Gewissensbisse & ein heißes Foto

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Keine halbe Stunde später ist mein Adrenalin verflogen und ich bekomme die ersten Gewissensbisse. Ich habe mir schon gedacht, dass mich mein Gewissen einholen wird aber, dass das so schnell passiert, eben nicht. Manchmal wünschte ich kein schwaches Gemüt zu haben und andere Leute einfach das haben zu lassen was sie verdienen.

„Oh mein Gott, war das nicht doch ein wenig zu hart?", frage ich Ramona, die vor mir im Aufzug steht und ihre Kleidung zu Recht zupft. Ihr scheint das ganze nichts auszumachen, was ich mir vorher schon dachte. Ihr Leben besteht daraus anderen Leuten das Leben zur Hölle zu machen und wenn sie es mit sich vereinbaren kann, soll sie es machen. Mir wird heiß und kalt zugleich und in meinem Magen grummelt es bereits. Die Szene von vorhin als Randy dachte, ich wäre gesprungen geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Er hat wirklich aufgelöst ausgesehen.

„Ich hab so ein schlechtes Gewissen deswegen.", murmle ich während wir aussteigen. Ich krache jedoch in Ramona, die plötzlich stehen bleibt.

„Jetzt sei doch nicht so ein Weichei. Er hat es verdient.", sagt sie genervt. Ich fasse mir an den Bauch da mir etwas übel geworden ist. Vielleicht sollte ich das mit den Pranks lieber für eine lange Zeit sein lassen.

„Aber er tut mir ein wenig Leid. Mir geht's nicht gut, irgendwie."

„Man, du bist so anstrengend. Jetzt weiß ich warum ich immer so fies zu dir war."

„Ich dachte du magst mich jetzt."

„Ich mag niemanden, Bine, nicht einmal meine eigene Mutter. Wenn jemand es durch meine Wand schaffen will, muss er sich ziemlich anstrengen."

Mit diesem Satz und einem verächtlichen Blick, verlässt sie mich. Ihre Worte regen mich zum Nachdenken an. Ramona ist die meiste Zeit kühl und gemein aber ich dachte, dass sie das nur in der Schule so ist. Kann es sein, dass sie sich auch ihren Eltern gegenüber so verhält? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich könnte meine Mutter nie hassen, auch wenn sie noch so blöd wäre.

Ich will in mein Zimmer gehen als ich Musik und Gelächter durch die Tür dringen höre. Darauf habe ich überhaupt keine Lust und ich blicke auf mein Handy. Die werden noch eine ganze Weile weiter feiern und ich will nichts lieber als ins Bett zu fallen, wie Dornröschen zu schlafen und mir dieses schlechte Gewissen abgzuewöhnen. Also schließe ich schnell auf und versuche unbemerkt zu meinem Bett zu kommen wo ich mir Kissen und Decke nehme und schnell wieder nach draußen husche ohne jemanden anzurempeln. Sollen die mal das gewonnene Spiel feiern, ich habe keine Kraft mehr heute. Doch ich werfe noch einmal einen verdutzten Blick ins Zimmer und staune nicht schlecht. Dalia und Scott stehen in einer Ecke und küssen sich. Sofort zaubert sich ein Lächeln auf meine Lippen. Die beiden sind süß zusammen. Schließlich klopfe ich an die Zimmertür 213 und sie öffnet sich mit einem Gegrummel und ein paar Schimpfwörtern.

„Oh nein, du schon wieder. Was ist jetzt?", fragt Ramona mit einer Zahnbürste im Mund. Ich traue mich fast gar nichts zu sagen aber dann wage ich es doch. Ich will ihr nicht auf die Nerven gehen aber in der Badewanne von meinem Zimmer zu schlafen und die laute Musik zu hören ist ebenfalls keine Option für mich.

„Darf ich bei dir schlafen? Die veranstalten eine Party in meinem Zimmer." Ich zeige ihr meine Kissen und sie lässt mich mit einem Augenrollen herein. „Fass ja nichts von meinen Sachen an und das rechte ist mein Bett." Ich lasse mich müde auf das linke Bett fallen und zücke mein Handy. Dadurch, dass ich unter meinem Kissen begraben bin, sehe ich nur mit einem Auge auf den Bildschirm und versuche eine Nachricht an Jasper zu schicken.

Danke für den meisterhaften Prank. Gute Nacht

Auf eine Antwort warte ich nicht mehr, dafür bin ich viel zu müde.

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