Mach das Beste aus dir, etwas Besseres kannst du nicht tun. - Ralph Waldo Emerson
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Seine Finger führen nun sanft über mein Gesicht, streichelten über meine Lippen und brachten schmerzlich hervor: "Rede doch mit deiner Schwester darüber. Dafür muss es eine Lösung geben, denn ich bin nicht dazu bereit, dich zu verlieren." Ich musste über seine süssen Worte Lächeln und drückte mich wieder enger an ihn, wobei ich mit meinen Lippen die Nähe der seinen suchte. Gierig küsste er mich und hätte nicht genau in diesem Moment mein Bruder seinen Kopf durch die Spalte der nur angelehnten Tür gestreckt, wäre das ganze wohl etwas ausgeartet, doch auch so wurde es ganz aufregend, als Louis fragte: "Was meinst du mit Schwester? Wenn ich ein Mädchen wäre, hätte das mit uns schon längst geklappt", wobei er grinsend mit den Augenbrauen wackelte und mit seinen Wimpern klimperte.
C H L O É
Harry fing an heftig zu lachen, weswegen unsere Lippen getrennt wurden, und ich wandte den Blick beleidigt zu Louis, der immer noch in der Tür stand und Harry beobachtete. Ein kleines Lächeln zierte seine Mundwinkel, und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, würde ich tatsächlich denken, dass aus denen etwas hätte werden können. Ich murmelte: "Du bist eben in einigen Punkten sehr weiblich, liebster Bruder." Geschockt wanderte sein Blick nun zu mir und nagelte sich starr an mir fest. Es machte mir fast schon ein bisschen Angst. "Was hast du gesagt?", fragte er in einschüchterndem Tonfall, doch ich liess mich davon nicht beeindrucken. Stattdessen legte ich den Kopf leicht schräg und formte mit den Lippen das Wort: "Mädchen", während kein Laut über sie kam. Louis zog kühl eine Augenbraue hoch und erwiderte auf äusserst hohem Niveau: "Du bist blöd!" Ich grinste schief, stand vom Bett auf und schubste ihn aus dem Türrahmen, bevor ich die Türe schloss und wieder zu Harry aufs Bett kroch. Er lag auf dem Rücken und atmete vom heftigen lachen noch schwer, doch das ignorierte er und zog mich über sich, um wieder seine Lippen auf meine zu legen. Ich drückte ihn jedoch kurz darauf wieder weg und flüsterte neckisch: "Nicht so stürmisch, alter Mann, du musst dich auch mal erholen." Harry runzelte beleidigt die Stirn: "Alt?! Ich bin unter zwanzig!" Ich kicherte und zupfte etwas in seinen Haaren herum: "Sehe ich da etwa ein graues Haar?" "Ich bin nicht Zayn, das kümmert mich einen Dreck", argumentierte mein Freund. Kurz darauf lag ich unter ihm und er zog sich sein Shirt über den Kopf. Ich musste kichern, als ich den grossen Schmetterling auf seiner Brust sah, der mich schon immer amüsiert hatte, und er schmollte: "Hey, was ist los?" Ich schüttelte nur den Kopf und wollte ihn wieder küssen, doch er sich zurück und bestand darauf, dass ich ihm sagte was los war. "Wieso hast du dir einen Schmetterling tätowieren lassen?", fragte ich ihn also, und eine leichte Schamesröte überzog sein Gesicht, als er zu dem gigantischen Viech auf seiner Brust blickte. Jedoch erklärte er mir dann: "Naja, das Lieblingstier von meiner Mom ist ein Schmetterling, und ich wollte niemals vom Boden abheben, wie es andere berühmten Leute machen, also ist das der einzige Teil von mir, der fliegt. Irgendwie hat es für mich Sinn gemacht, beides auf mir zu verewigen, vor allem da das eine Zeit war, in der es meiner Mutter gesundheitlich nicht sonderlich gut ging." Erstaunt, dass eine solch bewegende Wahrheit hinter dem Tattoo steckte, die ich für eine betrunkene Dummheit gehalten hatte, wurden meine Augen glasig und ich murmelte berührt: "Wow, ist das süss!" Harry verzog wie immer, wenn ich ihn als süss bezeichnete, das Gesicht und murmelte etwas unverständliches, doch ich unterbrach ihn mit einem Kuss, der vollgeladen mit Emotionen und Gefühlen war. Er war nicht besonders lang, doch trotzdem fehlte mir der Atem und Harry ging es nicht anders: "Ich liebe dich. Gott, ich liebe dich so sehr, das kann ich gar nicht beschreiben." Er lehnte seine Stirn gegen meine und ich flüsterte: "Ich liebe dich auch, so sehr." Er grinste glücklich und fragte: "Nur so aus Interesse, was ist dein Lieblingstier?" Ich musste lachen und hakte nach: "Wenn ich Hello Kitty sage, tätowierst du sie dir irgendwohin?" Er zuckte mit den Schultern: "Ich denke eher nicht, das würde gar nicht zu meinem Image passen." "Oh, ich vergass, der Womanizer", fügte ich trocken hinzu. Harry verzog das Gesicht: "Also wirklich, das ist doch schon von vorgestern. Ich bin bald überall als der bekannt, der das tollste Mädchen der Welt erobert hat." Ich musste lachen: "Ich weiss nicht, ob da alle mit einverstanden sind." Als es einige Minuten still gewesen war, und mir die Augen schon drohten zuzufallen, lehnte Harry sich über die Bettkante um an den Schalter der Lampe zu kommen. Nun zog er mich eng an seine Brust, damit wir auch beide in dem Bett Platz hatten, und kurz darauf schlief ich schon ein....
"Kann das nicht bis irgendwann warten?", fragte Harry irgendjemanden, wodurch ich aufgeweckt wurde. Im Zimmer war es immer noch stockdunkel und ich vermutete, dass es mitten in der Nacht war. "Schon klar, dass es bei euch jetzt schnell gehen muss, aber wir haben jetzt... zwei Uhr Nachts! Taylor, kannst du uns nicht morgen damit nerven?" Harry Klang müde und genervt, was ich auch verstehen konnte, schliesslich war die Nacht normalerweise dazu da zu schlafen... allein oder zu zweit.
Ich fragte verschlafen: "Was will sie denn?" Harry zuckte scharf zusammen und seufzte: "Shit, habe ich dich aufgeweckt?" Als ich nicht antwortete, erklärte er mir: "Sie will mit dir einen Termin für die Vogue ausmachen oder so." Ich nickte verschlafen, legte dann jedoch meinen Kopf auf seine Brust, nicht in der Absicht in irgendeiner anderen Weise darauf zu reagieren. Harry kicherte etwas und sprach dann in das Telefon: "Ich habe das Gefühl, dass Chloé auch nicht sonderlich erpicht darauf ist, jetzt mir dir zu reden. Ruf uns in sechs Stunden wieder an." Daraufhin legte er auf und ich vermute, dass er dann das Handy auf stumm stellte, bevor er es weglegte und ein wenig hin- und herwackelte, um bequemer zu liegen: "Schlaf gut, Liebling." Ich lächelte glücklich und erwiderte ein verschlafenes: "Du auch Haz", bevor ich wieder ins Land der Träume glitt.
Das nächste Mal wurde ich von dem Klingeln aufgeweckt, während Harry weiterschlief. Gerädert beugte ich mich über ihn und griff nach dem Handy, das ich kurz darauf an mein Ohr drückte und schwang mich dann aus dem Bett, um Harry nicht zu wecken. Ich machte die Türe hinter mir zu und blieb auf dem Gang stehen, während ich Taylor zuhörte, die mir schon ganz genau erklärte, wie gemein sie es fand, dass sie einfach weggedrückt wurde und dass die Leute von der Vogue auch schnellstmöglich eine Antwort hören wollten. Sie erklärte mir dann: "Naja, und da ich denke, dass du das Shooting lieber in England machen würdest, statt wieder über den Ozean zu fliegen, muss das vor Neujahr geschehen, da der Fotograf bis dahin in London ist." Ich seufzte: "Eigentlich wollten wir die Feiertage hier geniessen." "Das ist ein Shooting für die Vogue. Die VOGUE! Das kannst du nicht einfach sein lassen, das weisst du, oder?" Ich nickte - was sie natürlich nicht sehen konnte, das kam mir jedoch nicht in den Sinn - und biss mir auf die Unterlippe. Würde es Harry's Familie wohl sehr treffen, wenn ich für ein oder zwei Tage verschwinden würde?
Ich kam nicht dazu, noch irgendeine Antwort abzugeben, denn mir wurde das Handy aus der Hand genommen und Gemma sprach für mich: "Schreib ihr einfach Ort und Uhrzeit, dann wird sie da sein", und legte gleich darauf auf. Ich blickte sie sprachlos an und sie verdrehte die Augen: "Du solltest den Ton leiser stellen, man hört in zwei Kilometer Entfernung was die Person am Hörer sagt", grinste jedoch dabei. Ich lächelte verlegen: "Äh, danke, schätze ich?" Sie zwinkerte mir zu: "Nicht der Rede wert. Die Vogue ist ein gewaltiges Sprungbrett! Lust mit mir Frühstück zu machen?" Ich hatte mich noch nicht ganz daran gewöhnt, dass sie so schnell vom einem zum anderen Thema wechselte, doch ich nickte (zugegeben, etwas überrumpelt) und folgte ihr nach unten, wo sie sofort eine Schüssel aus dem Schrank holte und mir befahl: "Du, Pfannkuchen. Ich, alles was nichts mit kochen zu tun hat." Damit brachte sie mich zum Lachen und ich machte mich daran, ihre Anweisung auszuführen. Während dem Kochen (ich kochte, sie stand daneben) textete sie mich mit irgendwelchen peinlichen Kindheitsgeschichten zu, wie zum Beispiel, dass Harry früher einmal mit dem Motorrad des Vaters seines Freundes in eine Hauswand gekracht war. Ab da war dieser Freund nicht mehr sein Freund gewesen und seine Schädeldecke zierte eine kleine Narbe.
Als die anderen schliesslich nach unten kamen, waren die Pfannkuchen fast fertig und Gemma hatte dem Tisch gedeckt, sodass wir alle am Tisch sassen. Gemma erklärte allen unverblümt: "Chloé muss heute noch nach London für ein Shooting." Zu mir fügte sie hinzu: "Hoffentlich macht es dir nichts aus, dass ich die SMS gelesen hab", und lächelte entschuldigend.
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⍟ Secrets ⍟ (A Harry Styles Fanfiction)
Fanfiction"Meermenschen sind unsterblich, weil sie ein erkaltetes Herz haben, das kalt wie Eiswasser ist. Erst wenn sie sich verlieben, erwärmt ihr Herz." Mir tropfte eine Träne aus dem Augenwinkel, die ich mir wegwischte, bevor es jemand sehen konnte. Sie w...
