Tanzstunden

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Heute war Samstag. Zum Glück. Gestern hatte ich mich den restlichen Tag im Zimmer eingeschlossen und über die restlichen Tage nachgedacht. Alle Eindrücke, alle Neuheiten - alles ergab überhaupt keinen Sinn!
Ich lag bäuchlings auf meinem Bett und spielte mit meinem Handy. Plötzlich bekam ich eine Nachricht von Jack:

Hey Sally,
ich hoffe du fandest unser Date am Donnerstag genauso toll wie ich. Ich habe mir gedacht, dass wir uns noch einmal treffen könnten, z.B. um zu tanzen. Wie wär's mit heute? Bei dir?

Schnell tippte ich die Antwort ein und zwar »Ja, gerne.«
Ich wollte nicht alleine bei Mr. Pevensie sein und wenn er meinen 'Freund' sah, würde er mich bestimmt in Ruhe lassen.
Freudestrahlend hüpfte ich aus meinem Zimmer und die Treppe hinunter; nebenbei antwortete ich noch
Fanny, die mich gefragt hatte, wie es mir ginge.
Ich stürmte in die Küche, griff nach einem Apfel und biss hinein.
»Danke, Mary«, murmelte ich.
Fröhlich umarmte ich die Frau und rannte dann davon. Glücklicherweise hatte Mr. Pevensie einen Tanzraum, in welchem ich wartete - bis es klingelte. Ich flitzte wie von einer Tarantel gestochen zur Tür und fiel Jack in die Arme.
»Danke, dass du gekommen bist!«, rief ich.
Der Junge lachte und ich zog ihn in den Tanzraum.
»Welches Lied?«, fragte ich, als ich mich von ihm weg über den Recorder gebeugt hatte.
»Such' du aus«, meinte er.
Ich legte eine CD ein und drückte auf 'Play'.
»Mein Lieblingslied«, murmelte ich und Jack nahm meine Hand.
Ja, es war zwar ein Cover von Kurt Hugo Schneider und Bethany Mota, aber ich liebte es genau aus diesem Grund.
Als sie anfing zu singen, begann unser Tanz. Eine Mischung aus vielen Tanzarten, wie Ballett, Salsa, Walzer und sonst dergleichen.
Nach dem Lied hielt Jack mich in den Armen und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und ich bemerkte, dass er mehr wollte. Er schob gerade seine Hand unter mein Shirt, als sein Handy klingelte.
Fluchend nahm er ab.
»Keira? Ja, Schatz, hör zu. Ich habe keine Zeit. Gerade was Wichtiges zu tun ... Nein ... Ja, doch ... Ich liebe dich, Süße. Bis nachher!« Jack legte auf und ich starrte ihn entsetzt an.
»Wo waren wir stehen geblieben?«, fragte er, als ob nichts wäre. »Ach, ja!«
Er beugte sich wieder zu mir hinunter, aber ich wich zurück.
»Wer war das?«, rief ich.
»Meine Freundin.« Seine Stimme klang so gelassen, als wäre das alles völlig normal.
»Deine Freundin?«, wiederholte ich wütend.
»Ja, ist doch nichts dabei …«
Ich gab ihm eine Ohrfeige, so dass es laut klatschte und schrie ihn an.
»Verschwinde!«, brüllte ich. »Du perverses Arschloch! Verschwinde!«
In diesem Moment kam Mr. Pevensie herein und Jack rannte wütend an ihm vorbei.
Heulend sank ich zu Boden, das Lied spielte immer noch.
»Ich will nicht mehr ...«
Mr. Pevensie wollte mich sanft berühren, aber ich fauchte ihn an, so dass er sich leise davonging.
»Bitte, Gott, hilf mir«, flüsterte ich flehend und legte weinend meinen Kopf auf meine Knie.

Die Chroniken von Narnia - Timeline || Band 4Where stories live. Discover now