Kapitel 17

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Nikolaj

Die gesamte Woche, seit ich wieder in Chicago war, hatte ich mich in die Arbeit gestürzt. Es gab einige neue Kunden, die überlegten ob sie meine Waffen kaufen wollten. 

Zwei in Italien und Einer in Spanien. Es sollten drei große wichtige Aufträge werden, aber ich war nicht entsprechend bei der Sache, wie es eigentlich sein sollte.

Immer wieder sah ich Adara vor mir wie sie mit diesem blonden Kerl dort in dem Café saß. Sie hatte so ausgesehen wie immer.

Wunderschön und wie ein Engel. 

War es egoistisch, wenn ich mir gewünscht hatte, dass sie mich wenigstens ein bisschen vermissen würde?

Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, dass wir miteinander reden würden und wir es endlich klären. Aber dafür war es zu spät gewesen. 

Sie traf bereits jemand anderes. Und noch dazu den Typen der fast täglich bei ihr zuhause rumhing. 

Auch wenn ich für den Moment akzeptierte, dass Adara mit jemand Neuem zusammen war, so musste ich nicht automatisch aufhören, mich um sie zu sorgen.

Ich hatte von Benjamin, oder Ben wie seine Freunde ihn nannten, eine dickere Akte als von Adara. Immer wieder schien es mir in solchen Momenten, dass Adara was zu verbergen hatte. Etwas so Wichtiges, dass es kaum Informationen über sie gab. 

Nicht einmal meine besten Männer, fanden mehr über sie heraus, als ihren Namen und ihr Alter. 

Heute plante ich ausnahmsweise mir einen freien Tag zu nehmen. Die letzten Wochen waren stressig genug gewesen. 

Ich klärte meinen Kopf am besten, indem ich trainierte. Mit Luis machte ich eine Stunde Nahkampftraining und dann boxte ich selbst für ein paar Stunden für mich alleine.

Boxen war schon fast immer mein bestes Mittel gewesen um den Kopf freizubekommen. 

Mit jedem Schlag wich weiter schlechte Energie und die Sorgen die ich hatte, von mir. 

Bum. Sorgen weg.

Bum. Alles lief besser.

Bum. Ich musste immer noch an Adara ununterbrochen denken. 

Genervt von mir selbst, biss ich die Zähne fest zusammen und landete einen so harten Punch in den Boxsack, dass ich es in meiner rechten Hand leise knacken hörte.

Die Bandage abwickelnd überprüfte ich sie vorsichtig. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Eine gebrochene Hand konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.

Aus Frustration brüllte ich laut in den stillen Raum hinein.

«FUCKKKKK.»

Mich störte alles und jeder. Aber am meisten fuckte ich mich selbst ab. Ich hatte Adara aus dem Club gehen lassen. Ich hatte mich nicht mehr gemeldet. Ich hatte noch nicht wieder mit ihr gesprochen.

Das Problem war verdammt nochmal ich. 

Wieso sah man so etwas eigentlich immer erst ein, wenn es schon zu spät war? 

Wieder schlug ich, trotz meiner pochenden Hand, auf den Boxsack ein. Diesmal ohne die Bandage, was es noch viel schlimmer machte. 

Was sich eben noch als befreiend angefühlt hatte, wurde immer beschissener je länger ich es tat. 

Ich schwitzte wie ein Schwein und Schweißtropfen liefen mir über die Stirn. Meine Hand schmerzte und alles regte mich auf. 

Angewidert zog ich mich aus und sprang unter die Dusche, welche direkt an meinen Fitnessraum angrenzte. Das kalte Wasser beruhigte mich etwas.

The other woman (Mafia) Teil 1Where stories live. Discover now