von kehle zu kehle

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I. Der Wind ist ein profanes Gebet und du taumelst im Flutlicht, isst Kirschen, während die Liebe anmutig auf deiner Zungenspitze tanzt und durch Fäden aus rot gefärbtem Speichel gleitet.

II. Du sagtest einst: Augen sind flüchtige Kreaturen, gebannt in Flammen und der Brunnen deines Blicks ist genauso seltsam wie die Worte, die ich erbrechen will. Stille häutet sich und schreit.

III. Wenn eine Dichterin das Schreiben verlernt, bleibt sie dann der Hohlraum aus Zähnen, die sich im Papier festbeißen? Muss sie weiterhin in Versen bluten?

IV. Du liebst dich, als würdest du vor etwas davonlaufen und ich halte dich in Schmerz, Knochen und bitterem Wasser wie ein Zuhause.

V. Wir sind ein Feuer, das von Kehle zu Kehle geteilt wird und alles ist Rauch, aber vielleicht beginnen die Sterne, uns in den Schoß zu fallen, wenn wir nur anfangen, den Blick zu halten.



die zeit ist ein fluss, der mich verspottetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt