Kapitel 38

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Dieses Kapitel enthält Erwachsene Inhalte und suizidales Verhalten.

Es vergingen einige Tage, in denen ich mich nicht aus Feldcroft hinaus bewegen konnte. Sebastian hatte mir meinen Zauberstab weggenommen und irgendwo versteckt, wo ich ihn nicht finden konnte. Er hatte außerdem auch meinen Beutel genommen und beobachtete mich andauernd. Ich begann ihn zu hassen.

Ich weiß das er das tat, weil er wollte, dass ich wieder zu Verstand käme, bevor ich irgendetwas Unüberlegtes tat, aber ich war noch wütender als vorher schon. Ich fühlte mich eingesperrt und das war ich ja irgendwie auch.

Ich versuchte, nachts länger wach zu bleiben, damit ich eine Chance hatte, ihm seinen Zauberstab wegzunehmen, aber ich schaffte es nicht, ich schlief jedes Mal vor ihm ein und er war auch immer vor mir wach. Irgendwann glaubte ich sogar, dass er überhaupt nicht schlief, nur um mich im Auge zu behalten.

Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe haben, aber das war in dem kleinen Haus völlig unmöglich.

Ich hatte mich geweigert zu essen und zu baden, ich hoffte, dass er dann irgendwann nachgeben würde, aber es half nichts, ich litt mehr darunter als er.

"Du solltest ein Bad nehmen", sagte er und riss mich aus meinen Gedanken, er hielt mir ein Handtuch hin und deutete auf die Tür, die zum Badezimmer führte.

"Nein", sagte ich knapp und drehte meinen Kopf dann wieder von ihm weg, während der Tage, die wir hier zusammen verbracht hatten, erkannte ich, dass Sebastian Sallow durchaus in der Lage war, sehr unsanft zu sein.

"Schön also die harte Tour, du hast dir das selbst ausgesucht", sagte er und packte mich. Ich fing an zu schreien und zappelte herum, schlug auf ihn ein. Ich traf ihn ziemlich hart im Gesicht, doch das sah ich erst als ich mitsamt meiner Kleidung in der Badewanne lag.

"Du verdammtes Arschloch", rief ich aus und stand auf. Mein Rock war nass, mein Pullover ebenso. Ich hatte meine Kleidung das letzte mal vor etwa drei tagen gewechselt, ich roch nicht mehr besonders angenehm.

Sebastian sah mich mit ernster Miene an, "Muss ich jetzt auch noch baden oder schaffst du das alleine?", ich sah weg, ich wollte ihn nicht ansehen. Ich hasste ihn dafür.

"Ich schaffe das alleine", sagte ich kleinlaut. Er ging hinaus, sodass ich mir die nassen Sachen von meinem Körper schälen konnte.

Das Wasser war noch heiß, er hatte mir das Bad eingelassen, weil er wusste, dass ich so oder so darin landen würde.

Einerseits war ich auch froh, ich hatte meinen eigenen Geruch selbst kaum noch ertragen, aber ich hätte es niemals zugegeben.

Sebastian hatte in dieser Zeit auf mich aufgepasst, ja er hatte mich zwar behandelt wie eine bessere Gefangene, aber das war, weil er nicht wollte, dass mir etwas zustößt.

Und trotz dessen, dass er mich liebte und nur wollte, dass ich sicher war, tat ich das, was ich tat.

Ich tauchte meinen Kopf unter Wasser und hielt die Luft an, bis mich mein Körper zwang, wieder aufzutauchen. Ich tat es einmal. Dann tat ich es noch einmal. Dann wieder. Ich tat es so lange, bis ich müde wurde und ich wollte weitermachen. Ich wollte so lange weitermachen, bis ich einschlief und nicht mehr aufwachte.

Ein Klopfen riss mich aus meiner Routine, "Darling, du solltest langsam rauskommen, ich habe etwas zu essen vorbereitet", ich verdrehte genervt die Augen und tauchte wieder unter, ich hörte nicht wie Sebastian noch einmal an die Tür klopfte und eigentlich auf eine Antwort wartete. Mein Körper schien nachzugeben, endlich. Doch als ich dachte, dass ich es endlich geschafft hatte, riss mich eine starke Hand aus dem Wasser.

Against the dark Hearts - German/DeutschDonde viven las historias. Descúbrelo ahora