Arbeiten und Erfolgreich sein

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-überarbeitet-

Ich setzte mich sofort an die Arbeit. Ich wusste was ich zu tun hatte und führte auch alles soweit aus, damit Nick mir bloß nicht vorwerfen kann, dass ich nicht sauber und korrekt arbeite. Ich klopfte an seiner Tür und wartete auf sein Ja. "Komm rein!", hörte ich ihn sagen. Ich öffnete die Tür und ging herein. Meine hohen Schuhe klackerten auf dem Boden als ich an seinem Tisch ran ging. Ich legte ihm die Blätter auf dem Tisch damit er sie unterschreiben konnte. "Es ist die Industrie in Texas. Sie haben schon unterschrieben und warten noch auf Ihre Unterschrift.", sagte ich ihm. Er sah auf und schaute mich an. "Lassen Sie die Papiere hier. Ich rufe Sie wenn ich unterschrieben habe", sagte er. Ich nickte und verließ den Raum.

"Mrs. Bellesario", sagte er laut genug, dass ich stoppte, als ich kurz davor war die Tür hinter mir zu machen. Ich machte einen Schritt wieder herein und dann noch einen Schritt und schloss die Tür hinter mir. "Nenn mich Nick, Mia", sagte er ohne von seinen Unterlagen auf zu schauen. Leicht lächelte ich, doch ich versuchte mich an einer harten Miene. Er sollte bloß nicht denken, dass er sich mit mir alles erlauben kann. "Natürlich, wie du wünscht.", sagte ich und verließ den Raum. Alles nach dem Wünschen des Königs. Wie immer.

Nach den vielen Kopieren und Anrufen und Planen und hin und her gehen, hatte ich endlich eine Mittagspause. Ich sah auf die Uhr. Ich musste Jace abholen und ihm zu Chloe ins Geschäft bringen. Das würde zum Glück nicht lange dauern und ich konnte zumindest noch einen Kaffee trinken, bevor es zu den Meetings ging. Nur wie sollte ich erklären warum ich jeden Tag in der Mittagspause verschwand? Ich stockte beim Anziehen meiner Jacke. Es war trotzdem meine Pause also sollte es den anderen egal sein, dachte ich mir und zog meine Jacke schnell an und lief zu den Fahrstühlen. "Mia?" ich drehte mich um. Vor mir stand Nick. Ich musste sagen mit dem Anzug sah er schon ganz gut aus. Er hob die Braue. Hatte ich ihn gerade abgecheckt? Wie Peinlich!

"Ja", antwortet ich ihm nach einem kurzem räuspern. "Hast du kurz Zeit?", fragte er. "Warum?" "Wir müssen reden", sagte er.

Ach auf einmal will der Herr reden? Am liebsten würde ich nein sagen, doch er war mein Chef und nicht mehr nur der Coole aus der Schule. Er könnte mich feuern und das am ersten Tag. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Sowieso würde ich jetzt spät dran sein Jace ab zu holen. Ich sollte nur mal kurz beim Kindergarten anrufen. "Ja gut lass mich vorher nur ein Telefonat führen, dann komme ich ins Büro.", sagte ich und er nickte steif und ging, die Hände in den Hosentaschen.

Nach dem Telefonat klopfte ich an Nicks Büro. Was wollte er von mir? Über was wollte er mit mir reden? "Ja", rief er und ich öffnete die Tür und schloss sie hinter mir. Nun stand ich im viel zu großen Büro herum. "Was ist los? Über was willst du reden?", fragte ich. Er deutete mir mich hinzu setzten. Zögernd ging ich ein paar Schritte auf dem Stuhl vor seinem Tisch zu und setzte mich dann. "Wir reden hier die ganze Zeit um den heißen Brei herum.", sagte er und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ich tat so als würde ich nicht wissen um was es geht. "Was meinst du?" "Du wurdest schwanger und ich bin einfach gegangen. Klingelt da etwas bei dir?", fragte er. Stocksteif blieb ich sitzen. Was sollte ich dazu sagen. "Ja da klingelt so einiges bei mir", brachte ich raus und schaute raus aus dem Fenster das hinter ihm die ganze Wand ersetzte. Es war gutes Wetter, die Sonne schien hell und die Luft war nicht so stickig.

"Mia, ich wollte mich entschuldigen, dass ich dich damit alleine gelassen habe. Ich war einfach nur feige und zu jung um Vater zu sein", sagte er und schaute mich an. Langsam wurde ich sauer. "Ach und ich war dafür bereit? Stell dir vor ich konnte davon nicht weglaufen! Es war in meinem Körper und es war unser Kind. Ehrlich gesagt, dachte ich wenigstens, dass du dich mal meldest aber nichts." Meine Stimme wurde einen Hauch lauter. Das wollte ich ihm schon so lange sagen. "Ich weiß. Mir viel diese Entscheidung doch auch nicht leicht, doch du musst mir die Wahrheit sagen.", sagte er. Fragend sah ich ihn an. "Stimmt es? Hast du abgetrieben?", fragte er. Sein Blick war fragend und verletzt.

Was sollte ich jetzt sagten? Wenn ich nein sage, würde alles auffliegen und ich konnte den Job vergessen. Doch sein Blick war traurig. Würde er traurig und verletzt sein wenn ich ihm sagen würde, dass ich abgetrieben hätte? Es wäre zwar eine Lüge, doch wir könnten einfach so weiterleben. Jace fragte ständig nach seinem Daddy. Es wäre schön eine Familie zu sein, doch würde er Jace jetzt ein guter Vater sein? Oder wollte er nur wissen ob sein Kind noch lebte? Vielleicht wollte er ihn mir wegnehmen! Er hatte das Geld und die Macht dazu! Übertreib nicht Mia.

"Warum möchtest du das wissen?", fragte ich. "Du wolltest es nicht", gab ich zu bedenken. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. "Sag es mir und rede nicht um den heißen Brei herum", sagte er und sah mich bittend an. Ich tat das was mein Bauch mir sagte. "Ja. Ich habe abgetrieben", sagte ich nur und sah ihn an. Er nickte bloß und stand auf. Langsam schritt er zum großen Fenster und sah nach draußen. Ich fühlte mich schuldig, dass ich ihn angelogen hatte, doch Jace Zukunft lag mir am Herzen. Wenn Nick die Wahrheit wüsste, würde ich hier raus geschmissen und Jace würde mir vielleicht weggenommen werden und das konnte ich nicht.

Langsam stand ich auf und schritt auf ihn zu. Hinter ihm blieb ich stehen. Ich traute mich nicht weiter zu gehen. Ich konnte nicht. Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte. "Warum?", fragte er und unterbrach so die Stille zwischen uns in diesem großen Raum. Mit zitternden Händen berührte ich ihn an der Schulter, doch er reagierte nicht. Ich wusste nicht, was mit mir los war, doch ich wollte ihm trösten und es am liebsten rückgängig machen. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich stellte mich neben ihm hin und sah ich an. "Du wolltest es damals nicht, Nick. Du hast gesagt, dass ich es sofort abtreiben soll, du hast mir ins Gesicht gesagt, dass du es nicht willst und dass du diese Nacht zwischen uns bereust. Ich war nicht stark genug. Meine Eltern wandten sich von mir ab. Sie haben auch gesagt, dass ich es abtreiben soll, dass es für unsere Familie eine Schande wäre ein uneheliches Kind zu haben. Doch was konnte dieses kleine Baby in mir etwas für das was wir getan hatten? Warum musste es dabei leiden nur weil wir unvorsichtig waren?", sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. Alles entsprach der Wahrheit. Das war nicht gelogen. Er sah mich an, in seinen Augen sah ich Tränen und ich bereute es sofort. Er war ein Arschloch damals, doch nach 3 Jahren schien er es zu bereuen. Plötzlich nahm er mich in den Armen und hielt mich fest. Er brauchte diese Umarmung jetzt und irgendwie brauchte ich es auch. Ich fühlte mich geborgen und sicher. Als würde jede Last zwischen uns geteilt werden. Ich ließ meinen Kopf auf seine Brust fallen und schloss die Augen. Ich genoss es in dem Moment.

Bild : Mias Arbeitsklamotten 









Mein Chef und unser BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt