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Da Libby, Jo und Jimly alle in Hogwarts angestellt waren und dringend wieder an die Arbeit mussten, verschwanden sie recht schnell. Dobby verschwand mit ihnen zusammen. Er war, wie Remus herausgefunden hatte ein freier Elf - dank Master Potter, Sir. Remus musste wirklich dringend mal mit Harry ein längeres Gespräch über seine Bekanntschaft mit diesem speziellen Elfen führen.

Kreacher wirkte sehr wenig begeistert von der Vorstellung, dass diverse Wertsachen und alte Schätze des Hauses verschwinden würden. Sirius berichtete, dass er bei vielen Dingen versucht hatte, zu feilschen, aber als er implizierte, dass der Elf sicherlich auch einige Dinge unauffällig hatte verschwinden lassen, um sie zu retten, hatte Regulus ihn scharf dafür kritisiert. Kreacher war vielleicht anderer Meinung als sie, erklärte er, aber sicherlich kein Dieb. 

"Wie präzise kannst du das Feuer eigentlich steuern?", fragte Mary neugierig, während Regulus mit Drachenhauthandschuhen an den Händen im Salon sorgfältig allerlei schaurige Gegenstände zu einem schönen Haufen aufstapelte. "Bekommst du es tatsächlich hin, dass du die Tapete abbrennst, aber die Wand dahinter heil bleibt?" 

Regulus wog den Kopf hin und her. 

"Ich werde mir alle Mühe geben", sagte er. "Ich bin mir sehr sicher, dass ich es weit genug kontrollieren kann, um die strukturelle Integrität des Gebäudes nicht im Mindesten zu gefährden. Aber ich würde jetzt...haha, nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Putz unter der Tapete nicht ein wenig angesengt wird." 

Mary verdrehte die Augen über den schlechten Wortwitz. 

"Wenn du dir um deine eigene Sicherheit Gedanken machst, dann kann ich dir versichern, dass ich wenn ich irgendwelche Bedenken deshalb hätte, ich euch alle längst rausgeschmissen hätte", fuhr Regulus fort. Mary boxte ihn gegen den Arm. 

"Ich dachte, wir hatten gesagt, dass du dich nicht mehr mit dummen Entscheidungen selbst opferst", erinnerte sie ihn. Er verdrehte die Augen. "Was mich eigentlich nur interessiert hat, wäre ob du denkst, dass du es hinbekommst, den Dauerklebefluch eines Portraits zu zerstören, ohne das Gemälde selbst kaputt zu machen." 

Regulus musterte sie nachdenklich. 

"Warte", mischte sich Sirius ein, "dann könnten wir die Portraits abhängen, oder?"

Mary hatte die Augen weiter auf Regulus gerichtet. 

"Entschuldige, wenn das zu aufdringlich war", sagte sie. "Ich wollte nicht annehmen, dass du..." 

"Nein, nein, du hast recht", unterbrach Regulus sie. "Im Grunde ist es nicht nötig, riesige Portraits seiner Vorfahren im Eingangsbereich zu haben." Er wirkte nicht wirklich überzeugt und Remus' Blick fand den von Mary, die unmissverständlich in Richtung Sirius nickte. Remus neigte den Kopf, um zu zeigen, dass er verstanden hatte und zupfte seinen Mann am Ärmel. 

"Hey, Tatze, es sieht aus, als wäre Regulus noch ein wenig beschäftigt und es gibt nur ein Paar Handschuhe, also sind wir eh nicht hilfreich." Er grinste schief. "Ich wollte die ganze Zeit schon mal dein Zimmer sehen." 

Sirius sah etwas widerwillig zu seinem Bruder, dann zu Remus, der ihm mit einem Blick hoffentlich recht unmissverständlich deutlich machte, dass das kein optionaler Vorschlag, sondern eine wenig subtile Aufforderung gewesen war. 

Sie stiegen die Treppen vom ersten ins vierte Stockwerk hoch, aber da die Tür zwischen Salon und Treppenhaus offen war, konnte zumindest Remus währenddessen problemlos weiter verfolgen, was unten vor sich ging. 

"Es ist ok, wenn du die Portraits hängen lassen willst", erklärte Mary leise. "Nur weil Sirius sie nicht abkann, musst du dich dem nicht beugen. Du wohnst hier, nicht er. Du hast hier sauber gemacht und dich eingerichtet, du entscheidest, was bleibt und was gehen muss." 

Der Buchladen im LigusterwegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt