Kapitel 48

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Unser Unterricht endete um 18 Uhr. Bis auf die sehr kurze Mittagspause (die gerade lang genug war, um ein paar Bissen zu sich zu nehmen), gab es keine Zeit, in der wir etwas anderes als Üben hätten machen können.

Ich wage es zu sagen, dass ich recht stolz auf mich war. Moody schien zu denken, dass er schon lobte, wenn er nicht kritisierte, also gab er sich wirklich Mühe, alles zu bemerken, was alle Auszubildenden taten.
Als er kam, um Marlene und mir beim wortlosen Duellieren zuzusehen, war er tatsächlich still, nickte nur und ging wieder weg; das alles ohne die grimmige Miene zu wechseln.
Marlene grinste mich an, ehe sie einen neuen Schwabbelbeinfluch in meine Richtung warf.

Nach der Mittagspause wiederholten wir zahlreiche dunkle Kreaturen, wie Rotkappen und Vampire.

Und als der Tag vorbei war fand ich endlich die Zeit, um mich zu Lina zu gesellen, nachdem ich Marlene Tschüss gesagt hatte.
"Hi", sagte ich lächelnd zu ihr.

Sie lächelte zurück. "Freya, hi. Ich wusste nicht, dass du dich hier beworben hast."

Ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Ich hatte ihr mehrere Male geschrieben. "Wusstest du nicht? Ich bin mir sicher, dass ich dir davon erzählt habe."

Sie legte augenscheinlich verwirrt ihren Kopf schief. "Ich habe keine Briefe bekommen."

Ein bitterer Geschmack lag auf meiner Zunge. Ich hatte nicht verpasst, wie ihre Lippe gezuckt hatte. Da hatte ich meine Bestätigung, aber ich versuchte, munter zu bleiben. "Ich habe nie gesagt, dass ich dir Briefe geschickt habe. Ich hab's dir auf der Zugfahrt nach Hause erzählt."

Nein, hatte ich nicht. Aber ich wollte sie nicht wissen lassen, dass ich herausgefunden hatte, dass sie meine Briefe tatsächlich erhalten hatte. Sie hatte nur nicht geantwortet. Warum würde sie Briefe damit verbinden, wie ich ihr von meiner Bewerbung erzählt hatte, wenn sie keine bekommen oder erwartet hatte?
Mein Hals schnürte sich zu. Ich verstand es nicht. Warum hatte sie mich ignoriert? Was hatte ich falsch getan?

"Ach, stimmt, jetzt erinnere ich mich." Lina lachte luftig und schob eine Strähne zurück hinter ihr Ohr. "Muss ich vergessen haben, entschuldigung."

Ich nickte. Natürlich erinnerte sie sich jetzt daran.
"Ja." Dann räusperte ich mich, um die Heiserkeit loszuwerden. "Wie auch immer, ich muss jetzt los. Es war schön, dich endlich mal wieder zu sehen."

"Dich auch, Freya. Wir sehen uns morgen."

"Jep." Ich poppte das P glücklich und huschte schnell weg von ihr.

Sobald ich die Auroren Abteilung hinter mir gelassen hatte, ließ ich die Fassade fallen. Als ich zuhause ankam, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und ein paar stumme Tränen kullerten über meine Wangen.

Ich hasste es, Menschen zu enttäuschen, und das hier war genau wie vor all den Jahren mit Valerie. Ich wusste nicht einmal, was ich falsch gemacht hatte!

Egal wie sehr ich es versuchte, scheinbar würde das nie genug sein. Ich wusste ja, dass ich nie Linas beste Freundin gewesen war, aber ich war schon eine lange Zeit eine gute Freundin, und ich war immer nett zu ihr gewesen! Wir hatten uns auch immer gut verstanden, also was hatte sich geändert?

Ich wusste es wirklich nicht.

Was ich allerdings wusste, war, dass das nur noch etwas war, das ich zu der Liste von Dingen, die mich traurig machten, hinzufügen konnte.


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Der nächste Monat verging wie im Flug.

Ich ging weiterhin auf Ordensmissionen und spionierte Todesser aus, verbrachte Zeit mit meinen Freunden und besuchte weiterhin meinen Auroren Unterricht.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt