Kapitel 20

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Nikolaj

Meine Gedanken kreisten sich nur noch um eine Person. Und obwohl es mir äußerlich gut ging, konnte ich nicht essen, nicht schlafen, nicht denken.

Einfach nur deswegen, weil Adara gerade scheinbar die schlimmste Zeit ihres Lebens durchmachte und ich verfickt nochmal nichts dagegen tun konnte. 

Wenn es Adara nicht gut ging, ging es mir auch nicht gut. Wann bitte schön hatte dich diese Verbindung zwischen uns aufgebaut?

Wenn ich ehrlich zu mir war, bestand sie seit Anfang an. Seit Adara das erste Mal in meinem Wohnzimmer stand. 

Seit sie mich das erste Mal "Sir" nannte und ich den schmerzhaftesten Ständer meines Lebens bekam. 

Wie ein kleines verschrecktes Rehkitz hatte sie dagestanden, aber nach und nach hatte sich immer mehr ihr wahrer Charakter gezeigt.

Sie war stur, dickköpfig, provokant und kämpferisch. Aber auch freundlich, loyal und treu. 

Und genau deswegen musste sie es überstehen. 

Sie musste einfach.

Es gab keinen Menschen der vergleichbar mit ihr war und sie ersetzen könnte. 

Und genau deswegen, weil ihr Kopf so stur war, würde ihr Körper nicht einfach aufgeben. 

Ich hatte Catherine zwar versprochen, dass ich Adara mindestens zwei Stunden in Ruhe lassen würde, aber ich hielt es nicht mehr als zwanzig Minuten aus. 

Unauffällig, fast lautlos, schlich ich den Gang entlang zu Adara's Zimmer. Würde Catherine noch davor stehen, würde ich mir einfach eine Ausrede ausdenken.

So weit war ich schon gesunken. 

Von einem der größten Bratwa-Bosse, zu einem Mann dem es verboten war, in bestimmte Zimmer seines eigenen Hauses zu gehen. 

Kopfschüttelnd über mich selbst, lief ich weiter den Gang runter bis ich direkt vor Adara's Zimmer stand.

Für meine Verhältnisse hatte ich ihr lange genug Zeit gegeben. Es waren immerhin schon 30 Minuten vergangen, seit Catherine, Adara in ihr Zimmer gebracht hatte. 

Zu meinem Glück stand Catherine nicht vor der Tür.

Bestimmend klopfte ich an die schwere Holztür. Aber es kam nichts.

Kein Geräusch, keine Erwiderung, nicht mal Weinen oder irgendwas anderes konnte ich hören. Absolut nichts. 

Ich klopfte noch einmal, aber wieder gab es keine Reaktion.

Konnte es sein, dass Adara ihr Zimmer schon wieder verlassen hatte?

Das wäre mir alle mal lieber, als wenn sie nur im Bett liegen würde. Zur Sicherheit betrat ich leise ihr Zimmer oder besser gesagt mein Zimmer.

Aber im Moment würde es wohl erstmal Adara's Rückzugsort sein. Es war mir recht. Ich konnte sowieso nicht schlafen. 

Aber Adara war hier, sie lag auf meinem Bett und schlief. Langsam näherte ich mich ihr. 

Erst da viel mir die Pillendose auf, die in ihrer Hand lag. 

Scheiße. Scheiße. Scheiße.

Es waren Adara's Schmerztabletten und da die vorher noch volle Dose, jetzt fast leer war, musste sie viele davon au einmal geschluckt haben.

FUCKKK.

Schnell hob ich Adara auf meine Arme und brachte sie ins Bad. 

Lange konnte sie die Tabletten noch nicht intus haben. Es waren auch keine starken Pillen. Aber eine große Menge konnte trotzdem dazu führen, dass sie einen Herzstillstand bekam.

The other woman (Mafia) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt