Kapitel 16. Teeparty

183 17 23
                                    


Elisabeth

Ich stand vor dem Mann, den ich einst liebte und versuchte zu verstehen, wieso er sich auf einmal so sehr für mich interessierte. 

„Du hast recht, ich hätte aufmerksamer sein sollen" antwortete er mir auf meine eindeutigen Vorwürfe. 

Allein diese Geste von ihm, ließ mein Herz wieder schneller schlagen. Na gut, vielleicht liebte ich ihn immer noch, aber ich durfte diese Gefühle nicht mehr hinauslassen. Mir war bewusst, wie ich mich sonst wieder die Eifersucht aufsuchen würde und ich dadurch nicht mehr wie eine wahre Königin agieren würde. Daher schluckte ich meine Gefühle hinunter und schreckte zurück, als Levi versuchte meine Hand zu ergreifen. 

Er musterte mich und ich hatte das Gefühl, einen leichten Schmerz in seinen Augen zu erkennen, aber ich konnte mich nicht länger damit befassen, da hinter ihm die Schlage auftauchte und auf den Weg zu uns war. 

Als Levi bemerkte, dass ich auf jemanden fokussiert war, der hinter ihm war, drehte er sich herum und verzog das Gesicht. Ich hob verwundert eine Braue, als ich von Sophie zu Levi schaute, da ich seine Reaktion nicht ganz nachvollziehen konnte. 

„Levi!" rief Sophie und lächelte verliebt. 

Als sie den Namen des Königs wie selbstverständlich rief, fingen die Menschen um uns herum uns anzustarren. Mir war das mehr als unangenehm, denn mir war bewusst, dass alle wussten, wer diese Frau war und welche Stellung sie aktuell innehatte. 

Sie hakte sich bei Levi ein und wollte ihn auch noch küssen, als Levi sie aufhielt und den Kopfschüttelte. Ich hörte daraufhin Geflüster. 

Sophie schmollte und ihr blick ging dann auf mich, ich dagegen behielt zwar äußerlich meine Fassung, aber innerlich wühlte mich dieses Bild immer noch auf. 

„Eure Hoheit" sagte sie abfällig und verbeugte sich nur ganz kurz und knapp. Das war alles andere, als Respekt gegenüber seiner Königin zu zeigen. 

Natürlich fingen die Menschen wieder an um uns herum zu Tuscheln. Wahrscheinlich fragten sie sich, wieso der König einer gewöhnlichen Zofe so viel durch gingen ließ und wieso ich, die Königin mich ebenfalls nicht dagegen wehrte. Natürlich konnte ich befehlen, dass sie hingerichtet wird oder bei lebendigem Leib verbrannt wird und ja, mir kam schon öfter der Gedanke. Aber da ich Tugendhaft erzogen wurde, wusste ich, dass dies nicht der richtige weg war. Der König musste sich selbst ihrer Entledigen, da durfte ich nicht eingreifen. 

Ich seufzte bei all den Gedanken und erwiderte Sophies Blick „Levi, hast du das alles organisiert? Du bist einfach großartig" sprach sie und wandte den Blick von mir ab. 

Ich schmunzelte leicht und schaute zu Levi, der von Sophie zu mir schaute. Wir hielten für eine Weile Blickkontakt, bis Sophie wieder dazwischen ging „Liebling?" fragte sie zuckersüß. 

Doch bevor Levi etwas sagen konnte, ging ich auf die beiden zu und fing an zu lächeln „Ja, du hast recht liebe Sophie, der König ist einfach etwas Besonderes" sagte ich und blickte dann zu Levi, der etwas erwidern wollte. 

Aber wieder ging ich ihm dazwischen „Nun entschuldigt mich, meine Tochter braucht mich" sprach ich weiter und ging an die beiden vorbei. 

„Bist du irgendwie blöd? Fass mich nicht an und nenn mich nie wieder vor meinen Untertanen mit meinem Vornamen. Ich weiß, dass du nur eine Bürgerliche bist, aber das musst du nicht auch noch so offen präsentieren!" hörte ich Levi zischen, bevor ich mich weiter von den beiden entfernte. 

Irgendwie fühlte sich das bereits nach einer genugtuend an. Ich musste grinsen und wollte ins Schloss hinein, aber blieb stehen und drehte mich herum, als mein Volk mit lauter Stimme „Gott beschütze die Königin!" riefen und mir somit von ganzen Herzen dankten. 

The White Queen {LevixOC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt