16. Kapitel

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Mattheo Pov:

Langsam geht der junge Lord die Stufen des Astronomieturms hinauf.

Die Wunden, die ihm sein Vater verpasst hat, als ihm die Nachricht des Scheiterns überbracht wurde, hatte er größtenteils mit einem schlechten Heilzauber überdeckt.

Nur eine Wunde auf seiner Stirn war ziemlich schlecht geheilt, aber ihn störte das nicht wirklich.

Es war ja nicht das erste mal, dass er mit Wunden zurück nach Hogwarts kam.

Zudem war er es gewöhnt ein paar Narben davon zu tragen und bei seinen Mitschülern untermauerte es nur seinen Ruf des dunklen Lords.

Sie hielten Abstand von ihm und wenn er etwas haben wollte, brachten sie dieses unverzüglich zu ihm.

Aus Angst, Respekt oder sonst welchen Gründen war ihm egal.

Das einzige was Mattheo etwas befriedigend fand, war, dass er keine Verluste mitzuteilen hatte.

Der Black hatte direkt nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, sowohl Zabini als auch Malfoy geholfen, während Mattheo mit einem -Aguamenti- die Flammen gelöscht hatte.

Es schien, dass keiner verletzt worden war, aber erklären konnte er sich das ganze dennoch nicht.

Damit meinte er nicht das Feuer, welches ein paar Bäume angebrannt hat oder die Tatsache, dass sowohl Malfoy, als auch Zabini außer Gefecht gewesen waren.

Nein, ihm war eher unschlüssig, wie beide innerhalb Millisekunden verschwinden konnten.

Denn sowohl die Leiche des Todessers, als auch von der Drachendame fehlten jede Spur.

Das war der ausschlagende Grund, weshalb sein Vater noch mehr Spaß am Cruciatos hatte.

Wobei sein Vater sowieso dabei immer Spaß hatte, manchmal zeigte er es mehr und manchmal zeigte er gar keine Emotionen.

Irgendwann musste sein Vater dann etwas mit hoch gelegenen Todessern klären und schickte seinen Sohn deshalb wieder nach Hogwarts.

Früher hatte ihn die mangelnde Zuneigung gestört. Er hatte selbst bei den Todessern früher schon gesehen, wie dessen Eltern für diese da waren.

Er hatte nie verstanden, was das für ein Gefühl sein muss, jemanden zu lieben oder geliebt zu werden.

Weshalb er wohl auch nicht verstand, wie Blair in dem Kampf mit Blaise alles riskiert hatte, nur damit es diesem gut gehe.

Liebe, war es nicht nur ein Wort?

Er war doch nur eine weitere Schachfigur in dem Spiel seines Vaters.

Er wusste aber, dass er kein Bauer mehr war, eher ein Springer, den sein Vater beliebig für alle Kleinigkeiten 'springen' lässt.

Zwischendurch hatte sich Mattheo wie eine Marionette gefühlt, aber jetzt war es für ihn gleichgültig, der Krieg würde kommen und seine Stelle ließ keine Entscheidungsmöglichkeit dulden.

Die Stelle, die er als Sohn des dunklen Lords hatte sprach für sich.

Von Kleinauf war er es gewöhnt gewesen, dass wenn etwas nicht nach den Vorstellungen Voldemorts entspricht, dass irgendjemand den man dafür verantwortlich machen konnte getötet wurde.

Dabei war es egal wer, Hauptsache jemand.

Aber nicht nur getötet, Nein, sein Vater lehrte ihn, dass der Verräter, wie er sie nannte, leiden musste und zwar bis zum bitteren Tod.

Manchmal hatte Voldemort, wenn er in der Laune war, sogar einen Zauber angewandt, dass die Person nicht ohnmächtig wird und somit noch mehr Qualen ertragen musste.

Er hatte nie daran gezweifelt, dass 'Morden' nicht die richtige Vorgehensweise war.

Bis heute, heute hatte er zum ersten mal darüber nachgedacht, ob es vielleicht doch nicht das richtige war.

Denn genau in dem Moment wo der grüne Strahl den Mann traf, hatte Mattheo den Schrei gehört.

Dieser Schrei, welcher nur so vor Emotionen trotzte, Schmerz, so tiefer Schmerz wie es Mattheo nur von seiner ganz frühen Kindheit kannte.

Der Schrei war kurz und erstickte, als man die Stimme brechen hörte.

Aber diese einzelne Sekunde reichte, um Mattheo eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen und dass war vorher nur einmal passiert.

Einmal in seinem ganzen Leben, was so voll von dunklen Qualen war.

An dem Tag hatte sein Vater zum ersten mal vor ihm gemordet.

Mattheo weiß nicht mehr genau wie alt er nun gewesen war, aber es war lange bevor er überhaupt laufen konnte.

Er erinnerte sich nur an die Luft, die aus seinen Lungen gewichen ist und an den eiskalten Schauer, der ihm über dem Rücken gefahren ist.

Sein Herz hatte bis zum Hals geschlagen und Tränen waren aus seinen Augen gequollen.

Um anzumerken, das war das letzte Mal wo Mattheo geweint hatte.

Trotz den vielen Schmerzen in den darauffolgenden Jahren, fühlte es sich wie gestern an und das Stück Herz was Mattheo bis zu dem Tag besessen hatte, schien mit dem Mann vor ihm gestorben zu sein.

Die leblosen Augen, welche ihm tief in die Seele zu schauen schienen.

Er hatte viele Albträume davon, wobei schon knapp eine Woche später der nächste Tote dran war.

Das schlimmste war aber wohl, als er zum ersten mal mit einem Zauberstab zauberte.

Sein Vater hatte es wohl darauf abgesehen, dass der erste Spruch, den der kleine Junge lernen sollte...

Der Todesfluch war.

Zu viel Angst, zu viel Schweiß und zu viele Albträume später, war es nichts mehr wert.

Das Leben einen Todessers, war wie ein Bauer in einem Schachspiel.

Früher war Mattheo auch ein Bauer, aber als sein Vater erkannte wie mächtig das Blut was durch seine Adern fließt wohl sein möge, wurde er wieder interessant.

Nicht als Sohn, Nein der dunkle Lord sah den jungen Mattheo niemals als Sohn.

Aber als seine zweite Hand.

Voldemort vertraute ihm nicht, er vertraute niemanden.

Aber dennoch wusste er, Mattheo könnte die Seiten niemals wechseln, nicht einmal, wenn er wollte.

Niemand würde ihm vertrauen, dass wusste auch Mattheo, weshalb er sich niemals mit diesem Thema auseinandersetzt hatte.

Nicht mal im Traum würde er daran denken, die Seite zu wechseln.

Dennoch war da eine einzige Sekunde wo er gezweifelt hat und genau dieser Schrei spukte noch immer in seinem Kopf.

Ließ ihn die Atmosphäre noch dunkler fühlen, als sie sowieso schon um ihn herum war.

Dennoch blieben die Schritte des Jungens gleichmäßig und sein Gesicht Emotionslos wie eh und je.

Mattheo wusste zwar genau, warum er Blair diesen Zettel geschrieben hatte, aber jetzt hatte er kaum einen klaren Gedanken, um seinen Plan zu folgen.

Aber wenn Blair wirklich kommen würde, woran er natürlich nicht zweifeln würde, dürfte er nicht zu auffällig sein.

Er müsste sich wie sich selbst verhalten, aber gleichzeitig nicht so wie in den letzten Jahren.

Als Mattheo seinen Blick hob, war sein Kopf auf einmal leer und er starrte einfach auf das Bild was sich ihm bot.
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Zuerst einmal vielen Dank für die ü.6.5k Reads.

Weil ich mir dachte ich bin mal lustig, erfahrt ihr in diesem Kapitel nicht, was Mattheo alles gesehen hat- ja okay unlustig 😂

Wenn euch das Kapitel gefallen hat, würde ich mich über ein Kommentar und einen Vote freuen.

Falls es euch nicht gefallen hat, schreibt doch gerne in die Kommentare warum das so ist♡

Dark Secret ~Watch Your Feeling (M.R.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt