Fourty - Six

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„Wie geht es dir Sunny?", ich sitze dem mir so fremd gewordenen Mann gegenüber, welcher sich mein Vater nennt. Obwohl unser letztes treffen erst zwei Jahre her ist, erkenne ich wie sehr er sich verändert hat. Er ist älter geworden, sein Bart wird langsam grau und auch in seinem vollen Haar erkenne ich einzelne graue Härchen „Es ist viel zu viel passiert seit dem du uns verlassen hast", murmle ich leise „Ich habe nicht euch verlassen, ich habe mich von deiner Mutter getrennt und bin ausgezogen. Ihr wolltet keinen Kontakt zu mir" „Wir?", frage ich ungläubig. Er winkt ab „Ich erzähle dir meine Seite der Geschichte wenn du mir erzählst was du in den letzten zwei Jahren getrieben hast und... wie es deiner Mutter geht", ich sehe mich in dem großen Haus um in dem er wohnt. Gemeinsam mit seiner neuen Frau, deren zwei Kinder und deren gemeinsamen Baby. Ich schlucke, ich fühle mich unglaublich unerwünscht. Schließlich nicke ich, und höre was er mir zu erzählen hat. „Deine Mutter ist nicht einfach, das weißt du. Vielleicht klingt es hart aber ich habe sie nicht mehr geliebt, einer Abends kam sie nachhause und gestand mir, dass sie mich betrogen hat. Zu der Zeit kannte ich Juliet, meine Frau, schon und sie wollte mir helfen deiner Mom zu verzeihen. Doch je mehr Zeit ich mit ihr verbrachte, desto mehr verliebte ich mich in sie. Deine Mutter und ich, wir hatten nie gleiche Ansichten, wir wären nie lange miteinander klar gekommen. Es war zum Scheitern verurteilt", ich schlucke. „Aber das ist Vergangenheit, wie geht es dir Sunny?", ich nehme mir fest vor nicht zu weinen und beginne zu erzählen. Ein paar pikante Details die meine Beziehungen zu Isaiah oder Jace angeht lasse ich weg, jedoch erzähle ich ihm alles über Elijah. Ich kann seine Miene nicht deuten als ich mit der Geschichte von letzter Nacht ende. „Sunny, wenn du eine Auszeit willst biete ich dir an so lange hier zu wohnen wie du das willst. Aber tu mir den gefallen, wenn du irgendwann dich dazu entscheidest wieder zu gehen. Dann bitte gehe zur Polizei damit sie die Männer finden die dir das angetan haben", er hält meine Hand und streicht sanft darüber.

»Jace«
„Ich sage dir doch, sie möchte eine Auszeit. Sie hat sich bei mir gemeldet, bitte belass es dabei Jace", bei jeder anderen Person die mir das erzählt, wäre ich sofort ausgerastet, doch Sunnys Gran kann ich es nicht übel nehmen. Ich werfe seufzend meine Arme in die Luft. Die letzten Personen die ich noch fragen kann sind Taylor und Isaiah. Wobei mein inneres sich bisher noch strikt dagegen währt zu ihm zugehen.

Ich möchte das Zimmer verlassen doch sie hält mich auf „Sie liebt dich Jace, das weiß ich", ich lächle sie an und verlasse dann das Krankenhaus.

„Yo Kumpel ich habe keine Ahnung wo deine Schnecke sich rumtreibt, das ist wirklich deine Sache", Taylor hat einen Joint im Mund stecken und bläst mir genüsslich den Rauch ins Gesicht. Ich packe ihm reflexartig am  Kragen und dränge ihn gegen die Wand „Hast du überhaupt mitbekommen was sie durchgemacht hat? Wegen dir? Weil du sie alleine gelassen hast auf diesem Fest?", er sieht mich verständnislos an „Was soll denn passiert sein", meint er verwirrt. „Scheiße du hast es wirklich nicht mitbekommen", ziehe ich meinen Entschluss und lasse ihn los. Er richtet sich das Shirt und beschließt seinen Joint auszumachen. „Sie wurde fast von zwei Kerlen vergewaltigt", sage ich ihm  direkt in das Gesicht. Er darf sehr wohl ein schlechtes Gewissen haben „Scheiße nein, sag bitte das du mich verarschst Nutte", eigentlich muss ich Lachen. Taylor hat eine unglaublich lustige Ausdrucksweise aber meint dennoch alles was er sagt ernst „Nein es stimmt wirklich. Sie ist abgehauen aus dem Krankenhaus, hast du nicht eine Idee wo sie sein könnte?", er zuckt die Schultern „Hast du mal Mr Black gefragt? Also Isaiah?", irgendwie macht es mich total wütend das alle sofort davon ausgehen sie bei ihm finden zu können. Warum sollte sie zu ihm gehen? „Ich helfe dir suchen okay?" „Du bist total bekifft, nein" „Halt jetzt mal eine Schweigeminute Bruder, ich komme mit ich habe ein schlechtes Gewissen aber das solltest du auch haben schließlich ist sie wegen dir überhaupt mit mir trinken gegangen" „Ich weiß", brumme ich und beobachte wie er sich seine goldene Jacke überzieht. Ich erspare mir meinen Kommentar und siehe zu das er mir zu meinem Auto folgt. „Ich raste aus wenn sie bei ihm ist", murmle ich vor mich hin „Besser wenn sie bei ihm ist als verschwunden oder?", ich zucke die Schultern „Du liebst sie wirklich", stellt er fest. Ich werfe ihm einen grimmigen Blick zu, natürlich liebe ich sie „Zugegeben am Anfang habe ich gedacht das du sie nur ins Bett kriegen willst" „Nein, sie ist anders. Du weißt doch was ich meine. Sie zickt nicht ununterbrochen aus unnützen Gründen wie andere Mädchen, ihre ganze Art, sie ist sehr außergewöhnlich. Das Liebe ich an ihr, ich meine welches Mädchen in ihren Alter geht auf eine fünfziger Partys und tanzt dort die originale Choreographie aus Grease", meine ich lachend. Auch Taylor grinst „Sie ist unglaublich stark. Nutz das nicht aus, irgendwann hat auch sie keine Kraft mehr", ich antworte ihm nicht. Die restliche Fahrt verläuft Schweigend.

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