Kapitel 3 - Zelten

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"Hey, Louis. Was machst du am Wochenende?", Fragte Eleanor, als sie Louis in der Pause Mal wieder auf die Pelle rückte.
"Ich gehe mit den anderen zelten.", Kams nur zurück.
"Oh, dürfen wir da auch hin?", Fragte Stella.
"Äh... Ne. Das ist so ein Jungs-Ding.", Erklärte Niall nicht sehr galant und Louis wollte ihn dafür trotzdem am liebsten abknutschen. Das fehlte ihm gerade noch. Wenn die Weibsen da auch noch herum hingen. Also machten sie ja manchmal, aber zelten war eben was anderes.

"Was genau macht ihr denn da so?", Fragte Eleanor leise und sehr misstrauisch.
"Äh... zelten?", Fragte Louis. Was sollten sie denn machen? War das eine Fangfrage?

"Ja, aber noch was? Oder wieso sind wir nicht eingeladen?", Fragte Eleanor und lehnte sich zu Louis herüber.
"Ey, Lou. Kommst du nochmal mit zum Kiosk?", Fragte Harry in genau dem Moment.
"Klar.", Kams sofort von dem und schnell eilte er zu seinem besten Freund.

"Shit. Hab kein Geld.", Bemerkte Harry, als sie bereits Recht weit vorn in der Schlange waren.
Louis lachte.
"Was willst du denn haben?"
"Äh... Keine Ahnung. Kekse."
"Okay.", Grinste Louis und kaufte, sobald sie dran waren zwei Packungen Kekse.

Jeremy war sauer. Noch bis sie alle zum Zelten am See eintrudelten. Er hätte gern die Mädels dabei gehabt und faselte ständig was von Fummeln in Schlafsäcken.
"Jetzt hör doch Mal auf, man. In den Dingern kannste gar nicht fummeln. Da passt man ja allein schon kaum rein.", Murrte Niall irgendwann genervt.
"Und wenn Niall das sagt...", Grinste Harry nur.
"Hä? Seid ihr zu doof für'n Schlafsack oder was?", Fragte Jeremy verwirrt.
"Nein, aber ich glaube du.", Lachte Louis schonmal.
"Der ist doch an der Seite offen... Kannste doch zu dritt drunter liegen."
"Ja, aber man macht ja eigentlich den Reißverschluss zu. Daher Schlafen im Sack. Du liegst du drin wie ne Wurst in ihrer Pelle. Außer du nutzt den als Decke. Aber dann schläfst du nicht IM Schlafsack."
"Äh...", Stammelte Jeremy.
"Wir erzählen es keinem und du hörst auf mit Fummeln in Schlafsäcken.", Grinste Harry.
"Ey, Tommo. Wo ist denn dein Zelt?", Fragte Jeremy schnell um wohl von sich selbst abzulenken.
"Kaputt."
"Musste draußen schlafen wie ein Penner?", Lachte Jeremy.
"Nein. Er schläft bei mir."
"Uh, Styles, biste schwul?"
"Nein. Ein Freund.", Brummte Harry nur. Er hasste diese Diskussionen. Er hasste, es das immer alles gleich schwul sein musste und er war generell in letzter Zeit ziemlich genervt von Jeremy. Wieso hingen sie nochmal mit dem ab?

Das Seltsame am Zelten war, dass man im Grunde Zelte nicht wirklich benötigte. Die meiste Zeit saß man eh am Feuer und erzählte sich was. Es ging schließlich nicht darum gemeinsam Schönheitsschlaf zu machen.

Liam war auch da und Liam war cool, auch wenn er es vielleicht gar nicht drauf anlegte. Oder war genau das cool? Liam machte sein eigenes Ding und deshalb störte es ihn auch nicht, wenn er am Wochenende mit wesentlich jüngeren herum hing. Außerdem hatte Jeremy irgendwie Schiss vor Liam. Das fanden sowohl Louis und Niall als auch Harry absolut angenehm, denn dann hielt der Mal die Klappe.

Sie hatten den ganzen Nachmittag mehr oder minder im See verbracht und Louis hatte penibel darauf geachtet, dass er auch ja noch stehen konnte.
Nun war schon längst der Abend über sie herein gebrochen. Niall hatte ein Lagerfeuer angezündet und so wärmten sie sich alle dort auf. Der See wäre nun wirklich zu kalt zum Baden.

Louis hockte auf einem Badetuch und hatte sich bereits wärmere Sachen angezogen. Er fror schnell und auch wenn Halskratzen am nächsten Tag zum Zelten gehörte, wie Schlafsack und Lagerfeuer, war er trotzdem nicht sonderlich scharf darauf. Harry setzte sich neben ihn. Der hatte definitiv weniger Fett am Körper, fror aber längst nicht so schnell. Vermutlich, weil seine langen Muskeln ihn besser wärmten und permanent Kalorien verbrauchten. Das erklärte wohl Harrys schönen Körper.

Louis war es schon am Nachmittag aufgefallen: Harrys Körper war schön. Also einfach zum Angucken. Objektiv betrachtet. Harry hatte Muskeln, ohne ein Muskelprotz zu sein. Er hatte ein breites Kreuz. Also es war eben entsprechend seiner Größe. Es gab ja auch sehr große Menschen, die eben kein breites Kreuz hatten. Sie erinnerten Louis an diese langen Luftmenschen auf Tankstellen bei Jubiläen. Aber Harry war eben... Schön. Es passte alles zusammen.

Jeremy hingegen war unschön. Nicht, weil er mehr auf den Rippen hatte, sondern weil er einfach ein unangenehmer Typ war. Allein wie er gerade da gegenüber am Feuer saß wirkte unschön, obwohl er da eben nur herum saß und eigentlich nichts tat. Schönheit war wohl irgendwie etwas, was von innen kam. Und Harry war auch innen schön. "Schönheit ist die Krönung eines guten Wesens", hieß es im Pferdefilm, den Louis' Schwestern so liebten. Bei Harry stimmte das. Er hatte ein gutes Wesen.

"Ist dir kalt?", Fragte Harry und rückte noch ein Stück näher.
"Nur ein bisschen..."
"Hier.", Kams nur und Harry streckte ihm einen Pulli von sich hin. Es war Louis' Lieblings -Harry-Pulli. Er trug den wahrscheinlich öfter, als der eigentliche Besitzer.

Louis sah sich um. Wäre das peinlich?
"Mach. Nicht, dass du krank wirst.", Drängelte Harry und Louis gehorchte. Verschwand in dem weichen Stoff. War es peinlich, dass ihm der Pullisaum fast bis zum Knie reichte? Aber hey, er war erst 13. Er würde bestimmt noch einen ordentlichen Schuss machen und dann an die 1,90 Meter groß werden. Er war eben nur vorübergehend... Ein bisschen kleiner als die anderen...

Harry rückte noch etwas näher an ihn heran und so hockten sie da. Louis genoss es immer, wenn sie so dicht beieinander waren. Zum einen hielt Harry den Wind gut ab, aber zum anderen wärmte er ihn irgendwie auch. Auf eine Weise, wie es kein Ofen konnte. Harry wärmte ihn irgendwie innerlich...

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