31. Kapitel

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Müde schlage ich die Augen auf und muss erstmal blinzeln, damit sich meine Augen an das warme Licht gewöhnen.

Ein Lächeln erstreckt sich auf meinem Gesicht und genieße die Wärme, die von meinem Rücken kommt.

Ein wohlwollendes Gefühl macht sich in mir breit und im Gegensatz zum letzten Mal, habe ich ein gutes Gefühl neben ihm aufzuwachen.

Es ist gemütlich und irgendwie fühle ich mich geborgen.

Vorsichtig drehe ich mich in seinem Arm, sodass ich nur noch Centimeter entfernt von seinem Gesicht bin.

Ein gleichmäßiges Ein- und Ausatmen erfüllt den abgedunkelten, stillen Raum.

Wie beim letzten Mal, wo ich den jungen Lord schlafen gesehen habe, sieht er friedlich und entspannt aus.

Gleichzeitig aber auch niedlich und ungefährlich.

Ich unterdrücke den Drang zu gähnen, um ihn nicht aufzuwecken.

Zum Glück hatte ich gestern nichts getrunken, weshalb ich weder einen Kater noch eine Erinnerungslücke habe.

Nachdem Mattheo gestern Abend verkündet hatte, dass er mich mag oder zumindest so ähnlich, kam es irgendwie dazu, dass alle mich erwartungsvoll angesehen haben.

Ich, wie immer überfordert, habe die alle nur komisch angestarrt, bis eins zum anderen führte und alle Lautstark küssen riefen.

Ich habe immernoch Mattheo vor Augen, welcher mich mit einem flirtenden, triumphierenden Blick ansah und lässig von seinem Sessel aufgestanden ist, während er sich verführerisch über die Lippen geleckt hat.

Ich weiß noch, dass ich ihn bei der Geste total komisch angeschaut hatte, aber sein verlangener Blick welcher darauf meine Augen getroffen hatte, lies es irrelevant werden.

Um abschließend zu erwähnen, es war mehr als nur ein Kuss und jetzt liege ich hier.

In seinem Zimmer, in seinem Bett, kuschelnd mit dem Sohn Lord Voldemorts.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was mit mit los ist.

Sollte ich ihn nicht eigentlich hassen?

Den Jungen, der mich jahrelang geärgert, schikaniert und bloßgestellt hat?

Den Jungen, dessen Vaters Anhänger meine Familie auf dem Gewissen hat?

Den Jungen, der tötet wie ihm die Lust leitet?

Der keine Gefühle zeigt und einer der gefährlichsten und geführtesten Männer heutiger Zeit ist?

Warum schafft er es immer wieder, mich sobald er in meiner Nähe ist, alles vergessen zu lassen?

Wie schafft er es, dass ich nichts anderes will, als seine Aufmerksamkeit?

Dicke Fragezeichen tummeln in meinem Kopf umher, als diese nun zu den Szenen gehen, die ich mit Mattheo dieses Schuljahr erlebt habe.

Und trotzdem bereue ich nichts, was ich getan habe.

Nein, ich würde es immer wieder machen.

Und genau das ist es, was mir so Angst macht.

Wo ist mein sonst so gesunder Verstand, der mir bei sowas hilft?

Gott, dass war alles nicht so geplant.

Aber Pläne laufen ja bekanntlicherweise nie nach Plan.

Wer plant schon ein ganzes Schuljahr und denkt es passiert genau so.

Mein spöttisches Lachen hallt durch meinen Kopf, welches sich über mich lustig macht.

Es wäre alles nach Plan gelaufen, hätte ich mich nicht auf Mattheo eingelassen.

Dark Secret ~Watch Your Feeling (M.R.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt