Kapitel 39

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Seit Tagen liege ich hier. Seit tagen zähle ich die Tage wann ich endlich entlassen werde. Und schon seit Tagen ist es vergangen als er mich hart geküsst hat.

So hart das ich die Lippen ausversehen gebissen habe. Meine Lippe brannte nachdem wir uns 'geküsst' haben.
Und ich habe mich auch schon längst im Spiegel gesehen und habe auch die rote Stelle an der Lippe bemerkt, wäre blöd wenn nicht.

Es war kein Kuss voller Gefühle. Es war nicht liebevoll, nicht warm und nicht das, was ich erwartet habe.

Es war gefühlslos und erbärmlich.

Er will mir dabei was sagen? Was? Das er mich schon längst genommen hat und mich ins Bett gefesselt hätte?

Nachdem ich ihn von mir geschubst habe, habe ich ihn nur noch voller Ekel angeschaut. Es war lächerlich, dass ich ihm nicht mal mehr in die Augen schauen konnte.

Er ist danach gegangen. Mit Reue in den Augen.

Ich wusste, dass er es im nachhinein bereut, was er getan hat. Aber in dem Moment wo er das gemerkt hatte, war alles zu spät und er hat es getan.

Es war so als wollte er mich vergewaltigen.

Vielleicht liege ich im unrecht, vielleicht übertreibe ich, vielleicht finde ich die sache einfach zu widerlich, dass ich ihn einfach nicht mehr in meine Nähe haben will. Zumindest bis jetzt.

Das sind die Gedanken, die ich habe und hatte.

Doch ganz tief im Inneren, weiß ich dass er mir das niemals antun würde. Ganz tief, vermisse ich ihn.

Jedesmal, wenn die Tür auf geht, hoffte ich, er würde hier rein maschieren, mit einem Strauß Blumen in der Hand und würde sich entschuldigen, aber meine Fantasien waren mal wieder so weit weg von der Realität entfernt, dass ich jetzt aufgegeben habe, zu hoffen, dass er überhaupt noch einen Schritt ins Gebäude wagen würde.

Immer wieder erwische ich mir selber dabei, wie ich meine Lippen mit meiner Fingerspitze berühre. Auch wie hart und ohne gefühle das war, sehne ich wieder nach seinen Lippen.

Seiner trocknen lippen. Seine Lippen, die immer Pink waren, wenn er es mit seiner Zunge durch feuchtet hatte. Seine Lippen.

Warum musste er es genau dann machen, wenn das nicht nöttig war?

Warum musstest du ihn denn auch provozieren?

Ich war sauer.

Nein. Nein, du warst nicht sauer. Du warst eifersüchtig. Deine Mordpläne an Lucy liefen auf Hochtouren Schätzchen.

Du hast mir gar nichts zusagen

Ich bin deine innere Stimme, meine Güte.

Oh achja.

Und nein, ich war nicht eifersüchtig.

Was denn? Du wolltest die einzige sein, die mit ihm eine normale 'Freundschaft' schließen kann? Die einzige spezielle?

Oh man, ich rede mit mir selbst und das schlimme ist, ich habe auch noch recht.

Ein Teufel bist du.

Das sagst du dir selbst.

Meine Innere Stimme zwinkert mir imaginär zu und ich verdrehe die Augen.

Ich drehe mich zur Seite und sehe wieder aus dem Fenster. Alles was ich dort sehe, ist immer wieder das gleiche. Einfach nur noch langweilig und nicht mehr zum Aushalten.

So lange war ich nicht mehr draußen. Wenn ich frische Luft schnappen wollte, haben entweder die Ärzte oder Krankenschwestern mein Fenster auf gemacht oder ich bin selber vorsichtig auf gestanden und habe es selbst geöffnet.

Meine Eltern kommen wie immer jeden tag, bringen mir das essen, schnacken einbisschen mit mir und schon verschwinden sie wieder. Außer am Op Tag. Vor vier tagen. Da sind sie etwas länger geblieben.

Janine und Tyler kamen auch öfters. Redeten mit mir, während sie dabei ihre Hausaufgaben machten.

Nick kam nie wieder. Sah ihn seit dem Vorfall nicht mehr. Meine Schwester ist völlig still, fragte mich nur, wie mein wohlbefinden ist und schon sagte sie kein pieps mehr. Lucas, kam immer mit Jen oder gar nicht mehr. Er meinte, er hätte was wichtigeres zutun, als seine eigene Schwester im Krankenhaus zu besuchen.

Ein Klopfen an der Tür unterbricht meine Gedanken. Ich drehe mich wieder vorsichtig um und sage ganz leise aber deutlich genug für die Person; 'herein'

Die Tür geht auf und eine große, hübsche Brünnete kommt herein. Sie lächelt mich freundlich an und ich lächele ebenfalls freundlich zurück.

'Hey Lucy' begrüße ich sie freundlich. Mein lächeln aufgesetz und überhaupt nicht ernst aber sie soll ja auch nichts merken, dass es mir total dreckig geht. Nur weil Marvin meint mich hart küssen zu müssen.

'Du bist wohl nicht gut mit aufsetzen.' Sagt sie, anstatt mich zu begrüßen.

'Was meinst du?' Frage ich dümmlich und neige den Kopf etwas schief.

'Ich kann ein augesetztes Lächeln mit einem echten lächeln unterscheiden' seufz sie und kommt auf mein Bett zu.

'Marvin hat mir alles erzählt und ich denke, du solltest mit ihm reden.' Teilt sie mir mit und ich schaue sie Ausdruckslos an.

Aha. Also Marvin, hatte die Eier, Lucy alles zu erzählen. Das Mädchen, dass er erst seit eine Woche kennt? Alles klar.

Und du? Kennt er dich?

Wenn ich es nur könnte, hätte ich dir längst den Mund zugeklebt.

Nur zu.

'Mit ihm reden? Was soll ich mit ihm reden? Darüber, dass er mich geküsst hat, ohne einen Grund zu haben? Oder was genau soll ich mir darunter vorstellen.' Sage ich laut und ignoriere den Schmerz im Unterleib.

Die kleinen, merkbaren Schmerzen fühle ich zwischen durch mal wieder aber ich versuche es immer wieder zu ignorieren.

Ich sehe sie an. Sie seufzt und schmunzelt für einen Moment.

Schmunzeln? Jetzt dein ernst, Lucy?

'Darüber, dass er es bereut. Dass er dir erklärt, warum er es getan hat. Dass er dich wahrscheinlich mehr mag, als er je zu geben wird.'

...Als er je zugeben wird.

Warum muss ich aus unerklärlichen Gründen grinsen?

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A/N

Hallo meine Lieben!!

Wieder ein neues Kapitel, ich hoffe sie gefällt euch!

Kommentiert ruhig wie ihr es findet. Scheiße, mega scheiße, extrem shitte:D

Nochwas; vllt habt ihr schon was von #MyWattysChoice gehört, ich fange damit relativ spät an aber wer twitter hat würde ich mich freuen, wenn manche von euch für nich boten würdet!

Wenn ihr nicht wisst, wie es funktioniert, dann erkläre ich euch das; also verlinke meine Story auf Twitter und füge #MyWattysChoice hinzu. Markiert mich, damit ich allen Retweeten kann. Ich weiß meine Chancen sind ziemlich niedrig aber versucht, habe ich es trotzdem!! :)

P.s

Platz 1! MTS IS AUF PLATZ 1!!
PLATZ 1 AUF JUGENDLITERATUR UND ICH FREUE MICH SOOOO MEGA! ICH KANN ES IMMER NOCH NICHT GLAUBEN, IHR MÜSSTET MICH MAL SEHEN, ALS ICH ES GESEHEN HABE, ICH HABE FAST MEIN HANDY GEGEN DIE WAND GESCHEUERT! OMG, FETTES DANKESCHÖN! ♥♥

GUTE NACHT

YVN X.

My teachers son. 《wird bearbeitet》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt