White moves first

"Check Mate"

Nach dem Kuss, der mir einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte, gingen wir uns die nächsten zwei Wochen irgendwie gegenseitig aus dem Weg. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass sie jedes Mal umdrehte, sobald sie mich auf einem Gang sah und ich... ich tat das selbe. Jedes Mal wenn ich sie sah, und niemand in der Nähe war, mit dem ich schnell reden könnte, wich ich ihrem Blick aus und lief so schnell ich konnte an ihr vorbei, oder in eine andere Richtung.
Auf der anderen Seite sagte ich mir immer wieder, dass ich nicht in Gryffindor sortiert wurde, um vor einer Frau wie ihr weg zu laufen. Sie hatte mich geküsst... ich hatte den Kuss erwidert, und ich konnte nicht aufhören an sie zu denken. Fast jede Nacht träumte ich von ihr... jedes Mal, wenn ich dachte, sie wäre nirgends zu sehen hatte ich ihren Duft in der Nase. Ich spürte sie, auch wenn sie nicht da war, und nach und nach wurde mir klar, dass es keine Verliebtheit war. Da war mehr... viel mehr, und während ich an diesem Nachmittag in der Bibliothek über meinen Hausaufgaben saß, stieß etwas gegen meine Schläfe. Ich hob den Kopf und nahm das Memo, dass vor mir in der Luft schwebt und öffnete es.

'Ich bin 42. Nächstes Mal frag einfach, Darling. PS: Schach.'

Ich musste lachen und strich über ihre fein säuberliche Handschrift, bei der man das Gefühl bekam, sie hätte jeden Buchstaben in stundenlanger Präzision gezeichnet, bevor ich das letzte Wort realisierte. Ich zog unser magisches Schachbrett aus meiner Tasche und fluchte leise. Sie hatte mich innerhalb von vier Zügen Schach gesetzt, und ich sah auf den ersten Blick keinen Ausweg. Ich glättete das Pergament und überlegte sehr lange, bevor ich schließlich meinen letzten Läufer einzeichnete.
Es dauerte nicht lange und mein Läufer verschwand und ihre Handschrift erschien auf dem Blatt Pergament:

'Schach Matt.'

„Scheiße..." fluchte ich und lehnte mich zurück. Ich sah erneut auf ihr Memo und während ich so da saß, bildete sich ein Gedanke in meinem Kopf. Ein Gedanke, der vollkommen absurd war... ein Gedanke, der mich nicht los lassen wollte. Ein Gedanke, der... einfach nur verrückt war, und dennoch leitete er mich. Ich realisierte erst gar nicht, dass ich die Bibliothek verließ und einen Gang entlang lief. Ich dachte nur noch an sie... ihre Hände... ihre perfekt manikürten Fingernägel... ihre langen Haare und dann noch diese roten Lippen. Mitschüler liefen an mir vorbei, sprachen mich an, doch ich hatte nur ein einziges Ziel. Ein verrücktes Ziel...

Ich lief immer schneller und klopfte schließlich an ihrer Tür... mein Herz hämmerte gegen meine Brust wie ein Klatscher. Zumindest stellte ich es mir jetzt gerade so vor, und als sie die Tür öffnete, war alles weg. Meine Gedanken waren leer... mein ganzer Kopf war leer, und ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte.
„Darling?" flüsterte sie und das war es, dass mich die Stimme des sprechenden Hutes in Erinnerung rief, als er mich in mein Haus sortierte... ich trat näher, griff in ihr Kleid und drängte sie küssend gegen die Wand hinter sich. Sie drückte mich von sich und sah mich direkt an... ihre Brust hob und senkte sich schwer, und bevor ich dachte, sie würde mich weg schicken, griff sie an mir vorbei und warf die Tür zu. Sie griff in meinen Nacken, drehte uns und drückte mich nun gegen die Wand und raunte: „Wenn wir diesen Schritt gehen... gibt es kein Zurück..."

„Ich weiß... und ich will nicht zurück. Ein Teil von mir würde warten, wenn ich es müsste, aber-" sie legte einen Finger an meine Lippen und begann mit der anderen Hand meine Bluse zu öffnen, und bevor ich reagieren konnte, stand ich nur im BH vor ihr. Ihre Hand glitt über meinen Körper, bis sie den Bund meines Rockes erreichte und zog mich näher an sich heran und raunte: „Lass mich dir zeigen wie sehr ich... nicht warten will." sie trat zurück und versiegelte die Tür mit einer einzigen Handbewegung, bevor sie meine Hand nahm und mich in den hinteren Bereich ihres Büro's führte, wo sie einen Vorhang zur Seite schob und ich freien Blick auf ihr Bett hatte...