58. All we need is somebody to lean on

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„Aus den Federn Leute! Aufstehen! Oh sorry... ich hatte nicht gewu.."

Aus dem Schlaf gerissen und noch völlig desorientiert, ohne Decke und nur mit einem von Liams T-Shirts bekleidet blickte ich müde durch das dunkle Schlafzimmer. Liam neben mir regte sich ebenfalls gerade. Erst jetzt verarbeitete mein Verstand warum ich überhaupt wachgeworden war. Mir wurde die Decke weggezogen und irgendjemand hatte irgendetwas lautes gefaselt. Mein Blick glitt zum Bettende und auch wenn ich damit hätte rechnen müssen, erschrak ich mich fast zu Tode.

Ein großer schwarz gekleideter Mann stand im Schein des Flurlichts mitten im Raum und hatte Liams Bettdecke in der Hand. Auch wenn ich sonst nicht die Art von Mädchen war, die wegen jedem Scheiß kreischte, reagierte mein Körper einfach instinktiv und ich hörte einen ziemlich hohen Ton aus meinem Mund kommen. Vielleicht war es auch ein bisschen wegen dem ganzen Stress der letzten Tage, der Angst vor dem Anfang der Tour und vor allem wahrscheinlich wegen der dauerhaften Überstrapazierung meiner Nerven. Aber ich konnte einfach nicht anders.

Die Augen des Mannes, der im übrigen immer noch verdattert die Decke in der Hand hielt, vergrößerten sich, das man glauben konnte sie würden bald heraus platzten. Mit erhobenen Händen kam er näher ans Bett. Ob er was sagte oder nicht, bekam ich jedoch nicht mit, da ich hektisch ans Kopfende krabbelte. Das Adrenalin in mir schäumte förmlich über, mein Herz raste und mein Puls war absolut nicht mehr normal. Ohne es zu merken schlang ich meine Arme um meinen Körper, schloss die Augen und murmelte unzusammenhängende Sachen vor mich hin. Ich versuchte mich kleiner zu machen als ich war und hoffte einfach das es schnell gehen würde.

Doch... es passierte nichts.

Erst als sich zwei starke Arme um mich schlossen und ich den mir schon viel zu vertrauten Geruch aus Harrys Duschgel und seinem Eigengeruch wahrnahm, kam ich wieder zu mir.

„Hey... sch... es ist alles gut. Beruhige dich... schhh... dir tut keiner was. Es war nur Paul, der Liam wecken wollte... schh.. Maxie.."

Ich zitterte am ganzen Körper, beruhigte mich aber nach einer Weile wieder soweit, dass ich normal atmen konnte. Mein Gesicht ruhte an Harrys Brust und ich merkte wie er mir immer wieder mit der gleichen kreisenden Bewegung über den Rücken fuhr. Ich atmete noch einmal tief ein und aus und entzog mich dann seiner schützenden Umarmung.

Kurz blinzelte ich, bis ich letztendlich die Personen sehen konnte, die sich im Zimmer versammelt hatten. Liam saß auf seiner Betthälfte, vor dem Bett standen Niall, Louis, Zayn und Paul. Alle sahen mich bestürzt und mitleidig an. Ich hätte im Boden versinken können.

„Maxie... Es...", setzte Paul an, „Es tut mir wirklich leid. Ich wusste nicht, dass du bei Liam schläfst. Hätte ich das gewusst, wäre ich sicher nicht wie ein Trampeltier ins Zimmer gestürzt. Wirklich es tut mir schrecklich leid."

Ich schüttelte den Kopf.

„Paul, mach dir keinen Gedanken... Ich ach weiß auch nicht. Ich glaub, es war in den letzten Tagen einfach zu viel los. Die ganzen neuen Sicherheitsmaßnahmen, der ganze Trouble. Ich denke... ich hab mich einfach nur erschrocken. Du konntest ja nicht wissen, dass ich gleich so durchdrehe..."

Trotz meiner Aussage schien sich Paul weiterhin schlecht zu fühlen, denn sein besorgter Blick wich nicht aus seinem Gesicht.

„Dann können wir ja jetzt den Club der von Panikattacken-Geplagten aufmachen..."

Unfreiwillig machte sich ein Grinsen in meinem Gesicht breit und ich drehte mich zu der Person mit dem berühmten, leicht schiefen Lächeln um. Ich formte mit den Lippen ein stummes Danke und bekam ein Nicken zur Antwort. Ich wusste nicht warum gerade er mich beruhigt hatte und vor allem warum er so schnell hier war, aber ich war froh darüber. Hinter mir räusperte sich jemand. Ich drehte mich erneut um.

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