Kapitel 7

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Ich ringte nach Luft und schaue sie ernst an.
Während ich wie ein besessener atme, ist bei Lilith nichtmal Staub an ihrer Kleidung zu sehen.
„Verliere nicht den Fokus." Sagt sie ernst während sie sich teleportiert und mich angreift. Ich schaffe es gerade so ihren schnellen Bewegungen auszuweichen und sie zu treffen, aber es klappt nicht! Ich drehe mich um und in den Moment will mich Lilith schlagen, aber ich schaffe einen Salto.
Sie will sich wegteleportieren, aber ich komme ihr zuvor und schaffe es sie zu schlagen. Sie fliegt für kurze Zeit ehe sie sich teleportiert und genau über mir erscheint. Ich drehe mich auf den Rücken und halte schützend meine Hände vorm Körper.
Sie landet mit voller Wucht auf mich, weshalb ich noch mehr Schwierigkeiten habe Ihren Schlag abzufangen. Es ist ein Kampf der Stärke und Ausdauer. Ihre spitzen Nägel sind Millimeter von meinem Gesicht entfernt, aber ich mache keine Anstalten zu verlieren obwohl ich schon ziemlich fertig bin. Ich sammel meine Kraft und stoße sie von mir. Ich wollte Aufstehen, aber es fuhr ein Schmerz durch mir, der mich nicht aufstehen ließ.

Ich verzog mein Gesicht und versuchte aufzustehen, aber Lilith kam mir zuvor und stieß mich wieder auf den Boden. Ich fuchtel umher und versuche mich zu befreien. Lilith lässt mich die ganze Zeit nicht aus den Augen. Ein Moment der Unachtsamkeit von Lilith nutze ich aus und sammel meine ganze Kraft in meine Beine und stieß sie somit wieder in die Luft. Lilith bleibt in der Luft und setzt zum Schlag aus. Als sie fast meine Nase berührt,Rolle ich mich zur Seite und sie schlug mit voller Wucht auf den Boden auf. Sie schreit schmerzerfüllend auf.
Der halbe Boden ist aufgeschlagen und ich liege mit verzogener Miene auf der Seite.

Ich atme unkontrolliert und Schweiß läuft . „Das war überraschend, aber du kannst noch mehr." Fing Lilith an zu sprechen. Ich lag mit dem Rücken zu ihr und zittere wie verrückt. Mein Atem fing langsam an sich zu regulieren. Ich habe keine Kraft mehr. Seiht mehr als 4 Stunden trainieren wir ohne Pause und es ist schon dunkel. Ich weiß nicht was dieser Schmerz ist, aber er lässt mich nicht einen Zentimeter bewegen.

„Lydia! Steh auf!" Ich zuckte etwas, aber machte keine Anstalten mich zu bewegen. Ich hörte sie stöhnen und hörte sie auf und ab laufen.
„ Der heilige Krieg kommt immer näher! Wir haben keine Zeit für Pausen!" Hörte ich aufgebracht von ihr hören. Ich Schloss meine Augen und versuchte aufzustehen. Ich musste vor lauter Schmerzen leise aufstöhnen und presste meine Lippen zusammen.
Nach und nach richte ich mich auf und am Ende nahm ich einen großen Atemzug und stand voller Schmerzen auf den Beinen.

Ich schaute zu Lilith die mich ohne jegliche Emotion anguckt, zumindest versucht sie es. Ich habe keine Kraft irgendwas noch zu machen, weswegen ich den Schlag in meinen Bauch zuließ. Der selbe Schmerz wie damals hinterließ sogar ein Gefühl von Nostalgie. Ich lande mit dem Rücken auf den Boden, wie ein Sack Kartoffeln und schaue Lilith monoton an. Der Schmerz durchfuhr mich wie ein
Elektrischer Schlag.

Ich habe keine Kraft mehr. Mein Kopf ist leer. Vor mir ist nichtmehr Lilith sondern meine Tante. Als wäre sie wirklich hier.
„Lydia...." Selbst die gleiche Stimme.

Ich schließe meine Augen und höre den Knall.

„Lydia!" Ich öffne meine Augen und zu sehen war nicht mehr meine Tante sondern Lilith.
„Was hast du!" Sagte sie besorgt. Ich fing an leicht zu lächeln und schaue sie die ganze Zeit tief in die Augen. „Warum..." Ein flüstern. Eine Träne spüre ich. Eine kochend heiße Träne fließt langsam und landet auf den Boden. Stille. Ihr Blick. Ihre Augen.
„Warum... Behandelst du mich... Wie du es... Nie wolltest..?" Ihr Blick. Ihre Gesichtszüge. Ihre Augen.
So viele Emotionen sind auf ihren Gesicht.
Ich weiß genau,das ich einen Wunden Punkt getroffen habe. Einen Wunden Punkt, der nie geheilt hat.

Die wenigen Sekunden fühlten sich an wie Stunden.
Wir schauen uns einfach nur tief in die Augen.
Es fühlt sich komisch an. Lilith ist mir so nahe.
Aber es fühlt sich....Richtig an... Wäre sie ein Stück näher dran könnte ich....

Letzten Endes stand sie auf und lief schnellen Schrittes raus aus dem Trainingsraum.
Ich lag mehrere Minuten noch auf den Boden.
Zu sehr musste ich nun selbst verarbeiten was geschehen ist. Mit etwas weniger Schmerzen stand ich auf. Ich suchte halt an einer Wand und schaffte es nach gefühlten Ewigkeiten in mein Zimmer.


Mit deutlich weniger Schmerzen und mehr Energie wachte ich in mein Bett auf. Ich stand auf, ging in die Dusche und machte mich fertig. Ich habe in den wenigen Monaten einiges an Muskeln zugenommen.
Definierte Muskeln sind zu sehen sogar an Stellen wo ich nicht gedacht hätte, das ich Muskeln hätte. Das war zu erwarten bei dem harten Training.
Als ich meine Krieger Kleidung anzog, packte ich meine Waffen und alle Utensilien ein. Ich machte mir zum Schluss meine weißen Haare und beschloss sie diesmal für den morgen offen zu lassen. Sonnst flechtete ich immer einzelne Strähnen an den Seiten.

Ich lief aus meinem Zimmer

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Ich lief aus meinem Zimmer. Als ich die Treppen runter ging höre ich Lilith im Trainingsraum kämpfen.

Ich beschloss den Trainingsraum zu betreten und sah eine verschwitzte Lilith schwer atmen.
Sie sieht nicht gut aus. Sie ist blasser als gestern und sieht ziemlich wütend bzw frustriert aus. Ob das eine gute Idee war? Hätte ich einfach meine Klappe gehalten. Wie immer.

Ich Schloss die Tür. Sie schien es zu hören denn jetzt liegt ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich. Zumindest für einen kurzen Moment, denn nun konzentrierte sie sich wieder auf ihren Box Sack.
Das schlechte Gewissen wurde mit jeder Sekunde deutlicher, weswegen ich eigentlich wieder gehen wollte. „Ich sollte die nächste Heiligenscheinträgerin sein und nicht Ava." Ich drehte mich wieder um und sehe wie sie in ihrer Bewegung stoppt. Ihre Brust hebt und senkt sich schnell und ich kann ihr ansehen das es ihr schwer fällt darüber zu reden.
Warum erzählt sie mir das trotzdem? Vertraut sie mir?

„Seit Generationen....dient meine Familie....Der Kirche.... Alle bis jetzt....... " Sie fing wieder an zu Boxen und mit jedem Wort wurde es doller. Mit langsamen Schritten ging ich zu ihr. „Kardinal Duretti....Er hat mich... Ausgenutzt....Adriel.... Ich dachte..." Ich unterbrach sie indem ich sie vom Rücken aus sanft umarmte. Vorsichtig und mit bedacht,wie sie darauf reagieren wird, streichel ich sie sanft. Ein vertrautes Gefühl macht sich in mir breit was ich aber ignoriere.

Sie hielt inne und ballte daraufhin ihre Hände zu Fäusten. „Ich hasse meine Mutter. Nie bin ich genug für sie. Wäre sie nur..." Ich stoppte sie davon den Satz zu vervollständigen, indem ich sie sanft um ihren Bauch drückte. Ich löste mich von dieser "Umarmung" und tratt etwas zurück. Sie drehte sich daraufhin um und ich konnte somit ihre glasigen Augen sehen. Ich schaute sie mitfühlend an.
„Warum habe ich das Gefühl das du mich verstehst..?" Wir sind uns ähnlicher als wir denken Lilith. Ich schaute sie daraufhin mit einen kleinen verletzten lächeln an. Ich wollte schon ansetzten, aber ich konnte nicht. Ich konnte kein Wort raus bringen. Als würde mir jemand die Luft zum Atmen nehmen. Ob ich ihr vertrauen kann? Warum Zweifel ich daran? Diese Frage, die ich sie vor wenigen Monaten gestellt habe... Nie habe ich irgendwas privates erzählt. Ava und Diego waren die einzigen die ein wenig was wussten, aber sonnst habe ich nie davon was "erzählt."

Ich schüttelte den Kopf und zeigte ihr daraufhin den Ausgang. Wir sollten was essen. Vorallem Lilith.

In this life or the next  ||Warrior NunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt