Halloween

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Arthur Parnassus x Linus Baker
Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
Gay, Asexual

Happy Halloween 🎃

Wörter: 1302

"Was macht ihr an Halloween? Ich meine, ihr werdet ja wohl kaum ins Dorf gehen und an den Türen klingeln." sagte Linus, der neben Arthur im Bett lag. Arthur streckte sich aus und die dünnen Narben auf seinen Schultern schimmerten in der Morgensonne. 

Linus hatte die Narben bereits vor einer ganzen Weile entdeckt und es hatte sich herausgestellt, dass sie von frühen, ungeschickten Landeanflügen von Theodore stammten, bei denen seine Krallen Arthurs Haut versehentlich aufgerissen hatten. Arthur hatte sich nie auch nur darüber beschwert. Er war höchstens traurig, dass auch seine Pullover hatten leiden müssen. 

"Halloween? Wieso?" fragte Arthur und zog seine Decke ein wenig höher, kuschelte sich eng darin ein. Linus drehte sich zu ihm auf die Seite. "Was meinst du damit? Macht ihr nie etwas an Halloween?" Arthur zuckte mit den Schultern: "Nein. Wieso?" 

Linus war gleichermaßen überrascht und geschockt. Er setzte sich auf und sah Arthur verblüfft an: "Keine Kürbisse? Keine Kostüme? Keine Süßigkeiten?" Arthur zuckte mit den Schultern: "Linus, ich hatte nie wirklich Freunde. Ich habe als Kind nie Halloween gefeiert, die Kinder kennen es nicht und Zoe hat es auch nie gemacht." 

Linus stand aus dem Bett auf und schlüpfte in seine Pantoffeln: "Das müssen wir ja wohl ändern."

Arthur hatte sich hochgestützt und beobachtete ihn. Jetzt lachte er und legte den Kopf in den Nacken. Linus starrte ihn einen Moment an und vergaß, was er hatte tun wollen. Die blonden Haare des Mannes glänzten golden und sein Hals war in ein warmes Licht getaucht. 

Linus ging zurück zum Bett und legte seine Hand auf Arthurs warme Brust. Dieser setzte sich nun endgültig auf, kniete sich hin und zog Arthur an sich. Sanft umarmte er ihn und gab ihm einen sanften Kuss. "Okay. Was machen wir dieses Jahr an Halloween?" fragte er und schloss die Augen, während er sich an Linus kuschelte. 

"Ich würde sagen, Kürbisse schnitzen ist eine gute Idee, aber ich weiß nicht, ob Phee und Talia uns dann nicht aufs Dach steigen und ich weiß nicht, ob ich Talia und Lucy ein Messer geben will." seufzte Linus. Arthur lachte und stand aus dem Bett auf, war auf einmal wieder um einiges größer als Linus. 

Er griff seine knallgrünen Kuschelsocken vom Boden und tappte damit zum Fenster: "Ich bin mir sicher, ich kann Talia fragen, ob sie uns einige Kürbisse wachsen lässt. Sie würde bestimmt Spaß haben. Aber ich werde keine Kürbisssuppe essen, eher sterbe ich." Linus lachte. 

~*~*~

Lucy griff in den Kürbis, den Arthur für ihn aufgeschnitten hatte und zog eine Hand voll Kürbis-Glibber hervor. Einen Moment lang starrte er darauf, dann warf er und kurz darauf war Theodore mit Kürbis behangen und beschmiert. 

Linus seufzte. Gerade bereute er, die Idee vorgeschlagen zu haben. 

Er stand auf und wischte Theodore wieder sauber. Arthur stemmte die Hände in die Hüften: "Wenn ich das nochmal von irgendwem sehe, darf er nicht mehr mitmachen." Sofort nickten alle eifrig. Sie hatten sich zu sehr auf das Kürbisschnitzen gefreut, um davon ausgeschlossen zu werden. 

Sie alle begannen eifrig wieder ihre Kürbisse auszuhöhlen. (Und sauten sich dabei unglaublich ein, aber darum konnten sie sich später kümmern.)

Arthur übernahm das Aushöhlen für Theodore, da ihm die Hände dafür fehlten, aber Theodore schien das nicht zu stören. Er saß auf dem Tisch und jagte einen Kürbiskern, der ihm immer wieder wegflutschte. 

Linus machte nicht mit. Er hasste das Gefühl von dem Kürbisinnenleben und konnte es einfach nicht ertragen. Also verbrachte er seine Zeit damit, aufzupassen, dass die Kinder keine riesen Schweinerei machten. Nicht noch mehr als eh schon zumindest. 

Talia war in etwa so groß wie ihr Kürbis, was ein lustiges Schauspiel war. Theodore hingegen passte wahrscheinlich sogar komplett in seinen Kürbis und wie Linus ihn kannte, konnte er sich sogar vorstellen, dass er es versuchen würde. 

Zoe half den Kindern, wenn sie etwas beim Aushöhlen nicht schafften und achtete darauf, dass die Kinder das zum Kürbissuppe kochen brauchbare Fruchtfleisch in den richtigen Schüsseln landete, während der restliche Müll für den Komposthaufen in den Eimern landete. 

Linus sah Arthur an, der gerade gleichzeitig versuchte, Theodore keinen Kürbiskern fressen zu lassen, aus Chaunceys Glibber Kürbis herauszupicken und den Kürbis, der auf seinem Schoß lag, nicht fallen zu lassen.

Schmunzelnd ging er zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange: "Ich nehme dir mal Theodore ab. Du machst ein bisschen zu viel auf einmal." 

Damit hob er Theodore vom Tisch und nahm ihn auf den Arm. "Was hältst du davon, wenn du dir schon mal aussuchst, was du in einen Kürbis schnitzen willst?" fragte er und nahm Theodore mit aus dem Raum. Er setzte ihn draußen auf die feuchte Erde und ließ ihn das Kürbisgesicht, das er machen wollte, in den Matsch kratzen. Es war einfacher, da Theodore nicht wirklich mit Stiften umgehen konnte. 

~*~*~

Linus folgte Arthur nach draußen. Beide trugen in jeder Hand einen Eimer voll Kürbisinnenleben, der zum Kompost musste. 

"Die Kinder hatten eine Menge Spaß, das war ein guter Vorschlag." sagte Arthur und lächelte ihn an. Linus erwiderte das Lächeln schüchtern. Er kippte erst einen, dann den anderen Eimer über dem Komposthaufen aus. Arthur tat das gleiche. Er stellte die Eimer ab und zog Linus an sich. 

"Ich dachte nicht, dass jemand die kleinen Irren mal so sehr lieben würde, wie ich." schmunzelte er und gab seinem Freund einen Kuss auf die Stirn. "Natürlich liebe ich sie. Sie sind... Ich weiß nicht." "Sie sind deine Familie. Dein Zuhause." flüsterte Arthur lächelnd und gab seinem Freund einen Kuss. 

Calliope tauchte neben ihnen auf, strich maunzend um Arthurs Beine. Der Blonde lachte und sah zu ihr nach unten: "Da braucht jemand auch Liebe und Aufmerksamkeit." "Dann solltest du ihm das wohl geben, mich kann sie nicht leiden." "Das stimmt nicht." schmunzelte Arthur, bückte sich aber trotzdem, um das Tier auf den Arm zu nehmen. Er strich ihr über den Kopf, kraulte sie hinter den Ohren, dann über ihren Bauch. 

"Lass uns reingehen." schmunzelte Linus. "Oh Gott, nein! Die Kinder helfen alle sechs beim Kochen. Weißt du, wie anstrengend das ist? Lass das mal Zoes Problem bleiben." grinste Arthur. Er ging zur Terrasse zurück, wo sie die Kürbisse aufgereiht hatten. 

Es war bereits recht spät, weshalb es schon dunkel war. Arthur schob kleine Teelichter in die Kürbisse und entzündete sie. Die eingeschnitzten Dinge erleuchteten. 

Talia hatte eine Blume geschnitzt, Phee einen Baum. Bei Theodore handelte es sich um einen Knopf. Sal hatte ein tatsächliches, irgendwie süßes Gesicht gemacht, Lucy hatte versucht eine gruselige Fratze zu schneiden, aber hatte es nicht wirklich geschafft und jetzt sah auch die eher irgendwie niedlich aus. Und bei Chauncey handelte es sich um ein einfaches Viereck, das laut seiner Aussage einen Pagenhut darstellte. 

"Sie haben sich gar nicht mal schlecht angestellt für ihr erstes Mal." schmunzelte Arthur. "Ja, das stimmt." "Warum war dir das so wichtig?" "Ich habe es als Kind immer gemacht. Es macht Spaß. Aber früher hat meine Mutter mir immer das Innenleben aus den Kürbissen geholt, weil ich noch zu klein war. Als ich dann älter war, stellte sich heraus, dass ich mit dem Gefühl des Innenlebens nicht umgehen kann und ich habe aufgehört." "Nur das Innenleben, hm?" fragte Arthur. 

Linus nickte ein wenig verwirrt. 

Arthur drehte sich herum und klopfte auf einen Kürbis, der auf der Bank lag: "Wir haben noch einen zweiten in der Küche. Ich bereite sie vor und wir schnitzen beide einen, wenn die Kinder im Bett sind. Was hältst du davon?" Linus war ein bisschen zu aufgeregt. Arthur lächelte und gab ihm einen Kuss: "Ich höhle die Kürbisse schnell aus. Gehst du in die Küche? Vielleicht braucht Zoe doch ein bisschen Hilfe." 

"Ja, ich gehe ihr helfen. Danke, Arthur." flüsterte Linus und gab seinem Freund noch einen liebevollen Kuss, bevor er in die Küche verschwand. 

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