hatten sie sich knapp verpasst - und Will vermisste seinen Freund.

Manchmal besuchten sie sich in der Mittagspause, aber Will war heute nicht in der Uni gewesen. Er hatte einige Termine gehabt, weswegen er keine Zeit hatte für einen Besuch bei oder von Hannibal.

Aber er musste ihn jetzt sehen. Und wenn es nur kurz zwischen zwei Terminen war. Er musste mit ihm sprechen. Nur zwei Minuten, wenn es nicht länger ging. 

Will betrat das Gebäude und kam auf ihn zu. Das Wartezimmer war leer, was Will überraschte. Wahrscheinlich kam er mitten in einem Termin und der nächste Patient war noch nicht da. Aber als er zu Hannibals riesigem Sprechzimmer kam, stellte er fest, dass die Tür einen Spalt breit offen stand. 

Will drückte die Tür leise ein bisschen weiter auf. Sofort hob Hannibal den Kopf und sah ihn an. "Will. Hallo." "Hey." sagte Will und lehnte sich in den Türrahmen, "Hast du zu tun?" "Nein, ich habe Zeit." sagte Hannibal, "Mein Patient ist krank und keiner meiner anderen Patienten schafft es früher. Also habe ich noch-" Hannibal sah auf die Uhr, "-exakt 43 Minuten für dich." 

Will lächelte: "Schön zu hören. Ich wollte dir was erzählen." Hannibal sah seinen Freund geduldig an: "Bitte, ich bin ganz bei dir." Will schmunzelte.

"Ich bin überfällig. Seit nun schon vier Monaten." Hannibal zog eine Augenbraue nach oben. "Ich habe insgesamt zwölf Schwangerschaftstests gemacht." Hannibal zog die Augenbrauen zusammen: "Will-"

"Lass mich ausreden." bat Will und Hannibal schwieg, wenn auch ungern.

"Ich war heute bei- So ziemlich all meinen Ärzten. Sogar bei einer Gynäkologin."

Man sah Hannibal an, dass er etwas sagen wollte, aber er schwieg, respektiere Wills Wunsch. Will stieß sich vom Türrahmen ab und ging zu den Sesseln. Er stützte sich auf die Lehne und sah Hannibal weiter an. 

"Sie ist weg, Hannibal." Hannibal zog eine Augenbraue nach oben. 

"Ich kriege meine Tage nicht mehr, Hannibal! Sie sind weg! Meine Periode ist weg!" sagte Will und strahlte über das ganze Gesicht.

Hannibal schwieg. Er stand auf und ging langsam auf Will zu. Will sah ihn unsicher an.

Warum sagte er nichts? Warum tat er nichts? Irgendwas! Irgendwas musste er doch tun! Irgendwie reagieren!

Als er bei Will ankam, griff er ihn an der Hüfte und zog ihn zu sich. Er schlang seine Arme um Will und sofort erwiderte Will die Umarmung. Er legte den Kopf an Hannibals Hals und lächelte. "Ich freue mich so sehr für dich." flüsterte Hannibal in Wills Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Haare. "Sie ist weg, Hannibal. Sie ist wirklich weg." murmelte der Jüngere glücklich und sah zu seinem Freund hinauf. 

Hannibal lächelte und sah zu ihm nach unten. Er streichelte Wills Wange und gab ihm dann einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin sehr froh, das zu hören, Will." flüsterte Hannibal. Er umarmte Will erneut, ein bisschen fester. Und sofort kuschelte Will sich gegen seinen Freund. 

"Die Schwangerschaftstests..." "Damit habe ich dich echt erschreckt, hm?" schmunzelte Will und sah ganz unschuldig zu ihm nach oben. Er hatte es extra so formuliert. Er wollte Hannibal ein bisschen schocken, bevor er ihm die wirklichen Nachrichten erzählte.

"Nun ja, sagen wir, es hat mich überrascht." "Es hat dich erschreckt." grinste Will schadenfroh. "Du hast gesagt, dass du zwölf Schwangerschaftstests gemacht hast! Ja, Will, sowas erschreckt Menschen! Vor allem, wenn man mit einem Mann zusammen ist, der es psychisch kaum verkraftet, wenn er seine Hunde zehn Minuten zu spät füttert! Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn du schwanger gewesen wärst."

Will grinste immer noch. Er war viel zu glücklich über die Situation, um darüber nachzudenken, was wäre, wenn er schwanger wäre. Aber deswegen war er schließlich beim Gynäkologen. Er war nicht schwanger. Er war sehr definitiv nicht schwanger.

"Sie ist weg." flüsterte Will und grinste seinen Freund an. "Ja, Will, sie ist weg." Hannibal nahm seinen Freund in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Haare. Will vergrub sein Gesicht in Hannibals Hemd. Er schätzte, dass er heute nicht mehr aufhören würde zu grinsen. Er war einfach viel zu glücklich. Er hatte ewig darauf gewartet. Und jetzt wurde es ihm von Ärzten bestätigt. Sie war weg. Seine Periode war weg und wenn es gut lief, würde er sie nie wieder bekommen. 

"Ich liebe dich so sehr, Will." "Ich liebe dich auch." hauchte Will und streckte sich nach oben, um Hannibal zu küssen. 

Hannibal freute sich wirklich für Will. Es bedeutete, sehr viel weniger Schmerz. Sowohl psychisch als auch physisch. Es bedeutete, dass es Will besser gehen würde, sehr viel besser.

"Alle sieben... Nur heute Nacht." murmelte Hannibal, "Zum Feiern." "Alle sieben?" Hannibal schmunzelte: "Ja, alle sieben." 

Will hatte früher immer mit seinen Hunden in einem Bett geschlafen, aber seit er mit Hannibal zusammen gezogen war, durfte er es nur noch zu besonderen Anlässen. Ihr Bett war definitiv groß genug, aber Hannibal mochte es einfach nicht, die Hunde mit im Bett zu haben. 

Wenn er ehrlich war, lag es nicht mal an den Haaren, sondern daran, dass die Hunde ihn nie wirklich an Will ranließen und er nicht mit ihm kuscheln konnte, so wie er es wollte. Aber Will liebte es, seine Hunde mit im Bett zu haben. Also ließ er es zu. Für besondere Anlässe - Wills Geburtstag, der Tag, an dem er zum ersten Mal Testosteron bekommen hat, seine Mastektomie. Und jetzt der Tag, an dem seine Periode offiziell gestoppt hatte. 

"Alle sieben, hm?" grinste Will und Hannibal seufzte: "Nur heute Nacht." 

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