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Kyl hielt dem bitterbösen Blick von Herrn Werner stand und zuckte noch nicht einmal mit der Wimper.
Doch Lena zuckte schon und wie.
„Hört ihr jetzt endlich mal auf? Ich fühl mich echt nicht wohl, wenn ihr das macht.", sagte sie beunruhigt und Kyl sah sie sofort besorgt an.
„Komm her!", streckte er eine Hand nach ihr aus. Lena aber blieb stehen wo sie war und sah nun doch wieder finster von einem zum anderen.

„ahhh Nein, ich denke nicht, das ich das machen sollte, Kyl.", sagte sie böse „Ich denke viel eher ich lass euch damit besser mal alleine.
Tragt das aus und einigt euch, Paps... Kyl... ich will euch beide erst dann wiedersehen wenn ihr das geklärt habt. Ich will nicht auch noch zwischen euch hin und hergerissen werden. Das werde ich bereits in Fragen meiner Art, Mensch oder Tak, in Fragen meiner Welt, Erde oder Takolia, in Fragen meines Status, Verletzt oder unverletzt, in Fragen meiner Rolle, Herrscherin oder einfaches Mädchen.
Ich hab's satt, ich will nur noch Lena sein und kann das schon nicht mehr. Und ich kann auch nicht mehr ändern was passiert ist, Paps. Ich kann nicht ändern das du Mama verloren hast. Ich kann nicht ändern, dass ich jetzt echt und wirklich für immer hier bleiben muss, ich kann das alles verdammt noch mal nicht mehr ändern!", herrschte sie ihn noch einmal äußerst aufgebracht an und er wie auch Kyl runzelten besorgt die Stirn als Lena nun die Tränen kamen, doch sie wischte sie nur zornig durchatmend weg und hob hoffnungslos die Hände. „Ich kann Kyl nicht mehr verlassen, selbst wenn das ginge, Papa, denn sonst passieren ganz schreckliche, schlimme Dinge.
Dann wird die Menschheit ausgerottet, alle Männer und Jungs getötet alle Behinderten und Kranken und alle zu alten oder zu hässlichen Frauen.

Der Rest wird eingesammelt und als Brutkastensklavinnen und Huren benutzt. Und das kann ich nicht mit ansehen. Das will ich auch nicht, nie. Und darum bin ich jetzt hier die Hochlady. Darum und weil Kyl mich braucht um Hochlord zu sein und die Menschen zu retten. Darum, weil ich ihn ja nun ebenfalls brauche, damit er mich rettet, und dich und Kevin. So wird dann vielleicht doch noch alles wieder gut, zumindest für einen Teil der Menschheit.  Aber ich bleibe außerdem bei ihm, weil ich ihn ehrlich mag. Wirklich, Paps. Er ist gut zu mir.", nickte sie bekräftigend als Konrad Werner sie nur wieder ernsthaft forschend ansah.

„Kyl hat außerdem gesagt es werden nun noch viel mehr Tak auf die Erde geschickt, um die Jäger dort zu bekämpfen... um die Erde wieder zu befreien, unsere Menschen.
Und auch hier gab es ja dauernd noch Hass gegen die Menschen und die Gemischtrassigen Leute. Er muss hier ebenso aufräumen wie zu Hause, Papa.
Es geht hier also echt nicht mehr einfach nur um mich und mein Alter und was ich will oder glaube zu wollen. Auch nicht um dich und das was du willst und erst recht nicht um Kyl hier.

Er hat meiner Wahl zugestimmt, Papa um mich zu retten. Er war nur nett und lieb und aufmerksam und kann nichts dafür, dass er zufällig der Erbe von Takolia war. Das hab ich ja noch nicht einmal gewusst, als ich ihn gewählt habe. Und sei mal ehrlich, wenn zu Hause der amerikanische Präsident eine Maskenkriegerin heiratet, dann wird die sicher auch sofort von irgendwem angegriffen oder? Selbst wenn sie total lieb und nett und jung wäre. Kyl beschützt mich nun. Die Fehler, die er gemacht hat wiederholt er nicht und meine Wächter lassen es auch nicht mehr zu das mir auch nur das Gringste passiert. Hast du die beiden Riesen denn nicht gesehen? Das sind nicht Kyls, dass sind meine Wachen. Und sie tun was ich ihnen sage, weil ich hier nun die Hochlady und damit auch ihre Herrin bin.

Und nun beruhige dich bitte endlich und akzeptiere die Dinge, wie sie nun Mal sind. Sei vernünftig! Es geht um unsere zwei Planeten. Und wenn ich mit dir zurückginge, würden sofort alle Tak von der Erde abgezogen und die Erde fällt. Willst du das?", fragte Lena ihren Vater noch einmal und raufte sich gleich darauf die Haare, als sie Kyl ansah, der nun sichtlich betroffen aussah.

„Oh Mann jetzt sei nicht so beleidigt, weil ich die Wahrheit sage, Ich kanns nicht ändern, dass ich tatsächlich doch immer ein Mensch bin, ich kanns nicht ändern das unsere Regeln, Sitten und Bräuche so anders sind und ich liebend gerne mit Papa nach Hause gehen würde. Du solltest ihn nicht auch noch herausfordern weiter mit dir deshalb zu streiten .
Hör außerdem auf vor ihm den Überlegenen zu markieren und den Unsterblichen. Das bist du sowieso schon, das musst du nicht noch ständig unter Beweis stellen, indem du ihm nachgibst und dich in seine Streitereien verwickeln lässt. Am besten lässt du ihn zornig sein und sagen was er will, dann hat er es sich von der Seele geschafft und wir haben unsere Ruhe. Genau so hat es Mama nämlich auch immer getan.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt