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Nick fängt mit der Untersuchung an. Die kalten Instrumente fühlen sich sehr unangenehm an. Zwar kenn ich die Untersuchungen vom Frauenarzt aber hier ist es was anders. Ich merke das Nick sichtlich zögert. "Alexa darf ich dich was fragen?" kommt es von ihm. Nick hat noch nicht wirklich angefangen. Ich nicke nur leicht. "Soll ich raus gehen?" frägt Liam doch ich halte seine Hand immer noch sehr fest umschlossen. "Kann es sein das du noch Jungfrau warst?" Die Frage hängt im Raum. Nick macht nicht mehr weiter und wartet auf meine Antwort. Ich verkrampfe mich und drücke Liams Hand immer fester. "Ja ich war es noch." sage ich. Ich merke wie Liams Hand sich verkrampft nach der Antwort. "Ich kann das nicht." Nick steht auf und fährt sich überfordert über das Gesicht, nachdem er sich die Handschuhe auszieht. Ich nehme meine Beine nach unten und verdecke alles mit dem Mantel. "Es tut mir leid." sagt er nur noch und verlässt den Raum. Fassungslos und verwirrt schaue ich auf die Türe. Ich lasse Liams Hand los und stehe auf. Meine Beine sind immer noch sehr taub. "Warum ist er gegangen?" frage ich mit zittiriger Stimme. Tränen bilden sich wieder. "Warum hat er mich alleine gelassen?" frage ich weiter und schaue immer auf die Türe. "Warum?" schreie ich. Liam nimmt mich in den Arm. "Lass mich los!" schreie ich und drehe total durch. Ich raufe mir die Haar. "Ich will nach Hause." sage ich erschöpft und laufe auf die Türe zu. In dem Moment kommt eine Frau hinein. Sie schaut auf ihr Tablett und läuft fast in mich rein.

"Sind sie Alexa...." fängt sie an und findet keinen Nachnamen. "Ja die bin ich." antworte ich einfach. "Nehmen sie Platz, ich übernehme für Nick die Untersuchung." sagt sie monoton. Ich hatte schon die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl, doch jetzt gerade ist es um das doppelte gestiegen. Etwas zögerlich mache ich mich Richtung Stuhl. "Geht es etwas schneller ich habe noch einiges an Arbeit die auf mich wartet." kommt es scharf von ihr. "Entschuldigung" nuschle ich und setzt mich wieder hin. "Verlassen Sie bitte den Raum." wendet sie an Liam und sie duldet keine Wiederworte, daher verlässt er mit gemischten Gefühlen den Raum. Nun bin ich ganz alleine hier. Die Ärztin zieht Handschuhe an und fängt an. Doch sie geht nicht gerade zögerlich dabei vor. Ich beiße meine Zähne zusammen, dass ich nicht aufschreie. Wie lange braucht es noch? Die Schmerzen steigen in das unermessliche. Aus Reflex will ich meine Bein schließen, doch sie werden wieder auseinander gedrückt, von der Ärztin. Etwas zu fest da meine Hüfte anfängt zu schmerzen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist sie fertig. "Ich muss noch Fotos von den restliche Verletzungen machen." sagt sie bestimmt. In der ganzen Zeit hat sie kein Wort gesagt. Nichts darüber was sie macht oder wie sie vorgeht. Mit zitternden Händen ziehe ich den Mantel aus und ich schaue an mir hinunter. Es bilden sich schon die ersten Hämatome. Ich will mich mit meinen Armen ein wenig abdecken. "Nimm die Arme weg sonst sieht man nicht alles." sagt die Ärztin und nimmt einen Arm in die Hand und zieht ihn nach unten. Dabei drückt sie auf ein Hämatom. "Sie tun mir weh." sage ich kleinlaut. "Stellen Sie sich nicht so an." mault sie zurück. Traurig schaue ich nach unten und lasse die Fotos machen. Plötzlich drückt sie mein Kinn nach oben und macht gleichzeitig ein Bild. Der Blitz blendet mich, ich sehe kleine Punkte. Ohne noch was zu sagen packt sie die Proben und verlässt den Raum. Ich zieh mir den Mantel an und lasse mich auf den Boden sinken und vergrabe meinen Kopf in meinen Händen. Leise fange ich an zu weinen. Wie konnte es nur passieren? Ich höre Schritte die sich nähern. Männerschuhe. Entweder Liam oder Leo. Die Person geht vor mir in die Hocke. "Alexa was ist passiert?" höre ich Liam ruhig fragen. Doch in antworte ihm nicht, ich kann nicht. Liam lässt es auf sich beruhen. "Hier ist ein wenig was zum anziehen. Leo hat was aufgetrieben." wechselt er das Thema. Langsam hebe ich meinen Kopf und schaue auf die Kleidung. "Danke" flüstere ich, kaum hörbar. Liam legt sie neben mich hin und steht wieder auf. "Lass dir zeit beim anziehen wir warten draußen." sagt er und verlässt den Raum. Emotionslos schaue ich die Kleidung an, nicht in der Lage mich zu bewegen. Ich bleibe einfach so sitzen ohne auf die Zeit zu achten. Allerdings wird es langsam kalt auf den Boden daher raffe ich mich auf und ziehe mir die Hose an. Sie ist mir um einiges zu groß so wie der Pulli. Ich finde noch ein paar Socken und badesandalen. Besser als nichts. Mir steigt der Geruch von Liam in die Nase. Es sind seine Sachen. Zum Schluss ziehe ich die Schuhe an und laufe Richtung Türe. Jeder Schritt schmerzt. Mit zitternden Händen drücke ich die klinke nach unten und mache die Türe einen Spalt auf. Von draußen dringen die Stimmen der Notaufnahme mir entgegen, hektische Stimmen und weinende. Das Licht blendet ein wenig da es heller ist als in dem Raum. Ich merke erst jetzt wie abgeschottet der Raum ist. Kurz lasse ich meine Blick umherschweifen und schaue nach den Jungs um. Schräg gegenüber sitzen sie auf den Stühlen und sind eingeschlafen. Soll ich sie wecken? Ich habe zu lange überlegt da Liam mein Blick merkt und langsam aufwacht und mir direkt in die Augen schaut. Er stößt Leo an was nicht ganz so sanft ausschaut, da es ihn ziemlich reißt. "Mann." schnauzt er leise. Sein Blick schwingt zu mir. "Alexa wie geht's dir? " frägt er vorsichtig nach. "Können wir bitte gehen?" Sage ich einfach und ignoriere leos Frage. "Klar." Kommt es von ihm und steht auf. Auch Liam ist aufgestanden.  Gemeinsam verlasen wir wieder die Notaufnahme. Schweigend laufen wir nebeneinander her. "Wie spät habe wir es ?" Frage ich in die Nacht hinein. "Kurz vor fünf." antwortet mit Liam. Wie lange war ich bei den Männern?  Wie lang in der Notaufnahme und vor allem wie lang brauch ich das zu verarbeiten? Ich setze mich wieder hinten in das Auto und lehne meine Stirn gegen das Fenster. Wieder ist diese erdrückende Stille. Liam bringt erst Leo nach hause. Da fällt mir ein ich habe schon lange nichts mehr von Amy gehört. Von der Zeit her müsste ihr Baby schon da sein. Doch bevor ich fragen kann ist Leo schon ausgestiegen und zu seinem Haus gelaufen. "Möchtest du nach vorne kommen?" frägt Liam vorsichtig. Er schaut mich über den Rückspeigel an. Wird schon nicht so schlimm sein. Ich mache die Türe langsam auf und will aussteigen aber meine Beine sind einfach zu schwach, nachdem ich das erste Bein nach draußen tu gibt es nach und ich halte mich an der Türe fest. Liam steigt sofort aus und kommt auf meine Seite und stützt mich. "Sollen wir noch mal ins Krankenhaus?" kommt es von ihm leicht überfordert. Ich schüttle nur den Kopf. "Ich will einfach nur schlafen." sage ich fertig. Liam hilft mir noch auf den Beifahrersitz und fährt dann schweigend zu Kaidas Wohnung. Nachdem wir da sind schaue ich aus der Windschutzscheibe. Liam hat in der Zeit den Motor abgestellt. Was wird wohl Kaida denken wenn sie mich so sieht? Wird sie sich fragen wo ich stecke? Ich habe mein Handy nicht mehr das ich ihr eine Nachricht schicken kann. "Kann ich zu dir?" frage ich in die Stille hinein. Ich merke das Liam mich anschaut aber ich schaue stur gerade aus. Ohne eine Antwort startet er den Motor und fährt von dem Parkplatz hinunter. Wieder entsteht diese Stille zwischen uns. Ich versuche mich zu erinnern was passiert ist doch es ist alles eine Nebelsuppe in meinen Kopf. Was auch immer die mir gegeben haben hat sehr gut gewirkt. Liam fährt noch eine weile bis er an seiner Wohnung angekommen ist. Er stellt sein Auto auf dem ausgewiesenen Parkplatz ab und stellt den Motor aus. "Ist deine Freundin da?" frage ich aus dem nichts heraus und schaue das erste mal Liam richtig an. Ein schatten huscht über sein Gesicht. "Nein sie ist nicht da. Sie hat wieder eine Sonderaufgabe bekommen." antwortet er etwas niedergeschlagen. So wie es sich anhört ist sie nicht mehr sehr viel zuhause. Liam sagt nichts mehr und steigt aus und kommt auf meine Seite. Er macht die Türe auf und hält mir die Hand hin. Zögerlich schaue ich auf seine Hand. Langsam geht schon Sonne wieder auf. Meine Hand zittern als ich sie in seine Hand lege. Liam muss es merken aber sagt nichts. Nachdem er mir geholfen hat, aus dem Auto zu steigen brauche ich abstand. Daher lasse ich seine Hand los und gehe einen Schritt auf die Seite. Liam spannt sich an da man mich so verletzt hat. Gemeinsam gehen wir in seine Wohnung. Es ist alles dunkel. Liam fast an die Wand und macht ein Licht an. Der Flur wird in ein helles Licht getaucht. Liam lässt mir den Vortritt und ich laufe in seine Küche. "Möchtest du noch was essen oder trinken?" "Nein ich möchte gern duschen wenn es möglich wäre." "Sicher doch, warte ich gebe dir noch ein wenig was zum anziehen." Liam dreht sich um und geht in ein anderes Zimmer. Nach ein paar Minuten kommt er mit Kleidung wieder. "Hier da hinten ist das Bad, lass dir Zeit." Er überreicht mir die Kleidung und ich laufe in das Bad. Ich schließe die Türe hinter mir und schaue auf die Kleidung. Es ist wieder Liams Sachen. Fetzten meiner Erinnerung kommen wieder. Bilder erscheinen vor meinen Augen. Tränen laufen mir die Wangen hinunter. Ein schluchzen entweicht mir. Ohne meine Sachen auszuziehen stelle ich mich unter die Dusche. Weitere Tränen laufen mir die Wange hinunter, die sich mit dem Wasser vermischen. Ich setze mich auf den Boden und lasse einfach das Wasser über mich laufen. Ich bleibe einfach so sitzen. Ich weis nicht wie viel Zeit vergangen ist bis jemand die Türe auf macht. Das Wasser wird abgestellt. "Alexa kannst du aufstehen?" kommt es von ihm. Er zieht mich auf, wobei er selber ganz nass wird. "Ich will doch nur das alles von mir abwaschen." flehe ich ihn an. "Ich will es vergessen." schluchze ich. "Warum kann ich es nicht." "Hilf mir bitte." Liam nimmt mich in den Arm und ich kralle mich in sein Oberteil rein. "Bitte." "Ganz ruhig wie kann ich dir helfen?" "Ich will es von mir unten haben." schluchze ich. Liam schaut mir tief in die Augen. Zweifel spiegeln sich ihn ihnen. "Ich bitte dich sonst nicht um etwas aber das wäre meine einzigste." "Ok, aber dürfte ich mein Oberteil ausziehen? Es klebt jetzt schon an mir und es ist nicht angenehm." kommt es von ihm sehr vorsichtig. Ich nicke zustimmend. Liam zieht sein Oberteil aus, ich merke das er am liebsten seine Hose auch auszieht würde. Es gibt nichts ekelhafteres als nasse Kleidung auf der Haut. Doch Liam hat so viel Anstand und frägt nicht danach. Wie Ferngesteuert strecke ich meine Hand nach ihm aus und fahre über seine Muskeln. Bei meinen Berührungen spannen sie sich an und entspannen sich wieder. Sie sind steinhart. Ich gehe eine Schritt auf ihn zu. Liam bewegt sich nicht und wartet was ich mache. Wir stehen beide schon unter der Dusche. Zum Glück ist sie groß genug. Ich mache noch ein Schritt auf ihn zu, nun stehen wir recht nah zusammen. Eine Hand lasse ich auf seiner Brust liegen, mit der anderen fasse ich um ihn und mache das Wasser an. Ein warmer Wasserstrahl fließt über uns drüber. Ich habe immer noch die nasse Kleidung an. Liam greift hinter mich und nimmt ein Shampoo in die Hand. Er macht es auf und nimmt ein wenig was raus. Liam fängt an in meine Haare das Shampoo einzumassieren. Ich schließe die Augen und genieße für einen Moment seine Berührungen. Auch wenn ich das alles erlebt habe, brauche ich gerade seine Nähe. Bei ihm fühle ich mich sicher. Nach ein paar Minuten spüre ich wie Liam mir es wieder runterspült. Ich wische mir das Wasser von der Augen und schaue zu Liam nach oben. Mit zittrigen Händen fasse ich an den Saum meines Oberteils. Ich will alles sauber haben. Gerade will ich es ausziehen als mich Liam aufhält. "Bist du dir sicher?" "Du hast mich schon so gesehen." "Das ist doch was anders gewesen!" verteidigt er sich. Ich lege eine Hand an seine Wange. "Ich fühle mich bei dir sicher." Liam macht was unerwartetes. Er legt seine Stirn gegen meine und zieht mich zu sich hin. "Bitte nicht." fleht er schon fast. Ich schau ihn bittend in die Augen. "Bitte" flüstere ich kaum hörbar. Liam atmet schwer aus. Er lässt meine Hände los und gibt mir eine stumme Zustimmung. Langsam zieh ich mein Oberteil aus und schaue an mir hinunter. Die Hämatome sind noch mehr geworden. Mein Blick richtet sich wieder zu Liam der nur kurz seinen Blick über meine Körper schweifen lässt dann an die Wand hinter mir schaut. Ich gehe eine schritt auf ihn zu und lehne mich gegen ihn. Er legt seine Arme um mich und fährt behutsam über meine Rücke mit ja nicht zu viel druck. Liam ist so rücksichtsvoll und liebevoll. Er seift mir den Rücken ein. Ich schmiege mich an ihn. Meine Brust drückt gegen seinen Bauch, wo durch sie zu schmerzen beginnen. Ich ziehe scharf die Luft ein. Liam hält sofort inne und schaut mich besorgt an. Ich weiche zurück und dreh mich von Liam weg. Beide Arme lege ich um meine Brüste. Wieder blitzen Bilder auf. Ich fange an zu zittern. Liam tritt hinter mich. "Was ist passiert?" frägt er. "Ich kann nicht darüber reden. Noch nicht." sage ich und drehe mich wieder zu ihm um. Er legt eine Hand auf die Wange. "Lass dir Zeit aber schließ mich nicht aus." Das Wasser wir langsam kalt. Wir haben aller warm Wasser aufgebraucht. "Wir sollten fertig machen." sage ich nur. "Schaffst du es alleine? Ich möchte dir nicht zu nahe treten." "Ja das schaffe ich, gib mir noch 5 Minuten." sage ich mit einem leichten lächeln auf den Lippen. Liam verlässt die Dusche und schnappt sich ein Handtuch und verlässt das Bad. Ich ziehe noch die Hose aus und seife meine ganzen Körper ein. Nachdem ich alles abgespült habe verlasse ich die Dusche und wickle ein Handtuch um mich. Kurz schaue ich mich im Spiegel an. Mein Gesicht ist eingefallen und stellen sind blau. Meine Lippe und rechte Augenbraue ist aufgeplatzt. Ich wende mich ab und ziehe Liams Sachen an. Die Hose und Pulli muss ich ein paar mal umkrempeln damit es passt. Anschließend verlasse ich das Bad und schaue wo Liam ist. Er sitzt im Wohnzimmer auf dem Sofa. "Wir sollten noch ein wenig schlafen." kommt es von ihm als er sieht das ich in den Raum komme. "Du kannst in das Bett ich schlafe auf dem Sofa." "Nein ich kann auch auf dem Sofa schlafen." gehe ich gleich dazwischen. "Es gibt da gar keine Diskussion." beharrt Liam auf dem Standpunkt. Ich gebe mich geschlagen und Liam zeigt mir das Bett. Es schaut sehr bequem aus. "ruh dich noch ein wenig aus." sagt er und lässt mich alleine. Erst jetzt merke ich wie müde ich bin. Ich lege mich hinein und mir fallen gleich die Augen zu. Ich schlafe sehr unruhig. "Alexa." höre ich Liam sagen. Ich schrecke auf. "Du hast schlecht geschlafen, hast im Schlaf gerufen." "Das tut mir leid wenn ich die geweckt habe." "Du musst dich nicht entschuldigen." "Kannst du hier bleiben?" frage ich vorsichtig. Liam nickt und ich rutsche ein stück. Er legt einen Arm um mich und ich kuschle mich an ihn. Sofort schlafe ich wieder ein. "Was zum Teufel macht das Miststück in unserem Bett." reist mich eine schrille stimme aus dem Schlaf.....

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