5 - [Date Night]

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Ungeduldig stand ich vor der Tür des Badezimmers.
,,Ich möchte dich nicht hetzen, Schatz, aber wir sind schon etwas spät"

In solchen Momenten musste ich mir das Lachen verkneifen, wenn ich darüber nachdachte, dass sonst Leya diejenige war, die mich hetzte.

Sie musste immer pünktlich sein. Sie dachte, dass Leute heimlich über sie reden würden - sie verurteilen würden, wenn sie zu spät käme.

Zwar dachte sie das oft noch immer, aber nur wenn sie allein war. In meiner Gegenwart benahm sie sich natürlich - wie sie selbst eben.

,,Ich komm ja" Hörte ich ihre Stimme von der anderen Seite sagen. Sie schloss die Tür auf und stand vor mir.

,,Du siehst toll aus" Meine Augen wanderten, ich musste jedes Detail mustern.

Farben standen ihr, auch wenn sie eher kühlere Töne trug. Meine Augen blieben an ihrer Kette hängen, welche ich ihr damals schenkte.

Sie trug diese nur noch zu besonderen Anlässen. Der Verschluss ging vor vielleicht zwei Jahren kaputt, weshalb sie die Kette schweren Herzens selten trug.

Ein verlegendes Lächeln zierte ihre Lippen. Meine Arme schlangen sich um ihre Taille und zog sie näher zu mir. Cataleya umfasste meine Schultern.

,,Du siehst wirklich toll aus" Wiederholte ich als flüstern. Kurz darauf folgten meine Lippen auf ihre.

Sie waren so sanft, es ließ mich immer denken, dass sie aus Glas bestehe - zerbrechlich wäre.

Eine widerliche Kälte ließ sich auf mir nieder, als sie den Kuss beendete.
,,Wir sollten gehen" Wisperte sie.

Cataleya löste sich aus der Umarmung, doch meine eine Hand verweilte bis zum Ende der Treppe auf ihrer Taille.

,,Viel Spaß euch beide" Hörte ich Jacob von der Couch aus sagen.
,,Werden wir haben" Fiel mir Leya freudig ins Wort.

Mit einen leichten Lächeln, begleitete ich sie aus der Tür, lief zum Auto vor und hielt dort die Tür offen.

,,Heute werde ich wohl wirklich verwöhnt" Lachte Cataleya.
,,Jeden Tag, wenn du es so willst" Darauf hätte ich mein Wort gegeben.

Verlegen sah sie aus dem Fenster, als ich aus der Einfahrt ausparkte. Heimlich sah ich immer wieder zu ihr rüber.

Hätte sie gewusst, dass ich sie anstarre, anstelle von der Straße, wäre sie wahrscheinlich panisch geworden.

Ich lachte leise in mich hinein, trotzdem wirkte es laut. Meine Hand wanderte von dem Lenkrad zum Radio und schaltete es ein.

Persönlich empfand ich die Musik als grauenhaft, doch Cataleya schien sie zu genießen, weshalb ich den Sender auch nicht wechselte.

,,Kommen Zane und Alex auch?" Hörte ich ihre Stimme fragen.
,,Nein. Das ist unser Abend - unser ganz allein"

Sicherlich hätten wir zu viert viel gelacht, doch das konnten mir auch zu zweit.

Langsam fuhr ich auf den Parkplatz eines doch etwas feineren Restaurants.

Cataleyas Augen weiteten sich.
,,Das sieht teuer aus" Hörte ich sie Murmeln.
,,Für dich scheue ich keine Kosten und Mühen" Lachte ich, doch trotzdem hielt sie ihren besorgten Ausdruck auf den Lippen.

Schnell glitt meine Hand zu dem Anschnallgurt, um mich aus diesen zu befreien. Ich öffnete die Tür und ging auf Leyas Seite des Autos zu.

,,Du musst das nicht machen" Erklärte sie mir lächelt, als ich ihr die Tür offen hielt.
,,Ich möchte es aber"

Nervös nahm sie meine Hand, als sie den Mann am Eingang sah.
,,Keine Sorge, den Weg gehen wir nicht" verwirrt sah sie mich an.
,,Wie bit-" Wollte sie fragen, doch meine Lippen schnitten ihre Worte ab. Sie ließ den kurzen Kuss passieren, aber sah mich böse dafür an.

Sie hasste es, wenn ich sie auf diese Art unterbrach.

,,Entschuldige, aber du musst leise sein" Wisperte ich ihr entgegen. Bedenken und leichte Angst, zeichnete sich in ihren Augen wieder, doch sie vertraute mir und blieb still.

Verdächtig schlichen wir hinter den anderen Autos hinter, hielt uns dann nah bei der Wand und stoppten schlussendlich hinter einer Tür im Hinterhof.

,,Du hast keine Kosten und Mühen gescheut, hah?" Flüsterte sie mir entgegen. Ich musste ihren Blick meiden, als ich die sarkastisch hochgezogene Augenbraue sah.
,,Du solltest mich nach drei Jahren doch kennen" Sprach ich lächelnd.

Behutsam zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schreib unseren Ticket in dieses edelne Restaurant an.

Ich schickte die Nachricht ab und sofort sprang die Tür auf.
,,Ich hasse deine Überredenstkünste!" Gab Alex sofort preis.

Leya brach in leises Gelächter aus, als sie Alex in seiner Uniform sah.
,,Schwarz ist wirklich deine Farbe" Komplimentierte sie ihm, während sie einander in die Arme nahmen.
,,Ich weiss. Jetzt rein mit euch, bevor ich gefeuert werde"

Er hetzte uns durch die Tür, schloss diese und veriet uns unsere Tischnummer.

,,Das erinnert mich an die Mall damals" Sagte Cataleya, als wir an unseren Platz kamen.
,,Tja, mit mir wird es eben nie langweilig" Trällerte ich selbstverliebt. Sie lachte.

Es war nicht der feine Eintritt, den sie verdient hätte, dich konnte sie auf den auch gut verzichten.

Sie war glücklich und das war alles, was für mich zählte.

Nervös ergriff sie meine Hand, als die Kellner an uns vorbei liefen. Keiner schien uns zu bemerken.

Keiner außer Alex.

Mit einen kleinen aber feinen Schreibblock kam er auf uns zu.
,,Was möchten die Damen bestellen?" Fragte er viel zu höflich.

Kein Wunder, dass er uns sonst nie in diesen Laden einlud. Selbst für ihn, war dieses Restaurant zu schick gewesen.

Cataleya sah fragend zu mir. Sie wusste nicht, was sie bestellen sollte, weswegen sie mich hilfesuchend ansah.

Doch wusste ich genauso wenig, was ich wollte.
,,Wir nehmen, was der Chef uns empfehlt" Sagte ich in einer tieferen Stimmenlage.

Heimlich rollte er seine Augen und verschwand nach hinten in die Küche.

Ich richtete meinen Blick auf Leya, die verlegen eine Hand vor den Mund hielt und lachte.

,,Ich vermisse unsere Zweisamkeit" Sprach ich ehrlich. Seitdem wir beide begannen zu arbeiten, hatten wir kaum noch Zeit für einander gehabt.

Natürlich konnte ich einen kleinen Teil der Arbeit zu Hause erledigen, doch verbrachte ich so, keine Zeit mit ihr.

Wir hatten einfach nur Glück, dass es in letzter Zeit etwas ruhiger war.

,,Wir haben die Feiertage" Sagte sie mit einen genauso traurigen Ausdruck, wie ich.
,,Und die Nächte" Wisperte ich.

Ich liebte unsere Nächte. Sie waren ruhig, angenehm und gefühlvoll. Wie wir einander umarten, unseren Herzschläge zuhörten und in unsere Küsse hineinlächelte.

Wir fühlten uns beide geborgen. Wir waren zu Hause, egal wo wir waren.

,,Die Empfehlung des Hauses. Bittesehr, meine Damen" Sprach Alex mit zwei Tellern in der Hand, die er ordentlich vor uns platzierte.

,,Ich habe noch nie Hummer gegessen" Gestand Cataleya aufgeregt.
,,Ich ebenfalls nicht"

Mit einen Lächeln sah sie zu mir.
,,Dankeschön, Ava, ich liebe dich"
,,Ich dich auch, Leya"

Deine Existenz Ist Alles Was Ich Brauche. Where stories live. Discover now