Vier Jahre vorher

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-überarbeitet-



Genervt öffnete ich meinen Spind und schmiss meine Bücher rein. Auch wenn ich wahrscheinlich einen der besten Abschlüsse machen würde, hieß das nicht, dass ich gerne zur Schule ging und ganz bestimmt nicht, dass ich mich auf noch eine Stunde freute.

Seufzend nahm ich mir meine Bücher für die nächste Stunde und machte mich auf dem Weg zum Matheunterricht. Ich war eine der besten in der Klasse - so wie in jedem Fach - da ich auf einer Eliteschule angenommen wurde, konnte ich es mir sowieso nicht erlauben schlechter als gut zu sein.

Meine Eltern, sowie Großeltern von Mutters Seite waren ebenfalls auf der Harvard. Nun würde ich den Familienstammbaum weiterführen. Wenn ich wollte oder nicht, das interessierte meine Eltern nicht. Hauptsache ich ging, studierte und machte meinen Abschluss mit sehr guten Noten.

Als ich den Raum betrat setzte ich mich neben den widerlichen Arschloch von Nick. Unsere Lehrerin hatte uns von Anfang an zugeteilt wo und mit wem wir sitzen würden, für das ganze Jahr. Ich suchte den Block meiner besten Freundin Rory und sie schenkte mir einen aufmunternden Blick. Sie hob den Daumen um mir zu sagen, dass alles gut war und ich eine Stunde neben ihm schon schaffen würde.

Er saß lässig auf seinem Stuhl und redete mit seinen Freunden die wie das Schicksal es so wünschte, hinter uns saßen. Er saß so auf seinem Stuhl, dass ich nicht auf meinem Platz gehen konnte. Ich tippte ihn an den Schultern und er drehte sein Gesicht zu mir. "Ich muss da durch", sagte ich und zeigte auf meinem Platz. "Dann geh doch ", sagte er lachend und drehte sich wieder um. "Das würde ich gerne, doch du versperrst den Weg", sagte ich und bemerkte, dass er mir nicht mal zu hörte. Augeverdrehend machte ich mich daran über ihn zu klettern, weil ich keine Lust auf solche Spiele hatte. Außerdem verstand unserer Lehrerin keinen Spaß, wenn man nicht pünktlich auf seinem Platz saß und seine Materialien dabei hatte. Leider saß ich nicht auf meinem Platz und ich hatte keine Lust Ärger zu bekommen, das hatte mir bei meinen Eltern gerade noch gefehlt. Also nahm ich meinen Mut zusammen und kletterte über ihn. Ich versuchte es zu mindest, denn als seine Freunde mich bemerken, fingen sie an laut los zu lachen und zeigten auf mich, so das Nick und alle anderen sich zu mir umdrehten und laut auf lachten. "Was wird das?", fragte Nick. "Wenn du mich nicht durchlässt muss ich halt kreativ werden", sagte ich und schaute ihn funkelnd an. Er lachte auf. "Na gut dann lass ich dich deine Kreativität mal ausüben. Was ist dein nächster Schritt?", fragte er. Lass mich doch einfach durch!

Die ganze Klasse lachte und sah mich an. Ich ließ meinen Blick herumschweifen. Ein paar zückten ihr Handy und filmten es, ein paar sahen mich nur komisch an. Ich hasste es mich zu blamieren - nicht dass ich mich oft blamierte - aber wenn dann hasste ich es.
Außerdem war es schwer für mich meine Fehler zuzugeben, das war schon immer so. Ich versuchte immer perfekt zu sein aber das gerade war ein Fehler. Wenn ich mich jetzt hinsetzten würde, säße ich rittlings auf Nicks Schoß. Das war mehr als peinlich. Nick schien doch ein bisschen Mitgefühl zu haben und stand auf um mich durch zulassen. Sein Blick auf mich gerichtet nahm er wieder neben mir Platz. Ich setzte mich wütend hin und starrte geradeaus. Danke für seine Güte!

"War das jetzt so schwer?", fragte ich gereizt. Er schnaubte nur und drehte seine Kopf zu mir. "Hör mal zu Maya", fing er an. "Mia", korrigierte ich. "Maya ,Mia ist doch das gleiche", bemerkte er. Gerade setzte ich an um ihn einen nicht so netten Kommentar zu sagen als unserer Lehrerin, Mrs. Dickens hereinkam und alle aufhörten zu reden. Glück gehabt!

Kurz vor Ende der Stunde hatte Mrs. Dickens noch etwas zu berichten. "Ihr werden in Partnerarbeit ein Referat halten und es nächste Stunde hier vortragen. Die Themen werde ich euch heute per E-Mail schicken. Am liebsten solltet ihr schon heute anfangen", sagte sie. "Warum müssen wir in Mathe Referate halten?", fragte ein Schüler, Footballspieler als ich nach hinten sah.

Mein Chef und unser BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt