Kapitel 35: wer wird nass?

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Mark: „Ich will Autoscooter fahren!"

Gert: „Dann würde ich vorschlagen, wir gehen in die Richtung und schauen was noch alles auf dem Weg ist."

Mama packt die restlichen Sachen ein, den Müll tut sie in den Bollerwagen, da wo schon meine Windel liegt. Dann laufen wir weiter.

Beate: „Da ist ein Mülleimer, Anne, schmeißt du bitte den Müll weg?"

Ich werde ein bisschen rot, aber eigentlich kann ich den ganzen Müll auf einmal nehmen und man sieht gar nicht genau, dass da meine Windel dabei ist.

Mark: „Da vorne ist der Autoscooter, dürfen wir schon vor rennen?"

Gert: „Ja."

Mark und ich rennen zum Autoscooter.

Anne: „Fahren wir zusammen?"

Mark: „Nur wenn ich lenken darf!"

Wir stehen in der Schlange und Papa kommt zu uns.

Anne: „Wo ist Mama?"

Gert: „Die ist mit Maren in den Wickelraum, frische Hose machen. Sag mir mal bitte eine Zahl."

Papa lächelt mich an. Eine Zahl? Was für eine Zahl? Ach so, jetzt weiß ich wieder was er meint.

Anne: „Null."

Mark und ich fahren zusammen Autoscooter. Bei der zweiten Runde fahre ich selbst, aber Papa sitzt mit drin. Bei der dritten Runde traue ich mich alleine. Papa fährt mit Maren und Mama fährt auch alleine, genau wie Mark. Das ist ziemlich lustig. Am Ende lacht Mama so viel, dass sie nicht mehr weiterfahren kann. Als die Runde vorbei ist gehen wir zum Ausgang. Mama lacht immer noch, Papa hilft ihr beim Aussteigen.

Gert: „Beate, sag mir mal eine Zahl."

Mama schaut kurz komisch, dann muss sie noch mehr lachen.

Beate: „Null, aber wenn ich nicht gerade erst auf dem Klo gewesen wäre hätte das auch schief gehen können."

Ich schaue irritiert und flüstere zu Mark.

Anne: „Was meinen die?"

Mark flüstert: „Mama hätte sich vor Lachen fast in die Hose gemacht."

Ich muss grinsen.

Nach dem Autoscooter fahren wir noch Karussell und dann gehen wir zu den Spielplätzen. Die sind echt groß und jeder hat ein anderes Thema. Da ist einer mit einer Ritterburg und auch ein Matschspielplatz. Ich will aber zuerst zum Piratenspielplatz. Mark ist einverstanden. Da ist ein großer See auf dem man mit dem Floß fahren kann. Der See ist mit einer Brücke und einem Piratenschiff in zwei Teile geteilt, mit den Flößen kann man nur auf einer Seite fahren, auf der anderen kann man im Wasser spielen.

Mama ist nicht so begeistert:

Beate: „Für Wasserspielplatz ist es noch ein bisschen kalt. Außerdem haben wir keine Badesachen dabei."

Anne: „Ich will doch nur Floß fahren!"

Beate: „Okay, aber am besten zieht ihr die Schuhe aus, wenn die nass werden, dauert es ewig, bis die wieder trocken sind und es sieht so aus, als würde da oft Wasser drauf spritzen. Und passt auf, dass ihr nicht rein fallt, ich habe nur für Maren und Anne Wechselkleidung dabei und für Anne ist das nur eine Leggins und ein rosa T Shirt. Ich glaube ihr wollt beide nicht so heim laufen."

Ja, ich glaube, ich will nicht nur mit Leggins über der Windel zum Wohnwagen laufen. Ich glaube dann würde ich lieber ohne Windel zurück. Aber Mark mit rosa T Shirt wäre bestimmt lustig.

Wir ziehen die Schuhe und die Socken aus. Die Flöße sind nicht ganz so groß wie daheim mein Bett und ziemlich wackelig. In der Mitte ist so eine Stange zum festhalten und es gibt eine lange Stange, mit der man sich am Boden abstoßen kann. Irgendwie fährt es nie da hin, wo ich hin will. Das ist ganz schön schwierig. Maren will auch. Mama und Papa spielen Schnick Schnack Schnuck. Ich weiß aber nicht, ob es darum geht wer mit Maren fahren darf oder wer mit Maren fahren muss. Auf jeden Fall fährt dann Mama mit Maren. Das sieht noch wackeliger aus als bei Mark und mir. Zwischendurch fängt Mama immer mal an zu kreischen oder zu lachen. Maren hält sich an der Stange in der Mitte fest und freut sich. Sie sagt Mama wo sie hin fahren soll, aber ich glaube bei Mama klappt das auch nicht so gut. Mit der Zeit werde ich immer besser.

Mark: „Anne, Mama, fahrt mal da rüber an den Rand, ich will ein Wettrennen mit euch machen!"

Beate: „Ich bin froh, wenn ich einigermaßen geradeaus fahre, wie soll ich denn da ein Wettrennen gewinnen?"

Anne: „Du brauchst doch gar nicht gewinnen!"

Mama fährt aber in die Richtung, in die Mark gezeigt hat, also will sie wohl doch mitmachen.

Mark: „Papa, du musst LOS sagen und du bist Schiedsrichter!"

Wir legen am Rand an. Mark ist auf der einen Seite von Mama und ich auf der anderen.

Gert: „Maren, komm du besser zu mir, wir schauen zu, wer am schnellsten ist."

Maren: „Nein, Maren will mit fahren!"

Beate: „Dann musst du dich aber gut festhalten. Mit beiden Händen!"

Gert: „Auf die Plätze fertig LOS!"

Wir stoßen uns ab, Mama ist ein bisschen schneller als wir, nach der Hälfte der Strecke ist sie ein kleines Stück vor uns. Dann höre ich aber ein Kreischen und ein Platsch und ein Spritz. Mama ist abgerutscht und steht im Wasser. Irgendwie hat sie es aber geschafft, nicht umzufallen. Das Floß hat aber so gewackelt, dass es mich nass gespritzt hat. Maren hat sich wirklich gut festgehalten, die steht noch auf dem Floß aber sie weint. Ich glaube die ist noch viel mehr erschrocken als ich. Mama geht das Wasser bis über die Knie. Mama und Papa sind am Lachen, Mark und ich haben aufgehört, weiter zu fahren. Mama geht zu Maren und nimmt sie in den Arm.

Beate: „Maren, ist nicht schlimm. Mama ist nur ausgerutscht und hat jetzt eine nasse Hose."

Maren beruhigt sich.

Gert: „Die Kinder stehen alle noch oben, Beate. Die können das besser als du... Fahrt ihr das Rennen noch fertig? Soll ich noch mal LOS sagen?"

Ich schaue Mark an und der nickt.

Gert: „Auf die Plätze fertig LOS!"

Wir fahren weiter, Mama schiebt das Floß langsam zum Rand. Mark ist am Ende ein kleines bisschen schneller als ich. Mama ist jetzt auch da und klettert aus dem Wasser. Papa macht sich immer noch über Mama lustig.

Beate: „Dann zeig doch, dass du es besser kannst. Anne, Mark, Papa macht jetzt mit euch Wettrennen."

Da sind wir natürlich mit dabei. Diesmal gewinnt aber Papa. Mark und ich sind gleichzeitig im Ziel.

Gert: „Was machen wir jetzt mit der nassen Mama?"

Beate: „Die Hose muss ich wohl ausziehen, zum Glück habe ich ein Handtuch im Rucksack, das kann ich mir dann umbinden."

Mama zieht die Hose aus und gibt sie Papa. Der Wringt sie aus und hängt sie über den Bollerwagen. Ich ziehe meine Leggins auch aus, die ist auch ziemlich nass. Der Rock und der Body auch ein bisschen, aber die will ich anlassen und die können ja auch so trocknen.

Beate: „Ich glaube ich habe mir vor lachen in die Hose gemacht, meine Unterhose ist nass. Das fühlt sich ekelig an."

Anne: „Mama, du kannst eine ‚Unterhose' von mir haben."

Bete: „Die sind mir aber zu klein."

Mark: „Die kannst du dir aber in die Unterhose rein legen, dann ist das Nasse nur außen."

Mama nimmt sich tatsächlich eine Einhorn-Klebewindel und geht hinter einen Busch.

Beate: „Besser aber es fühlt sich trotzdem komisch an, ich will zurück zum Wohnwagen. Wollt ihr noch bleiben?"

Ja, das wollen wir.

Beate: „Okay, dann gehe ich jetzt schon mal zurück und mache das Abendessen und ihr kommt in einer halben Stunde nach."

Anne: „Mama, darf ich mal sehen?"

Beate: „Was?"

Anne: „Na meine Unterhose"

Mama lacht.

Beate: „Eigentlich ist mir das peinlich, aber ausnahmsweise, aber nur du."

Mama stellt sich vor mich und macht das Handtuch ein bisschen auf. Da sehe ich die Windel in ihrer nassen Unterhose. Ein paar von den Einhörnern kann man sehen, weil der nasse Stoff ein bisschen durchsichtig ist. Die Windel ist ihr aber wirklich zu klein. Mama macht sich auf den Weg und ein paar Minuten später gehen wir zum nächsten Spielplatz. Wir müssen das erste Stück Barfuß laufen weil unsere Füße noch nass sind und wir ja jetzt kein Handtuch mehr haben. Als wir am nächsten Spielplatz ankommen, klingelt Papas Handy.

Gert: „Nanu, die Nummer kenne ich nicht."

Er nimmt ab.

Gert: „Hallo?... Ach so, warum hast du nicht mit deinem Handy angerufen?... Ja dann machen wir uns auf den Rückweg, bis gleich."

Papa legt auf.

Gert: „Mama hat den Wohnwagenschlüssel und ihr Handy hier im Bollerwagen vergessen. Wir müssen schon zurück, sonst gibt es kein Abendessen."

Wir sind nicht begeistert aber Papa kann uns überreden unsere Schuhe anzuziehen und heim zu laufen. Schließlich sind wir zwei Wochen hier und können jeden Tag in den Freizeitpark.

Anne trägt wieder WindelnWhere stories live. Discover now