Kapitel 11.2

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Nikolaj

Ich hatte die anderen Menschen genaustens beobachtet. Immer wachsam und wenn nötig konzentriert darauf einzugreifen. 

Ich hatte immer alles im Blick. Das war höchstwahrscheinlich auch nötig, wenn man Jemand wie ich war.

Feinde konnten hinter allen Ecken lauern. Es könnten die harmlos, aussehenden Kellner sein oder die übereifrig, spielenden Bandmitglieder. 

"Bleib immer wachsam!" Waren stets die Worte meines alten Herrn. 

Und seit zehn Jahren hielt ich mich ununterbrochen daran. 

Nichts passierte einfach, ohne dass ich davon wusste oder es in Auftrag gab. 

Weswegen mir Adara nun öfter schon ein Dorn im Auge war. 

Sie erkannte die Gefahr nicht. Die Gefahr die sie zwingend umgab, sobald sie in meiner Nähe war. Ständig setzte sie ihren Kopf durch und machte was sie wollte. 

Dass sie alleine zu dem Ball kommen sollte und noch dazu durch die Hintertür, war kein Versuch meinerseits gewesen, sie zu demütigen. 

Die Sache ist die, je weniger Menschen Adara mit mir sehen, desto weniger ist sie in Gefahr. 

Ich konnte keinen Schritt mehr ohne meine Bodyguards gehen. Aber wenn ich Adara das Gleiche vorschlagen würde, tritt sie mir wahrscheinlich in die Eier. 

Giono und Luis, meine beiden Leibwächter, hatte Adara genauso wenig im Griff, wie ich. 

Auf jeden Fall Luis. Irgendwie musste sie ihn dazu gebracht haben, dass er sie gehen ließ. 

Das bedeutete viel. Denn eher gab sich Luis eine Kugel, als meinen direkten Befehl zu verweigern. 

Und doch war ich dem Ganzen auch ein wenig dankbar. 

Adara heute Abend das erste Mal in in diesem Kleid die Treppe runterkommen zu sehen, war so viel besser als in einem dunklen Vorraum. 

Sie sah wie immer wunderschön aus. Aber heute hatte sie noch etwas Anderes.

Stolz.

Sie hob den Kopf an und ging wie eine Königin. 

Natürlich war sie nervös. 

Aber im Gegensatz zu sonst, merkte man ihr das keineswegs an. 

Noch dazu ihre ständig, leicht errötenden Wangen.

Auf diese Idee war ich besonders stolz.

Wie ich schon auf dem Kärtchen meinte, Schmuck war weniger mein Stil. 

Sexspielzeuge faszinierten mich schon seit meiner Jugend. Grandiose Erfindungen mit denen man der Frau am ganzen Körper sexuelle Lust bereiten kann. 

Und noch dazu machte das Ei, Adara gefügig. Sie hatte gar nicht geahnt, wie sehr ich es als Bestrafung einsetzen könnte. 

Aber aus dem Fehler hatte sie schnell gelernt. 

Bei dem Gedanken schmunzelnd, hob ich mein Glas an die Lippen und trank einen großen Schluck.

Der Sekt war das Widerlichste was man trinken konnte. 

Sehnsüchtig wünschte ich mir einen Scotch her. Oder Vodka. 

Aber auf solchen Schickimicki- Veranstaltungen gab es immer nur das Gleiche.  

Sanft strich ich mit meinen Fingern über Adara's Nacken, währenddessen ich mit dem kanadischen Botschafter und seiner Frauen redete. 

The other woman (Mafia) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt