Kapitel 22

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Nikolaj

Ich hatte nichts Anderes erwartet, dass während ich weg sein würde, Adara sich komisch verhalten wird.

Ich hätte ihr maximal zwei Stunden gegeben.

Bereits nach einer Stunde erhielt ich den Anruf von Luis.

Anscheinend feierte Adara eine Selbstmitleidsparty in meinem Haus und bediente sich dafür ordentlich am Alkohol. 

Vorher hatte man mir berichtet, dass sie meinen Schreibtisch aufgebrochen und die Babysachen gefunden hatte. 

Kein Wunder, dass sie sich gerade betrank. 

Durch Giono's und Luis' Anwesenheit konnte sie sich ja nichts antun. Also griff sie zu anderen Mitteln. 

Ich glaubte ihr immer noch nicht vollkommen, dass der versuchte Suizid nur eine Kurzschlusshandlung gewesen war. 

Adara tat nie etwas unüberlegt. Egal in welchem Zustand sie sich befand. Sie wollte ganz genau, dass es so ablief.

Naja bis auf die kleine Tatsache, dass ich ihr das Leben rettete und damit ihren Plan durchkreuzte.

Ich fuhr schnell von meinem Termin nach Hause. Schneller als üblich und sicher missachtete ich auch einige rote Ampeln.

Aber das war mir egal. Sobald ich nicht da war, schien bei Adara alles aus dem Ruder zu laufen. 

Luis meinte Adara wäre im Garten und tatsächlich fand ich sie einige Minuten später am Pool. 

Sie lag auf den kalten Fliesen, die das Wasser umrandeten. Wir hatten schon September. Der Boden musste also arschkalt sein. 

Neben ihr stand eine leere Vodkaflasche und eine angefangene Whiskeyflasche. Für Adara's Gesundheit hoffte ich sehr, dass sie den Großteil des Inhaltes verschüttet hatte. 

Sie hatte zwar die Augen geschlossen, aber ich sah wie sich ihre Brust noch gleichmäßig hob und sank. 

Adara lebte also noch. Zweifellos musste sie aber stark betrunken sein.

Ich betrachtete die Flaschen eine Weile lang.

«Musstest du ausgerechnet den teuren Alkohol nehmen?»

An sich war es mir vollkommen egal, ob sie den teuren oder den billigen Alkohol trank. Am liebsten wäre es mir, wenn sie sich gar nicht betrinken würde. 

«Isch hab fast nicht gedrunkennnn.» Lallte sie stark.

Ja, sie musste wirklich Einiges Intus haben. 

Seufzend hockte ich mich neben sie auf den Boden. Adara hielt die Augen weiterhin geschlossen, aber streckte eine Hand nach mir aus. 

Sie fasste mir zielgenau direkt zwischen die Beine.

«Könn wir einfach neus Babyyy machenn?» 

Bestimmend griff ich nach Adara's Hand und hielt sie fest, bevor die ihre Reise weiter fortsetzen konnte. 

«Darüber reden wir wenn du wieder nüchtern bist. Hast du alles alleine getrunken?»

Dabei versuchte ich sie in eine aufrechte Position zu bringen. Falls sie kotzen müsste, wäre das im Liegen lebensgefährlich. Sie könnte daran ersticken.

«Neiiinnnn, Gras waar durstig.» 

Die Vorstellung dass sie meinen Rasen mit Alkohol getränkt hatte, war irgendwie lustig. Mein Gärtner würde viel Freude daran haben, den Schaden wieder zu beheben. Darüber konnte ich mir aber später noch genügend Gedanken machen.

The other woman (Mafia) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt