Überraschung

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„Hör auf zu lachen, sonst muss ich dich töten."

„Ent-entschuldige, ich kann e-einfach n-nicht mehr aufhö-hö- hahaha." Nicht einmal ein normaler Satz kommt mir mehr über die Lippen. Ich kann wirklich nicht mehr aufhören zu lachen auch wenn ich es möchte. Kaum darfst du nicht lachen, will dein Körper einfach keine Ruhe mehr geben. Das war in der Schule immer das Gleiche. Dazu kommt auch noch Kaden, der mich ansieht als würde er mich wirklich gleich umbringen wollen und in seiner Stimme schwingt keinerlei Belustigung mit.

„Nein, das war mein voller Ernst.", sagt er trocken und ich verstumme plötzlich. Sein Blick durchbohrt mich und ich versuche mich unter Kontrolle zu behalten. Bine, er hat dich gerade bedroht, sagt mir mein Alarmsystem aber ich gebe einen Prustelaut von mir und lache mich schlapp. So schnell kann ich gar nicht schauen, habe ich eine Ladung Mehl im Gesicht, das sich in einer kleinen Staubwolke auch auf mein Haar verteilt und ich halte wieder inne. „Ups."

Völlig verdutzt stehe ich da und Kaden sieht mich einfach an als wäre nichts gewesen. Doch dann zuckt sein Mundwinkel und ich weiß, dass er es mit voller Absicht gemacht hat. Er spielt nicht mit fairen Mitteln und deshalb greife ich auch in die Mehlpackung und schmeiße ihm eine Handvoll Mehl quer ins Gesicht. „Ups.", sage ich wie er vorhin.

Daraufhin verschränke ich mit einem teuflischen Grinsen meine Arme vor der Brust und warte welche Reaktion ich jetzt von ihm bekomme. Meiner Meinung nach, sind wir quitt aber der grimmige Blick, den er mir schenkt, verheißt nichts Gutes.

„Du bist auf einen Kampf aus, Bine.", sagt er leise.

„Du hast angefangen."

Kaden greift wieder in die Mehlpackung und wirft nach mir. Ich weiche quietschend aus aber ein bisschen streift meine Schulter. Daraufhin hole ich mir die Packung Kakaopulver und hole zum Gegenangriff aus. Der Kakao landet direkt auf seinem Hals und dem weißen Hemd.

„Hey.", schreit er und jagd mir mit dem Mehl hinterher.

Ich greife zu einer neuen Waffe und werfe ein Ei nach ihm. Das hat er nicht erwartet und bleibt kurz stehen um sich das Zeug angewidert von der Schulter zu wischen. „Ih, das ist eklig Bine.", sagt er und greift nun zum Schlauch, der an der Spüle befestigt ist. Das wagt er nicht, denke ich noch kurz bevor er mir damit Wasser ins Gesicht spritzt. Lachend, wenn ich das erwähnen darf.

„Kalt, kalt, kalt.", schreie ich und kichere.

„Das hast du davon." Entschlossen stürme ich auf ihn zu und greife nach dem Schlauch um ihn auch nass zu machen. Doch ich erwische nur seine Hand und halte mir somit das Wasser vom Leib. Leider ist er stärker als ich und ich kann ihm den Schlauch nicht von den Händen entwenden. Angestrengt rangle ich mit ihm in der Küche und alles was er macht ist zu lachen und stärker zu sein als ich.

Kaden versucht mich an der Schulter wegzuschieben und ich rutsche wegen dem bekleckerten Boden aus, sodass ich und er auf dem Boden landen.

„Das ist nicht euer Ernst..." Geschockt blicke ich in die Richtung, von der die Stimme kommt und mein Herz beginnt um einiges schneller zu schlagen. Ich war so abgelenkt, dass ich nicht einmal die Tür gehört habe und nun steht Jasper höchstpersönlich vor uns beiden. Als ich realisiere, dass ich am Boden sitze, stehe ich schnell auf. Gleichzeitig rutscht mir wieder ein Bein weg und ich lande wieder mit meinem Gesäß am Boden. Jasper lässt seine Tasche zu Boden sinken und auf seinem Gesicht bildet sich ein Lächeln. Ich könnte mich gerade selber schlagen für diese Peinlichkeit. Ich sehe wahrscheinlich aus als wäre ich in einen Kuchenteig gefallen und rutsche auch noch vor ihm aus. Langsam schießt mir die Röte ins Gesicht. Meine erste Begegnung mit Jasper habe ich mir definitiv anders vorgestellt.

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