23. Wir werden sie töten

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Jetzt ist 22:04 Uhr, dann kommt der Zug mit dem wir weiter fahren müssen um 23:30.",informiert mich Kyle.
"Also kommt der Zug in einer Stunde und 20 Minuten.", rechne ich aus. Mein Mathelehrer wäre stolz auf mich. "24 Minuten.", verbessert mich Kyle.
Ok, mein Mathelehrer wäre doch nicht stolz.
Wir lehnen in einer Ecke des großen Bahnhofs. Um uns herum laufen seehr viele Menschen.
Ich verspüre plötzlich einen Druck auf meiner Blase. Die Cola von vorhin meldet sich.
"Ich muss mal.",verkünde ich. "Toilette ist da drüben. ", deutet Kyle auf eine Tür mit der Aufschrift "WC".
"Merci beaucoup.",nicke ich und renne fast zur Toilette. Ich reisse die Tür auf. Vor mir erstreckt sich ein Gang in schmutzigen Neonlicht. Ich stürze zu der Tür mit der Aufschrift "Damen".

Nachdem ich fertig bin, wasche ich mir die Hände. Hinter mir öffnet sich die Tür. Im Spiegel sehe ich, jemand in den Waschraum kommen. Als ich erkenne wer es ist, beginne ich hysterisch zu kreischen.

Kyles P.O.V

Ich lehne an der Betonmauer neben der Toilettentür. Ich wende den Blick kein einziges Mal von der Tür. Man, wie lang braucht Avril bitte auf dem Klo?!
Ich verlagere mein Gewicht auf das andere Bein.
Eine Brünette im Minirock stöckelt an mir vorbei. Sie wirft mir einen Kussmund zu.
Automatisch vergleiche ich sie mit Avril.
Sorry, Mädchen, aber die Beziehung mit Avril gefährde ich ganz sicher nicht für einen One-night-stand.
Sofort schenke ich meine volle Aufmerksamkeit wieder der Toilette. Drei Typen, die ich nur von hinten sehe, gehen gerade durch die Tür. Unwillkürlich spanne ich mich an.

"Entschuldigung, könnten sie auf mein Gepäck aufpassen?", spreche ich eine junge Frau neben mir an. "Natürlich. ",willigt diese ein. Ich schenke ihr ein freundliches Lächeln und haste zum WC.
Schnell betrete ich den spärlich erleuchteten Flur.
Ich öffne die Tür zur Damentoilette.

"GEH WEG.", schreit Avril mich panisch an. Sie fixiert einen Punkt hinter mir. Ich drehe mich um.
Einen Moment denke ich Finn starrt mich an.

"Hei Ky.", lächelt Finns Bruder Marc. "Was wird das hier?", frage ich mit einem Blick auf das Messer in seiner Hand. Hinter ihm stehen zwei Typen. Zack und Will erinnere ich mich. Ich bin ihnen schon ein paar Mal über den Weg gelaufen. Ich habe das ungute Gefühl, dass sie aus einem nicht ganz so freundschaftlichen Grund hier sind.
"Du hast meinen Bruder umgebracht.", knurrt Marc.

Avrils P.O.V

"Alles eine Frage der Perspektive.", zuckt Kyle die Schultern. Ich starre ängstlich die Typen an. Der Junge mit dem Messer in der Hand sieht aus wie Finn. Nur sieht er jünger aus. Und hat keine Narbe.
"Ich werde dafür sorgen dass du spürst wie es ist deinen Bruder zu verlieren.", faucht Marc Kyle an.
Kyle wirft mir einen prüfenden Blick zu:"Sieht aus wie ein Mädchen finde ich."

Ängstlich sehe ich ihn an. Er wirkt ziemlich gelassen. "Wir werden deine Schwester umbringen.", lächelt der bullige Typ, den Marc Zack genannt hatte.
"Okay. Tut das. Kann ich jetzt aber bitte wieder gehen?", sagt Kyle gleichgültig. Ich starre ihn mit offenen Mund an.
"Verarsch uns nicht.", brüllt ihn Marc an.
"Es ist mir egal was ihr mit der Kleinen macht."fügt Kyle hinzu.
"Ky?", piepse ich.
Er schaut mich gleichgültig, fast gelangweilt an. Mein Herz fühlt sich an als würde es zerreissen.
"Was?", hakt der Junge namens Will nach.
"Ihr könnt machen mit ihr was ihr wollt. Kann ich jetzt endlich gehen? ", macht Kyle einen Vorschlag.
Ich beginne hemmungslos zu weinen.
"Amüsieren wir uns doch mit dem kleinen Mädchen und töten sie", schlägt Zack vor. Er starrt mich lüstern an. Kyle beisst die Zähne zusammen, es lässt ihn also doch nicht völlig kalt. Ich sehe ihn flehend an.
"Der verarscht uns. Ky blufft nur.", schnauzt Marc Zack an.
Kyle wird blass. Dann stellt er sich vor mich. Kyle lässt mich also nicht allein. Plötzlich sticht Marc mit dem Messer zu.

Kyles P.O.V

Ich schiebe Avril hinter mich. Ich spüre wie ihr kleiner Körper zittert. Marc holt aus mit dem Messer und sticht zu. Normalerweise würde ich ausweichen, aber da Avril hinter mir steht, bleibe ich stehen.

Eigentlich sollte mich der Stich treffen, aber plötzlich fängt was das Messer ab. Avril hat sich vor mich geworfen. Erschrocken starre ich sie an als sie zu Boden fällt. Aus ihrem Bauch ragt das Messer.
Marc, Will und Zack verschwinden lachend aus der Toilette. Fassungslos starre ich den  zusammen gekrümmten Körper am Boden an.
Ich lasse mich neben Avril auf den Boden sinken.
Ihr Atem geht flach und ein Blutlache breitet sich aus.
"Ky.", haucht sie. "Alles wird gut.",murmel ich und hebe sie vorsichtig hoch. Ihr zierlicher Körper zittert. Sie starrt mich aus großen Augen an. Ich trage sie aus der Toilette, raus zum Bahnhof. "Ein Notarzt. Wir brauchen einen Notarzt.", brülle ich. Die Leute weichen entsetzt zurück schließlich halte ich ein blutüberströmtes Mädchen in den Armen. Mir laufen Tränen übers Gesicht. Avril guckt mich schmerzvoll an und immer wieder fallen ihr die Augen zu.

Drama?

Mr. Badboy || Abgeschlossen✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt