Sonnenaufgang

1.7K 41 22
                                    

Lillys Sicht
Die Sonne ist mittlerweile schon zur Hälfte zu sehen und ich fange an mich zu fragen, ob es nicht doch eine gute Idee wäre, wieder zum Ferienhaus zurück zu gehen. Mein Bruder, Pablo und Ella machen sich bestimmt sorgen. Dennoch habe ich das Verlangen, noch etwas weiter hier zu bleiben.
Kein Mensch ist hier am Strand, weshalb es so verdammt friedlich hier wirkt.
Ich denke, ich habe diese Pause von all dem wirklich gebraucht. Es war genügend Zeit, um über alles nachzudenken.
Langsam wird mir echt kalt. Wahrscheinlich weil ich extrem müde bin und jeder Zeit einschlafen könnte, aber dieser Ausblick ist einfach nur wunderschön, weshalb die Kälte nur nebensächlich ist, da ich hier bleiben möchte.
Die Sonne wirft so einen orange-gelblichen Schleier über den Himmel. In Kombination mit den wellenartigen Wolken, sieht das echt unfassbar schön aus. Ich könnte hier stundenlang sitzen und einfach nur dahin starren. Wahrscheinlich tue ich das schon längst. Leider habe ich absolut keine Ahnung, wie spät es eigentlich ist. Hätte ich bloß mein Handy mitgenommen, dann wüsste ich nicht nur die Uhrzeit, so der könnte auch Musik anmachen.

Wenige Zeit später, sehe ich in der Ferne grelle und wacklige Lichter. Ich glaube es sind zwei Personen.
Je näher sie kommen, desto grelle leuchten die Taschenlampen in mein Gesicht. Aus diesem Grund, kann ich kaum erkennen wer da gerade auf mich zu kommt.
Trotzdem nehme ich gerade noch so zwei männliche Gestalten wahr.
Pedri ist es auf jeden Fall nicht, den hätte ich an der Art wie er geht erkannt. Zudem würde sie aus der anderen Richtung kommen.
Plötzlich kommen die beiden vor mir zum stehen.
„Alles klar?", fragt eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkommt. Die zwei machen die Taschenlampe aus, nachdem sie realisiert haben, dass die mich echt geblendet hat.
Ich kann immer noch nicht erkennen, wer vor mir steht, weil sich meine Augen erstmal noch an die Dunkelheit gewöhnen müssen.
„Ähm ja", antworte ich nur.
„Sicher? Du sitzt hier nur in einem Shirt und es ist relativ kalt.", hackt er nach.
„Ja. Ich wollte nur den Sonnenaufgang sehen",
„Wo sind denn deine Beschützer Jungs?", kommt provokant jetzt auch noch von dem anderen.
Mit einem Mal wird mir klar, wer diese Jungs sind und es läuft mir kalt den Rücken runter. Meine Vermutung bestätigt sich wenige Sekunden darauf, als ich sie erkennen kann. Unauffällig rutsche ich etwas zurück. Da sie sich überraschenderweise hinsetzten, schätze ich sie haben mein nach hinten rutschen blöderweise falsch gedeutet. Wahrscheinlich dachten sie, ich wolle, dass die sich hinsetzten, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Mir wird unwohl.
„Hat es dir die Sprache verschlagen?", dringt es zu mir durch.
„Ich muss jetzt gehen", antworte ich und springe schnell auf, um aus dieser Situation zu kommen. Ich habe wirklich absolut keine Lust mich mit denen zu Unterhalten oder sonstiges. Ich wollte doch nur alleine sein und jetzt stören die.
Gerade als ich gehen wollte, stehen die Jungs auch auf und versuchen erneut ein Gespräch mit mir auf zu bauen.
„Tut mir leid, wegen der Prügelei..."
Zu meiner Überraschung, entschuldigt sich einer.
Das ändert jedoch gar nichts daran, dass ich einfach keine Zeit mit den verbringen will.
Dementsprechend drehe ich mich um und gehe in die Richtung, aus der ich gekommen bin. Ich habe keine Ahnung wie lange ich noch gehen muss, um am Ferienhaus anzukommen.
„Warte! Ich bin übrigens Lorenzo und das ist mein bester Freund José", versucht er weiter mit mir zu reden. Doch ich beachte es nicht und gehe einfach weiter. Außerdem bin ich weder daran interessiert mit den beiden zu plaudern , noch habe ich kein Bock mit denen was zu machen.
„Und wie heißt du?", fragt nun auch José, der vorher nicht viel gesagt hat.
„Könnt ihr mich bitte einfach in Ruhe lassen?", kommt es etwas verzweifelt, aber auch wütend aus mir. Es regt mich langsam echt auf, dass die einfach nicht locker lassen. Ich fühle mich wirklich unwohl.
„Ach komm schon...", sind die Worte, die ich höre, bevor mich einer der beiden am Arm packt.

Der Kumpel von meinem Bruder <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt